Sep. 2018 / Elbe - Hamburg - Dresden

Eine Radreise im September 2018 auf dem 

Elberadweg von Hamburg nach Dresden

Teilnehmer: Ralf
1. Tag - Montag, 03.09.2018
Dortmund - Hamburg - Radegast
77,4 km - 14,8 km / h
5,13 Std. - 125 Höhenmeter

Die Sachen und das Fahrrad standen schon im Keller bereit. Aufstehen um 5.30 Uhr. Das Rad muss noch gepackt werden. Zum Bahnhof nach Dortmund geht es um 6.40 Uhr. Da der Dortmunder Bahnhof keine Aufzüge hat, muss ich das Rad mit dem ganzen Gepäck über die Rolltreppen nach oben zum Bahnsteig wuchten. Jeder Bahnhof in Kleinkleckersdorf hat mittlerweile Aufzüge, nur Dortmund bekommt nichts auf die Reihe.  Traurig ! Zumindest ist der Zug pünktlich. Nach knapp 3 Stunden Zugfahrt komme ich in Hamburg an. Das Wetter ist super, blauer Himmel, 28 Grad, aber extrem starker Ostwind, so ein Mist, in die Richtung will ich. Man könnte mit dem Wind ja auch mal Glück haben. Zuerst fahre ich erst einmal um die Binnenalster, dann schwenke ich auf den Elberadweg nach Osten ein. 
Der Radweg läßt sich gut befahren, aber ab Mittag frischt der Wind noch weiter auf. Ich fahre jetzt bei heftigem Gegenwind die Elbe aufwärts. Die Fahrt zieht sich, gegen 16.30 Uhr erreiche ich Radegast, den dortigen Campingplatz. Zelt aufbauen, meine Sachen im Zelt verstauen dauert so ca. 45 Minuten. Die Zeit wird sich im Laufe der Tour bestimmt verkürzen. Duschen und dann gehe ich auf dem Campingplatz zum Essen. Das Unterhaltungsprogramm ist überschaubar.  E-Book lesen. Zeitig klettere ich in meinen Schlafsack. Gute Nacht !


2. Tag - Dienstag, 04.09.2018
Radegast - Dömitz
60,6 km - 13,4 km / h
4,30 Std. - 133 Höhenmeter

Ich werde um 07.15 Uhr wach und habe gut geschlafen.  Auf dem Campingplatz ist es noch sehr ruhig. Ich baue das Zelt ab. Bis ich alle Sachen verstaut und gefrühstückt habe, vergehen 1,5 Stunden. Mal sehen, ob das demnächst nicht auch noch schneller geht. Ich merke leicht mein linkes Knie. Überlastung von gestern bei dem Gegenwind ? Abfahrt ist um kurz vor 9 Uhr. Es ist bewölkt, aber warm. Ein 2. kleines Frühstück gibt es in Belecke. Ich radel Kilometer um Kilometer durch die Elbauen. Der Wasserstand ist auf Grund der Trockenheit schon bedenklich. Um 15.30 Uhr komme ich in Dömitz an. Heute Übernachtung in einer Radlerpension. Ich schaue mir die alte Festung an. Viele Häuser stehen leer. Bei Gesprächen mit Einwohnern erfahre ich, dass der halbe Ort Leerstand hat. Keine Arbeit. Zur großen Monatsfete bin ich 4 Tage zu früh. Seniorenparty, die Jugend ist ja auch nicht mehr da !!!
3. Tag - Mittwoch, 05.09.2018
Dömitz - Wittenberge
63,6 km - 14,2 km / h
4,28 Std. - 40 Höhenmeter

Heute Morgen ist es bewölkt, es klart im Laufe des Tages aber auf. Ich fahre bei angenehmen 26 Grad. Der Radweg verläuft immer auf dem geschotterten Damm der Elbe entlang. Eine ausgiebige Mittagspause mache ich in Lenzen. Dem Knie geht es in der Zwischenzeit auch wieder besser, war wohl doch Überlassung auf Grund der ersten Tage. In Wittenberge geht's erst mal in den Supermarkt, Wasservorräte auffüllen und etwas zum Frühstück für morgen besorgen. Kleine Stadtbesichtigung, da ich im Rahmen der Radreise von Danzig nach Dortmund schon einmal hier war. Zur Belohnung ein kleines Bier an der Elbe. Übernachtung auf dem dortigen Campingplatz.  

4. Tag - Donnerstag, 06.09.2018
Wittenberge - Tangermünde
82,6 km - 15,7 km / h
5,14 Std. - 290 Höhenmeter

Das Zusammenpacken geht heute schon schneller. Aufbruch ist um 8.30 Uhr. Immer auf dem Deich entlang. Der Pegelstand ist hier nur 82 cm. Mittags bin ich in Havelberg. Hier erfahre ich, das die Fähre in Sandau fährt. Über Arneburg geht es vorbei am ehemaligen AKW Stendal bis nach Tangermünde. Hier bekomme ich ein Privatzimmer etwas außerhalb. Ich mache mich dann auf den Weg in die Stadt, die sehr schön mittelalterlich renoviert wurde. 
5. Tag - Freitag, 07.09.2018
Tangermünde - Magdeburg
64,1 km - 15,0 km / h
4,15 Std. - 265 Höhenmeter

Ich komme heute erst um 9.30 Uhr los, da ich mich mit dem Vermieter noch verquatscht habe. Er erzählte mir von den Überflutungen durch die Elbe. Im Frühstücksraum waren auch eine Menge Fotos vom Elbehochwasser. Der Radweg ist sehr schön und läßt sich richtig gut fahren. Mittagspause mache ich in Kehnert, hier gibt es erst einmal einen Kaffee und eine Frikadelle mit Brötchen. Mit der Fähre setzte ich nach Rogätz über. Auf der Fähre treffe ich einen Radler aus Rheinland - Pfalz. Dieser ist seit 3 Monaten unterwegs und auf dem Weg nach Hause. Der Wind hat jetzt auch wieder  aufgefrischt. Ich passiere das Wasserstraßenkreuz Magdeburg und fahren dann entlang des Elbe-Havel-Kanals zum Quartier. Ich steige in der Pension "Zum Krug" ab. Draußen ist eine Tafel, da steht neben anderen auch mein Name mit der Zimmernummer drauf. Der Schlüssel liegt daneben. Also beziehe ich erst einmal das Zimmer, den Vermieter treffe ich später. Da die Pension außerhalb von Magdeburg liegt, muss ich erst einmal schauen, wo es ein gutes Restaurant gibt. Ich entdecke das Restaurant " Melange " in der Nähe. Gutes Essen und nicht zu weit von der Unterkunft entfernt. Auf dem Rückweg fängt es wieder an zu regnen. 

6. Tag - Samstag, 08.09.2018
Magdeburg - Domäne Badetz
66,6 km - 15,5 km / h
4,18 Std. - 267 Höhenmeter

Ich breche gegen 8.45 Uhr auf und fahre zunächst nach Magdeburg in die Innenstadt zur Besichtigung. Im Vorfeld hatte ich nicht viel gutes über Magdeburg gehört, bin aber entgegen den Erwartungen doch positiv überrascht. Magdeburg ist ganz nett. Nach Besichtigung der Innenstadt mit Rathausplatz, hier startet gerade eine Oldtimerrally, noch zum Dom. Dann geht es wieder auf den Elberadweg. Mittagspause mach ich am Schloss Dornburg, das allerdings nicht geöffnet ist und langsam verfällt. Ich radel weiter bis zur Fähre Breitenhagen, muss aber feststellen, dass diese auf Grund des Niedrigwasssers der Elbe nicht fährt. Auf Nachfrage sollen auch die nächsten Fähren nicht fahren. Somit komme ich nicht auf die andere Elbseite zu meinem Campingplatz. Jetzt muss ich umplanen. Ich sehe ein Hinweisschild auf die Domäne Badetz. Das ist ein zu einem Hotel / Pension umgebauter Gutshof von Schloß Frederikenberg, da fahre ich jetzt hin. Vom Schloß Frederikenberg steht nur noch das Eingangsportal mitten im Wald. Der Gutshof liegt mitten in der Natur, weit und breit kein Ort. Ich nehme dort ein Zimmer, da ich dort auch zu Abend Essen kann. Allerdings sagt man mir, das ich nicht mit der Kreditkarte zahlen kann, der nächste Bankautomat wäre ca. 25 km entfernt. Da ich nur noch abgepasstes Geld dabei habe, muss ich bei der Zimmerrechnung und dem Abendessen genau taktieren damit ich den Preis zahlen kann. Es klappt aber fast genau auf den Euro.  Zum Abendessen gibt es ein herrliches Wildgericht. Es wird eine total ruhige Nacht so mitten in der Natur. 
7. Tag - Sonntag, 09.09.2018
Domäne Badetz - Wittenberg
70,2 km - 15,5 km / h
4,32 Std. - 197 Höhenmeter

Nach dem Aufbruch geht es zurück auf den Radweg und durch den Wald zur Fähre Aken. Wie ich heute Morgen erfahren habe, fährt hier die Fähre. Somit hätte ich doch in Aken Campen können. O.K. sollte nicht sein. Ich mache mich dann auf nach Dessau und schaue mir dann den Landschaftspark Wörlitz an. Hier verbringe ich auch die Mittagspause. 

Am Nachmittag mache ich mich nach Wittenberg auf. Ankunft am Campingplatz auf der anderen Elbseite. Danach in den Ort und Abendessen in der Nähe der Schlosskirche. Die Besichtigung der Schlosskirche hat wieder nicht geklappt, zuerst ein Gottesdienst, Türen waren verschlossen, danach Ende der Besichtigungen. Irgendwann wir es schon klappen. 
8. Tag - Montag, 10.09.2018
Wittenberg - Torgau
70,2 km - 15,5 km / h
4,30 Std. - 226 Höhenmeter

Nach dem Abbau mache ich für heute Abend auf dem Campingplatz in Torgau eine Hütte zur Übernachtung klar. Ich kann die Hütte für den gleichen Preis wie den Zeltstellplatz bekommen, ich buche die Hütte an, dann brauche ich das Zelt nicht aufstellen. Ich radel dann gegen 9 Uhr los. Die Fahrt an der Elbe entlang verläuft recht unspektakulär. In Pretsch setze ich wieder über die Elbe. Es gibt erst einmal Kaffee, Kuchen sowie eine DDR - Cola. 
Ich treffe gegen 15 Uhr in Torgau ein. Der Campingplatzbetreiber ist vor Ort und ich bekomme die Hütte. Man müßte mal wieder durchfegen, ansonsten ist sie aber recht sauber und ich richte mich ein. Auf Grund der langen Trockenheit bin ich froh, das ich das Zelt nicht aufbauen muss, was früher einmal Rasen war, ist jetzt nur noch Staub. Der Campingplatz liegt ca. 2,5 Kilometer außerhalb der Stadt, am See " Der Große Teich ". Nach dem Duschen geht es zur Stadtbesichtigung am Abend. Danach wieder die 2,5 Kilometer, jetzt schon bei Dunkelheit, zurück. 



9. Tag - Dienstag, 11.09.2018
Torgau - Riesa
56,3 km - 15,2 km / h
3,42 Std. - 295 Höhenmeter

Der Wecker klingelt um 7.30 Uhr. Frühstück mache ich auf dem Campingplatz selber. Ich breche gegen 8.45 Uhr auf, fahre zunächst aber noch einmal zur Burg, ich möchte mir Torgau von oben anschauen.  Anschließend während der ganzen Fahrt herrscht heftiger Gegenwind. Mittagspause mache ich in Belgern. Ich komme gegen 14.30 Uhr in Riesa an. Campen sieht schlecht aus, also gehe ich zur Touristeninformation. Kompetent sieht anders aus. Der erste Spruch: Das sieht schlecht aus mit einem Zimmer ! Na super ! Dann telefoniert man doch und schon beim ersten Anruf klappt es. Geht doch ! Ich bekomme ein Zimmer in der Pension Fleischerei Sittich. Das Zimmer ist o.k. Danach geht es zur Stadtbesichtigung. Kein Vergleich gestern zu Torgau. Viel Leerstand. Riesa muss man meiner Meinung nach kein 2.Mal gesehen haben. Mir hat es hier nicht gefallen. Zum Abendessen in das Restaurant " Zum Goldenen Löwen. Das Essen war gut. Danach zurück zum Quartier. 
10. Tag - Mittwoch, 12.09.2018
Riesa - Meißen
32,1 km - 15,7 km / h
2,03 Std. - 142 Höhenmeter

Ich habe die die Unterkunft in Riese extra so gewählt, dass ich heute nur eine kurze Tagesetappe nach Meißen habe. Ich möchte mir Meißen in Ruhe anschauen, dazu habe ich ein Appartement ganz in der Nähe der Albrechtsburg vorgebucht. In Meißen treffe ich dann auch schon um 11 Uhr ein und kann mein Quartier auch sofort beziehen. Es ist richtig warm, 30 Grad. Es geht dann auch zügig zur Besichtigung. Zuerst über den Rathausplatz, dann die engen Gassen  zur Albrechtsburg hoch. Die Besichtigung lohnte sich auf jeden Fall. 
Danach geht es zu Manufaktur Meißen. Auch hier mache ich eine Besichtigung. Anschließend Abendessen in einen Restaurant in der Fußgängerzone. Es wird noch ein langer Abend, ich komme mit Leuten aus Meißen ins Gespräch, die erzählten aus der guten alten Zeit der DDR, insbesondere wie es in Meißen damals aussah. 
11. Tag - Donnerstag, 13.09.2018
Meißen - Heidenau
47,5 km - 15,1 km / h
3,08 Std. - 217 Höhenmeter

Frühstück, bereitgestellt durch die Vermieterin, bereite ich selber zu. Aufbruch ist um 8.15 Uhr. Ich will versuchen, heute bis Bad Schandau ins Elbsandsteingebirge zu kommen. Es hat um gut 10 Grad über Nacht abgekühlt und ist auch bewölkt. Gegen 10.30 Uhr bin ich in Radebeul, hier schaue ich mir das Grab von Karl May sowie das Museum an. 


Ich mache mich nun nach Dresden auf. Nach einer Runde durch die Altstadt kehre ich zum Elberadweg zurück und radel aus Dresden raus Richtung Elbsandsteingebirge. Die fahrt geht an tollen alten Villen vorbei. In Heidenau mache ich eine kurze Rast, auf einmal fängt es an zu regnen. Ich entscheide mich, hier nicht mehr weiter ins Elbsndsteingebirge zu fahren, da ich morgen eh wieder zurück nach Dresden muss. Genau die richtige Entscheidung. Ich steige im Hotel " Mühlenhof " ab. Es fängt stark an zu regnen. Abendessen in der Nähe beim Griechen. 

12. Tag - Freitag, 14.09.2018
Heidenau - Dresden
42,5 km - 13,2 km / h
3,12 Std. - 295 Höhenmeter

Mit dem Frühstück lasse ich mir Zeit. Es geht zurück nach Dresden. Vorher will ich mir aber noch Schloss Pillnitz anschauen. Die Fähre fährt. Ich bin einer der ersten Tagestouristen. Das Rad bleibt beim Ticketverkauf stehen. Es ist wieder stark bewölkt, hoffentlich bleibt es trocken.
Gegen 11 Uhr setze ich die Fahrt fort. Ich fahre nach Dresden - Klotsche. Vor 2 Jahren ist ein Freund von uns, Martin aus Dortmund, der mehr als 25 Jahre nach der Wende in Dresden gelebt hat, verstorben. Durch Martin haben wir Dresden und die Umgebung mehrmals erleben dürfen. Er hat für uns mehrfach den Reiseführer gespielt. Hier will ich sein Grab besuchen. Nach Klotsche geht es nur bergauf. Nach Rücksprache mit dem Friedhofsverwalter finde ich auch das Grab und verweile eine Zeit. Danach breche ich zu meinem gebuchten Quartier auf. Dieses liegt genau auf der gegenüberliegenden Seite von Klotsche. Also jetzt die lange Abfahrt ins Elbetal und dann auf der anderen Seite den Berg wieder hoch. Am Quartier, " Pension Panorama " angekommen bin ich auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit total durchgeschwitzt. Am späten Nachmittag geht es noch mit dem Bus in die Altstadt, bevor es spät Abends zurück geht.
13. Tag - Samstag, 15.09.2018
Dresden - Dortmund
8,5 km - 15,6 km / h
0,31 Std. - 39 Höhenmeter

Um 7.45 Uhr lasse ich das Rad zum Bahnhof von Dresden rollen. Da Dresden ja im Elbetal liegt, rollt das Rad bis zum Bahnhof fast von alleine. Pünktlich um 9.21 Uhr Abfahrt nach Dortmund. Da es eine Direktverbindung ist, kann ich die Fahrt ganz entspannt genießen. Um 15.30 Uhr rollt der Zug in Dortmund ein. Sigrid holt mich mit dem Rad vom Bahnhof ab, gemeinsam rollen wir die letzten Meter nach Hause. 


Fazit:
Auf Grund des Ostwindes hatte ich total schönes Wetter, aber auch extrem starken Gegenwind während der ganzen Tour. Bei der Tour von Danzig nach Dortmund hatte ich in Polen schon sehr starken Gegenwind, damit hatte ich gerechnet, da die vorherrschende Windrichtung von Westen ist. Das bei dieser Tour aber genau der Wind dreht, damit hatte ich nicht gerecht, deshalb hatte ich die Tour in Richtung Dresden stromaufwärts, also mit Rückenwind geplant. Beim Wetter ist man immer in Launen der Natur ausgesetzt. 

741 Km
48,18 Stunden Fahrzeit
2531 Höhenmeter
14,9 Durchschnittsgeschwindigkeit
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