Sep.2020 / Linz a.d.D. - Prag - Dresden



Eine Radreise vom 05.09.2020 - 20.09.2020 


von  Linz/Donau - Prag - Dresden


Teilnehmer: Sigrid & Ralf


1. Tag - Samstag, 05.09.2020

Dortmund - Linz a. d. Donau/Ansfelden

15,2 km - 0,58 Std. - 76 Höhenmeter

morgens Regen / nachmittags trocken, 28 Grad

Man erlebt uns selten RADlos!

Mehr als urlaubsreif und hungrig nach neuen Abenteuern mit dem Rad, netten Begegnungen und neuen Impressionen, machten wir uns in der Früh auf.

Ralf hatte mal wieder alles detailgenau geplant.

Allerdings nicht das Wetter: Denn das hat bekanntlich immer das letzte Wort.

Beim Aufstehen - REGEN. Aber: Wir hatten Glück und  konnten doch noch unsere Räder trocken zum Dortmunder Hauptbahnhof rollen lassen.


Abreise: 8.34 h von Dortmund HBF

Ankunft: 17.30 h Linz/Österreich HBF

Da wir Linz während unserer Donauradreise bereits kennengelernt haben, wollten wir einem Ort in der Nähe eine Chance geben.


Paarmal knackig rauf und runter erreichten wir in kurzer Zeit unser 1. Etappenziel "Ansfelden.


Der Gasthof "Strauss" hatte uns via Booking.com überzeugt.


Den ganzen Tag (9 Stunden mit Mundschutz im Zugabteil) hatten wir uns auf Biergartenatmosphäre, leckere/lokale Schmankerl und Frischgezapftes (nach dem Motto: "Man darf die Hopf-nung niemals aufgeben") gefreut.

Müde, glücklich (bei Ralf etwas getrübt, als er feststellte, dass er sein E-Book vergessen hatte) und unsere Antennen auf Abenteuer gerichtet, ging dieser erste Tag recht früh zu Ende.


2. Tag - Sonntag, 06.09.2020

Linz a. d. Donau/Ansfelden - Bad Leonfelden

55,6 km - 4,25 Std. - 879 Höhenmeter

morgens Regen, nachmittags trocken, 20 Grad

Der erste Blick nach draußen!

R E G E N







"Die meisten Höhenmeter haben wir bereits am ersten Tag" - das wussten wir.

.

Erst ordentlich frühstücken und dabei das österreichische Sonntagsblatt durchblättern.


Der Verlängerte (Kaffee), die Eierspeise (Rührei), die Semmel (Brötchen) mit Topfen (Quark) und die anderen Gutsis (Leckereien) - da soll mir noch einer sagen, die Österreicher sprechen Deutsch - bildeten die Grundlage für eine gute Tageskondition.



Stolz zeigte uns der Wirt den großen Festsaal mit dem "größten Hinterglasgemälde der Welt".


Hintergrund: Ein malender Stammgast ohne "Knedl" (Geld) konnte in den 50iger Jahren seine zahlreichen Deckel nicht begleichen. Er bezahlte mit Kunst und wir waren beeindruckt.


Leider mussten wir weiter, obwohl der "Anfängerkurs für Boogie Woogie" am nächsten Tag Sigrid schon sehr gereizt hätte.

Mit passender Sportkleidung ging´s quasi "in die Berge".


Bis auf die andere Donauseite radeln wir noch flach, dafür nimmt der Regen immer mehr zu.

Dann wir es alpin.

Es geht die nächsten 30 Kilometer fast 900 Meter bis zu unserem Hotel in Bad Leonfelden hoch.


Eine der vielen Pausen an diesem Tag: Müsliriegel- und Trinkalarm







"Grieß Eich in Reichenau" - diesen Ort passierten wir nur - teilweise geradelt, teilweise geschoben.


Eigentlich hätte hier unsere heutige Etappe geendet. Aber: unser Gastgeber machte selber Urlaub/sagte kurzfristig ab, so mussten wir noch 10 Kilometer weiter.



Genau zur Kaffeetrinkzeit erreichten wir unseren Zielort Bad Leonfelden/Oberösterreich


Dieser Ort hat 4.260 Einwohner.

Die Lage an zwei von der Donau nach Böhmen führenden Handelsstraßen brachte den Bürgern in der Vergangenheit Wohlstand.


Der "Leonfelder Hof" (unser Nachtquartier mit Spa-Bereich) liegt gegenüber dem Café Kastner.

Ein Sonntag Nachmittag ohne Kuchen - für uns ein Unding!

Unsere Wertung für Kuchen/Service: *****


Danach erst einmal in den Wellnessbereich - ein Whirlpool lockte.

Beim Abendessen im o.g. Hotel lernten wir die beiden Radfahrer Rolf und Wolfgang aus Norddeutschland kennen.

Da beide schon viel von der Welt gesehen hatten, viele Destinationen waren uns bekannt, gab´s genügend Gesprächsstoff.


3. Tag - Montag, 07.09.2020

Bad Leonfelden - Cesky Krumlov

45,5 km - 2,40 Std. - 297 Höhenmeter

bewölkt, nachmittags Aufheiterung, 22 Grad

Der morgendliche Blick aus dem Fenster.

Zum Glück - T R O C K E N

Auch für heute hatte Ralf Höhenmeter versprochen.

Also wieder ordentlich Morgenkalorien (ich betone dies häufig, weil es wirklich wichtig ist) hinzugefügt und los geht's.

Bereits um 9.35 h passierten wir die Grenze zu Tschechien.


Es ist nicht unser erster Besuch in diesem Land. Aber auf/mit dem Rad unterwegs ist eben alles anders.

Unterwegs kommen wir an Markthändlern vorbei.

Die frischen Pfifferlinge waren unübersehbar.

Anmerkung: Die Tschechen haben eine Leidenschaft für Pilze (auf tschechisch: houby)


Im Grenzgebiet will man deutschsprachige Touristen anziehen:

Beautysalons, Billigklamottenshops und Vogelhäuschenhändler warten auf Devisen.

Unseren ersten Stopp machen an der Brücke in Rozmberg und treffen dort unsere beiden Radfahrer von gestern.

Den zweiten Stopp machen wir am ATM:

100 € = 2.648,04 tschechische Kronen (Tageskurs)

Endlich mal wieder ein prall gefülltes Portemonnaie.


Die heutige Etappe war gut zu fahren.


Obwohl: Die tschechischen Autofahrer sollte man nicht unterschätzen. Die sinds gewohnt, die Highways für sich zu haben.


Gegen 13 h erreichen wir Cesky Krumlov.


Da das Einchecken erst ab 14 h möglich ist, stellen wir unsere Räder/Gepäck im Innenhof unserer für heute gebuchten Pension "Familia" ab.

Wir hatten bereits aus Erzählungen unseres Nachbarn Roger gehört, dass Cesky Krumlov was ganz Besonderes sei.

Also ab zum Kurzbesuch in die Oldtown - die als Kulturdenkmal auf der Liste des UNESCO-Welterbes geführt wird.


Unser Vermieter, der zwischenzeitlich unsere Räder entdeckte, rief uns an: wir konnten einchecken. Perfekter Service!

Den Nachmittag nutzten wir, um das Schloss zu besichtigen und den Ort zu erkunden.

Leider war es für die Schlossführung (möglich im September bis 17 h) zu spät.

Die Anlage und die Stadt aus dem 13. Jahrhundert sind wunderschön und der Blick vom Glockenturm hat uns begeistert.

Überhaupt: Cesky Krumlov ist wunderschön + abwechslungsreich.

Vor COVID-19 hatte dieser Ort jährlich 2 Millionen Besucher.

Cesky Krumlov ist ein Hotspot für Kanuten.


Einladungen zum Verweilen hatten wir an diesem Nachmittag wirklich genug.

Hinweis: Auf Sigrids Instagram-Account newyork2807 findet Ihr hierzu einen Clip.


Unter zahlreichen Lokalitäten entschieden wir uns an diesem Abend für die "süß/saure Variante" Incl. das hiesige Nationalgetränk Becherovka für 495 tschechische Kronen. "Na zdravi" (Prost)!


Das Hotel Ruze und der dazugehörige Innenhof mit angrenzender Terrasse zog Sigrid bereits nachmittags in ihren Bann. Sigrid mag Traditionshäuser mit Geschmack und Ausgefallenem.

Beim Abendspaziergang wollte Sigrid sich diese 5-Sterne-Anlage aus dem 16. Jahrhundert mal von innen anschauen.

Die Dame am Desk ermöglichte uns einen Blick ins Foyer.

Eckdaten:

Cesky Krumlov ist eine Stadt in der tschechischen Region Südböhmen.

Die Moldau fließt durch die Ortsmitte.

Einwohner: 13.085

früherer Name von Cesky Krumlov = Krumau

1910 bestand diese Stadt aus 8.662 Einwohnern.

7367 deutsch- und 1.295 tschechischsprachig

1945 wurde die Mehrheit der Deutschböhmen vertrieben. Aus Krumau wurde Cesky Krumlov.


Die Begeisterung unseres Nachbarn sprang auch auf uns über.

Cesky Krumlov sollte eins unserer Tourhighlights werden.


4. Tag - Dienstag, 08.09.2020

Cesky Krumlov - Budweis

37,4 km - 2,28 Std. - 340 Höhenmeter

Sonne, 22 Grad


Ralf versteht es mittlerweile bestens, abwechslungsreiche Touren zusammen zu stellen, auch welche, die meinen Geschmack treffen.

Wo wir schon bei Ralfs Schmankerl "der Kultur" sind:


Auf dem Weg zum heutigen Etappenziel Budweis - tschechisch: Ceske Budejovice - besuchen wir das Kloster Zlatan Corona.

Die Führung ist in Landessprache. Wir haben aber die Möglichkeit, unser Wissen aus einer Unterlagenmappe zu füllen.

Die Tour dauert 1 Stunde und ist absolut empfehlenswert.

Wir sind begeistert: Die Sonne scheint! Es geht weiter !







Am früher Nachmittag erreichen wir Budweis, in der ganzen Welt bekannt durch die Biermarke "Budweiser".

Anmerkung: Diese Brauerei ist ein staatseigener Betrieb.


"Komoot" bringt uns gleich zu unserem Hotel "Residence U Cerne Veze Ceske Budejovice" in Citynähe.



Die Räder übernachten in der Hotelgarage - perfekt!








Beim Getränke-Stopp am Rathausplatz genießen wir den Blick auf die historischen Gebäude und die gutbekleidete Bevölkerung.


Das barocke Rathaus (errichtet von 1727 bis 1730) hat es uns besonders angetan.

 Ein Teil der Freizeit spielt sich hier am Wasser ab.




Das Abendmahl nehmen wir im Restaurant "Die 3 Bauern" (tschechisch: U Tri Sedlaku) ein.


Köstliche Landeskost wollten wir dort probieren. Leider waren die Knödel in diesem traditionellen Lokal nicht der Hit.



Am Abend noch eine Runde durch das beleuchtete Budweis !

Eckdaten:

93.000 Einwohner

Universitätsstadt und Sitz des Bistums Budweis


5. Tag - Mittwoch, 09.09.2020

Budweis - Pisek

67,2 km - 4,14 Std. - 481 Höhenmeter

Sonne, 26 Grad

Heute geht's nach Pisek.

Das Septemberwetter zeigte sich von der allerbesten Seite und das sollte auch - bis auf eine Kurzunterbrechung - bis zum Ende dieser Tour bleiben.


Auf dem Weg nach Pisek besuchten wir das Märchenschloss Frauenberg (Hluboka Nad Vltavou) - das "tschechische Windsor" genannt.


Die Fahrt bzw. das Schieben der Räder zum Schloss hoch lohnte sich.

Leider durften wir hier keine Fotos machen.

Falls Interesse: Das Internet hat genug davon

Häufig haben wir ordentliche Radwege.

Heute mussten wir aber auf den Highway. Wenn wir Glück hatten, stand uns Radfahrern ein schmaler Streifen zur Verfügung, häufig schwommen wir im Verkehr mit. Und der war heftig! Nicht selten befanden sich 3 Fahrzeuge auf 2 Spuren.


Die Trucks waren hier omnipräsent. An diesem Tag zählten wir auf unserer Spur mindestens 4 Unfallkreuze.

Und als bei Ralfs Komoot-Ansage die Gregorians  sich mit "Loosing my religious"  verselbständigte, bekam ich schon Muffensausen.


12.30 h machten wir Roadstop bei Café & Grill mit Coke und eingepackten Kuchen vom letzten Buffet.

Einmal durchatmen und den PS-Wahnsinn beobachten.

Gegen 15.45 h erreichen wir Pisek. Der erste Eindruck ist nicht schlecht.

Von diesem Hotel hatte mir Ralf schon vorgeschwärmt. Und er hatte mal wieder zu 100 % meinen Geschmack getroffen.


Hotel Cade (Hotel California lässt grüßen) ist der Hammer. Alles Themenzimmer.


Leider ist das Zimmer "Jim Morrison" auf Wochen ausgebucht.



Pisek hat vielleicht die besten Zeiten hinter sich. Cesky Krumlov und Budweis hatten uns verwöhnt.

An diesem Abend war uns nach Pizza - geordert in einem netten Restaurant am Kirchenplatz

Alles gut zu Fuß erreichbar.

Schnell noch an der illuminierten Bar einen Absacker trinken, mit Cowgirls- und -boys quatschen und Musik von ZZ-Top hören - so war der Plan.

Wir waren die einzigen Gäste an diesem Abend und Madonna lief in Dauerschleife.

Also ab ins Bett.

Eckdaten:

Pisek hat 20.000 Einwohner

Beim Hochwasser in Mitteleuropa 2002 wurde ein großer Teil stark beschädigt



6. Tag - Donnerstag, 10.09.2020

Pisek - Dobris/Rybniky

64,5 km - 4,42 Std. - 845 Höhenmeter

Regen, bewölkt, Sonne, 25 Grad






An das Hotel Cade und dessen Besitzer Ladislaw (der recht gut deutsch spricht) werden wir uns gerne erinnern.

Cool: Location und dessen Owner of Rock´n Roll: I Like It!


Leider hatten wir an diesem Morgen Regen.

Komoot lotste uns erneut auf diesen tschechischen Highway des Grauens, der aber heute den ersehnten Seitenstreifen für Radfahrer hatte.


Auch hier wird gemessen!



Da wir diese Tour heil überleben wollten, entschieden wir uns für die Tingeltour über Dörfer/Berge und Tal.

Auf einmal waren wir alleine!






Ein Handwerker- und ein Postauto überholten uns auf der Countryroad. Auf einmal hielten beide an.


Der Grund war eine Horde Kühe (unmittelbar vor dem Ortsschild Radetice), die planlos rumliefen/die Fahrbahn blockierten.


Der tschechische Bauer "Heinrich" hatte alles im Griff und wir passierten.

Inzwischen hatte sich die Sonne durchgesetzt und wir merkten die Höhenmeter der vergangenen Tage.


Um 15.45 h erreichten wir die vorgebuchte "Alte Mühle" in Dobris/Rybniky.

Die Gastgeberin empfing uns superherzlich. Auch unsere Wäsche zu waschen, war für sie kein Problem.

Da diese Mühle ziemlich einsam - aber romantisch und ruhig - liegt, kocht/backt die Dame selbst.

"Was möchten Sie heute Abend essen" - wurden wir auf deutsch gefragt.

Unsere Entscheidung: Cordon bleu, Pommes und griechischer Salat

Im kleinen Biergarten genießen wir ihre kulinarische Höchstleistung.


In die Senfmade-Panade hatte sie Zimt untergemischt. Lecker! Ich werd's nun auch so machen.

Den Abend verbringen wir im Schankraum der über 400 Jahre alten Mühle.

Sigrids Opa war auch selbständiger Müller und Inhaber einer alten Mühle.


Die Herrin des Hauses sprach recht gutes Touristendeutsch, ihr Mann sprach englisch.

So hatten wir keine Verständigungsprobleme und wir brauchten Sigrids Spickzettel mit tschechischen Grußformeln/Bitte nach Wäschewaschen und Föhn nicht.


Den Billardtisch im Eingangsbereich (für alle Fans dieses Ballsports) möchten wir erwähnen - wir spielten nicht!


Eine hohe Tiefschlafphase (aufgezeichnet auf unseren Garmin-Trackern) und  Sigrids Kindheitserinnerung an Opas Mühle sprachen zudem für diese Unterkunft.

Schön, dass es solche Menschen gibt: sie schaffen für sich und andere eine wirkliche Wohlfühloase.

Dobrou noc (Gute Nacht)!



7. Tag - Freitag, 11.09.2020

Doris/Rybniky - Prag

64,8 km - 4,35 Std. - 655 Höhenmeter

bewölkt, 25 Grad

Morgens gab´s bei der Müllerin unser Wunschfrühstück. Sigrids inclusive 4 Pallatschinken.

Was wir nicht schafften, packte sie uns als Reiseproviant ein. That´s service!


Neuer Tag - neue Etappe!

Gleich gehts wieder ordentlich in die Berge !



Einen Teil der Wegstrecke führt uns Komoot über eine grüne Wiese !  Fahren ging hier nicht, also mussten wir die Räder schieben. Sind wir hier richtig ? JA !!! Es war nur ein kurzes Stück und dann waren wir wieder auf der Straße. Komoot kennt aber auch jeden kleinen Weg !!! Super.

Gegen Mittag - der letzte der Tobleroneberge war bezwungen - sahen wir ein kleines Outdoorlokal.

Der bestellte heiße Kakao mit ordentlich Sahne schmeckte super lecker und er verlieh uns Flügel.

Dazu gab´s noch Reste vom Mühlenfrühstück.

Ein süßer Rest erinnerte mich an ein Bein vom weihnachtlichen Stutenkerl.

Ralf konnte meine Schwärmerei leider nicht nachvollziehen.

"Mag ich überhaupt nicht. Hab den früher immer nur wegen der Pfeife genommen!"

Mir fehlten die Worte. Ho ho ho - man weiß eben nicht alles von seinem Partner.

Um zu unserem heutigen Ziel "der Hauptstadt Tschechiens" zu kommen, überqueren wir mit einer Fähre die Moldau.

Nach fast 65 km - davon die Hälfte alpin und mit diversen Baustellen - erreichen wir gegen 16.00 Uhr das Hotel ATOS in Prag. Dieses hatten wir für 2 Tage gebucht.

Eben mit Mundschutz eingecheckt, geduscht und mit großer Erwartungshaltung (Sigrids erster Besuch, Ralfs dritter) machen wir uns zu Fuß zu einem ersten kleinen Rundgang auf.


Der Hradschin incl. Veitsdom (aufgrund eines Gottesdienstes kamen wir nicht rein) sowie der Spaziergang dorthin, zeigten mir schnell, warum Prag jährlich 6 Millionen Besucher hat. Wir haben Prag ziemlich menschenleer erlebt.






Gleich beim Einchecken im ATOS gab man uns einen Voucher über 10 % Ermäßigung für ein Abendessen im hauseigenen Restaurant.


Die Speisekarte las sich gut.


Outdoorfeeling an einer recht befahrenen Straße, angenehme Abendstimmung, das Essen schmeckte - perfekt!

Da wir die Abendstimmung dieser besonderen Stadt für uns verewigen wollten, machten wir uns mit Kameras auf den Weg.



Es zeichnet einen Ort aus, wo man nicht nach Motiven suchen muss. Prag zeigt uns an diesem Abend seinen Glanz.



8. Tag - Samstag, 12.09.2020

Prag

0 km - 0 Std. - 0 Höhenmeter

Sonne, 26 Grad


Als TOP 1 entschieden wir uns für das Botschaftsviertel.

Die deutsche Botschaft - in unserer Geschichte fest verankert - war unser erstes Ziel an diesem sonnigen Samstag.

Einmal um die Ecke und wir sahen "den Balkon", von dem unserer damaliger Außenminister Genscher 1989 seine berühmte Rede hielt.

Um großes Gefühlskino aufkommen zu lassen, holten wir uns die Stimme von Hans-Dietrich dazu - YouTube sei Dank.

Beim zweiten Besuch kamen wir in den Veitsdom.

Nur ganz kurz und mit Mundschutz - Tschechien und ganz besonders Prag wurden aufgrund rasant steigender Infektionszahlen erneut zum Risikogebiet erklärt.

Was genießt der Touri/Genießer an diesem Tag: EIS

Und dieses Eis vom Engel Amorino war köstlich.

Beim Schlecken beobachteten wir die Oldtimer-Taxen sowie das bunte Treiben um uns herum.


Über die berühmte Karlsbrücke mit ihren 30 Statuen ging´s zunächst ins jüdische Viertel und anschließend zum Rathaus mit seiner astronomischen Uhr und den 12 beweglichen Figuren.

Um die Glockenschläge und die Bewegung der Figuren zu jeder vollen Stunde zu erleben, hätten wir warten müssen. Und dazu war's uns zu heiß.



Das Internet sowie die aktuelle Aussage einer Freundin machten uns auf ein neues Wahrzeichen Prags aufmerksam:

Der "Franz-Kafka-Kopf", erschaffen vom Künstler David Cerny, ist eine bewegliche Skulptur aus Metall.

Leider steht sie vor einem neuen - ziemlich unspektakulären - Einkaufszentrum.


Auf dem Weg zum Kopf kamen wir an dieser Männer-Boutique vorbei.

Auch an diesem Abend wählten wir das Restaurant vom ATOS aus.

Preis/Leistung vertrauten wir auch an diesem Abend in der goldenen Stadt.

Hier lernten wir Aaron, einen jungen deutschen Studenten, kennen. ERASMUS - das Program für Bildung, Jugend + Sport der Europäischen Union - ermöglicht ihm einen mehrwöchigen Aufenthalt an der hiesigen Uni. Wir wünschen Aaron alles Gute für seine Zukunft.


Eckdaten:

Prag = 1.309.000 Einwohner

dreizehntgrößte Stadt und eine der reichsten Städte der EU

Prag hat 180 Brücken

Geburtsort u.a. von Vaclav Havel - Dramatiker, Menschenrechtler, Politiker, Staatspräsident

Wohnort von Karel Gott - der goldenen Stimme von Prag

Komisch: Seit dem wir hier sind, trällert Sigrid sein "Weißt Du wohin ...?" vor sich hin.

Zu dieser Wand wollte Sigrid unbedingt:

John Lennon - im Kommunismus der damaligen Tschechoslowakei war westliche Musik verboten - war ein Held der Jugend.

Nach seinem Tod malte eines Nachts jemand das Porträt Lennons an diese Mauer sowie einige Zitate seiner Songs:

Give peace a chance!

Mit der Zeit füllte sich diese Mauer mehr und mehr.

Wir haben schon viele Hauptstädte besucht: PRAG hat sich in unser Herz geschlichen.



9. Tag - Sonntag, 13.09.2020

Prag - Melnik

64,0 km - 4,32 Std. - 402 Höhenmeter

Sonne, 28 Grad

Über die gleiche Brücke, über die wir vorgestern reinkamen, radelten wir aus Prag raus - stets entlang der Moldau.

Bei der Planung dieser Tour hatten wir im Bikeline "Moldau-Radweg" gelesen, dass dieser vor dem offiziellen Radweg entlang dieses Flusses warnte.


Zu schmal, schlechte Wegequalität


Empfohlen durch diesen Ratgeber: Nehmen Sie die vorgeschlagene Umgehung über Husinec.


Nach einer kurzen Diskussion entschieden wir uns für den Risikoweg.


Circa 1 Stunde befuhren wir sehr defensiv diesen Weg, der sich durch Steine und Baumwurzeln auszeichnete.

Man soll auch mal auf Empfehlungen hören.


Wenn Gegenverkehr: absteigen + abwarten



Hier machten wir erstmal ne Pause, atmeten durch und waren (noch) guten Willens.


An einem Fluss entlang zu radeln, bedeutet ständig neue Eindrücke zu bekommen. Sie tun dem Auge/der Seele gut. Und von diesen haben wir derzeit viele.

Wir radeln durch viele kleine Orte.


"Dedibaby" hatte es Sigrid angetan.

Obwohl Sonntag: eine Dame putze ihre Fenster und ein Mann pflügte seinen Acker


Wir staunen und sind positiv von Land + Leuten angetan.

Kurz vor unserem Ziel stellt sich uns eine Brücke in die Quere.

D.h. absatteln, Räder + Gepäck erst rauf, dann auf der anderen Seite wieder runter, aufsatteln.

Dort mussten wir hin !

Nachdem eine Zufahrtsbrücke gesperrt war, mussten wir zur Fähre.

Die Suche nach dieser gestaltete sich zunächst als schwierig.

Die Überfahrt war kostenfrei.

Häufig vermissen wir Hinweisschilder.

Unser Hotel "U Cisare" - gelegen auf einem Hügel - erreichen wir wieder mal alpin.


Nach dem Abendessen (das beste während der gesamten Tour) im Restaurant "Na Hradbach" (ein Tip von TripAdvisor) wollten wir den historischen Ortskern kennenlernen/fotografieren.

Vorspeise Bruschetta

Noch eine Runde durch dieses schmucke Städtchen, von wo man beobachten kann, wie die Moldau in die Elbe fließt.

Abendstimmung nach einem tollen Tag

Eckdaten:

Einwohner = 19.486

wirtschaftliche Bedeutung durch Weinbau, Maschinenbau, Tourismus




10. Tag - Montag, 14.09.2020

Melnik - Leitmeritz

50,4 km - 3,10 Std. - 194 Höhenmeter

Sonne, 28 Grad

Heute sind wir wahre Early Birds.

Den Grund erfahrt Ihr gleich.


Der heutige Radweg läuft entlang der linken Elbseite.

Nach den Höhenmetern der vergangenen Woche sind wir ganz happy, dass wir beste Bedingungen (die Sonne scheint, der Weg ist eben und topp) haben.

Nach dem Motto: "Lächeln statt hecheln!"

         Unser Zwischenziel:

Gegen 13 h erreichen wir das Ghetto Theresienstadt - ein ehemaliger Ort des Grauens.


Nachfolgende Fotos dokumentieren unseren Besuch/unsere Eindrücke

In dem bereitliegenden Gästebuch haben wir uns eingetragen.


Irgendwie gibt dieses Apple-Buch dieser Stätte was "Menschliches".

Ziemlich bewegt verlassen wir die Anlage.


In der Zivilisation befanden wir uns ganz schnell wieder im JETZT.


Golfspieler demonstrieren ihre Schläge

Der BIKE-Tower zeigt, dass auch die Tschechen den Radsport für sich entdeckt haben. Auch hier setzen sich Pedelec´s (Strom statt Kondition) immer mehr durch.


Unser Ziel heute ist Leitmeritz (tschechisch Litomerice)


Wir haben ein großes Oldfashion-Appartement, relativ nah der Bahnlinie.


Vor dem Abendessen (beim hiesigen "Chinesen") noch eine Ortsführung gemacht, dann ging´s zurück zur Unterkunft.

Viel los war nicht in diesem Ort, die Geschäfte schließen (zumindest an diesem Tag) um 17 h.

Gott sei Dank rollte abends noch der DFB-Ball. Der BVB gewann gegen den Meidericher SV 5:0.




11. Tag - Dienstag, 15.09.2020

Leitmeritz - Decin

56,7 km - 3,21 Std. - 171 Höhenmeter

Sonne, 29 Grad

Obwohl nah der Bahnlinie: wir haben richtig gut geschlafen!


Gefrühstückt wird im Appartement.


WDR4 informiert/unterhält uns dabei.

Heute haben wir die letzte Übernachtung in Tschechien. Sigrids Hippie-Herz blutet, Ralf ist genauso traurig.


Lags an der Planung oder der Abfahrt: irgendwie fuhren wir auf der falschen Seite - entlang eines Industriegebietes und einer Schnellstraße.


Trotzdem - wir kamen gut voran und haben schon einige Kilometer seit Beginn der Tour hinter uns.


Auf der gegenüberliegenden Seite entdecken wir die Burg Schreckenstein (tschechisch: Burg Strekov) in Usti Nad Labem

Anmerkung: Im Jahr 1842 besuchte der Komponist Richard Wagner den Schreckenstein und ließ sich für die Oper Tannhäuser inspirieren.

Zu früh gefreut: Der Berg ruft!


16 % Steigung

Unterwegs trafen wir ein ostdeutsches Paar mit ihren Pedelecs und Leichtgepäck. Sie hatten das professionelle und teurere Rundumsorglospaket bei einem Anbieter gebucht.

Gegen die hatten wir keine Chance.

Paar Kilometer erneutes Treffen: ein Reifen war platt! So waren wir wieder schneller !!!

Auch bei dieser Tour sind wir froh/dankbar, dass wir uns für "Schwalbe Marathon Plus" entschieden haben - einfach unplattbar.


Einige Kilometer vor Einkehrschwung sehen wir die Reklametafel unserer heutigen Unterkunft.


"Erstmal duschen" - Sigrids Ding / "erstmal ein Bier" - Ralfs Devise. Gesagt/getan.


Wir schauen uns den Ort an, in dem das Supermodell/Victoria Secret Engel Karoline Kurkova aufwuchs.


Den Besuch des Schlosses Decin und das Abendessen im Rathausrestaurant haben wir genossen.


Unsere Restkronen gehen spätabends für 2 Eisbecher und 1 Becherovka drauf.

Eckdaten:

Decin war ehemals Tetschen-Bodenbach

Einwohner: 48.000

Decin besitzt den wichtigsten Eisenbahn-Grenzübergang zwischen Deutschland und Tschechien.

An jedem Mittwoch im Mai findet hier das jährliche Musikfestival sowie die Adrenalin-Challenge (für jung + alt) statt.


Decin hat uns richtig gut gefallen.

Und überhaupt: Tschechien werden wir definitiv nochmal besuchen.


Dekuji za vasi pohostinnost (Danke für Eure Gastfreundschaft)



12. Tag - Mittwoch, 16.09.2020

Decin - Pirna

51,5 km - 3,15 Std. - 295 Höhenmeter

Sonne, 28 Grad

Wir haben Tschechien ausschließlich sonnig erlebt.

Und das sollte am letzten Tag ebenso sein.


Unter dieser Brücke in Decin starteten wir unsere Tagesetappe.


Auf super Radwegen verlassen wir Tschechien nach 12 km, das 21. größte Land Europas und einer Fläche von 20 % Deutschlands.

Beim Anblick dieses Grenzsteines wissen wir, dass unsere Reise durch Tschechien endet.


Wir befahren wieder deutschen Boden. Keine Begrüßung durch die deutsche Flagge, kein Grenzstein oder ein Nationalitätszeichen heißen uns willkommen - wir sind entsetzt, traurig und auch wütend darüber.


Aus der Labe wird die Elbe, die tschechischen Kronen machen wieder Platz für die Euros.


Wir durchfahren das Elbsandsteingebirge.

Erst wollten wir zur Basteibrücke. Das haben wir an diesem Tag den anderen/zahlreichen Touristen überlassen.


Der Radweg wird, je weiter wir kommen, immer voller.

Hier merkt man ganz deutlich (wie bereits im Mai an Mosel/Rhein erlebt) den Pedelec-Boom.

Laut Internetrecherche habe derzeit jeder 9. Deutsche ein Fahrrad mit Motor - Tendenz steigend!


Hinter Bad Schandau machen wir eine kurze Pause.

Gegen Mittag erreichen wir Pirna - die fast 40.000 Einwohner-Stadt in Sachsen.


Erst schieben wir beide Räder über das Kopfsteinpflaster dieser City, dann genießen wir ein Eis an einem belebten Platz.


Da wir unsere Räder nirgends unbeaufsichtigt stehen lassen, trennen wir uns. So hat jeder Zeit/Gelegenheit, sich zu Fuß die Altstadt anzuschauen, Fotos zu machen und auf unterschiedliche Weise Eindrücke zu sammeln. Der andere passt inzwischen auf die Räder auf.

Auch Pirna war 2002 vom Hochwasser stark getroffen.

An der Außenfassade des Restaurant "Zum Dampfschiff" liest man heute den Pegelstand ab.

Unser heutiges Quartier "Altjessen57" liegt außerhalb von Pirna, punktet mit einem kleinen/netten Häuschen, Außenpool, ruhiger Lage und leckerem Essen.


Eine Tagesetappe, ein ausgedehnter Abendspaziergang und ein Feierabendbier haben uns ziemlich müde gemacht. Um 22 Uhr ist Schicht im Schacht.




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3. Tag - Donnerstag, 17.09.2020

Pirna - Meißen

52,1 km - 3,31 Std. - 320 Höhenmeter

morgens bewölkt, 16 Grad, nachmittags Sonne, 19 Grad

"Sie können um 8 Uhr frühstücken."

Schön, wieder diese deutschen Worte zu hören. Und wirklich: das Buffet ist umfangreich, lecker: eben deutsch!


Bevor wir uns auf den Weg machen, wollen wir uns noch das Zelt anschauen, dass ebenfalls angebucht werden kann.

Es beinhaltet 2 Betten, hat W-Lan-Zugang, ist geräumig.

Kosten pro Nacht = 35 €

Wir verabschieden uns von unserem Häuschen "Isa und Hanni" und dem sehr freundlichen/informativem Gastgeber.


Um 9.20 Uhr geht's endlich los. Es hatte - im Vergleich zu den Vortagen - merklich abgekühlt.

Paar Minuten geradelt, kommen uns eine junge, barfüßige Frau mit Pferd, Ziege und einem jungen Mann namens Leon entgegen.


"Wer seit ihr, wo kommt ihr her?" wollen wir wissen.

Sie sei Sarah und gebürtige Hanseatin.

Ihr derzeitiges Domizil sei Königstein (sächsische Schweiz). Von März bis September d.J. sei sie mit ihrem Pferd "Cordelleo" von Basel nach Königstein gelaufen. Erst nur mit Cordelleo (auf deutsch: Löwenherz), dann mit zugelaufener Ziege.


Sarah - diese autarke/junge Frau - geht angstfrei, sympathisch und zielbewusst durch ihr Leben.

"Sag mir, was hast du vor mit deinem einen, wilden und kostbaren Leben?" - diese Frage stellt sie sich seit Kindheitstagen. Wir wünschen ihr viel Glück/Erfolg auf ihrer Lebensreise.

Wir fahren entlang des nördlichen Elbufers Richtung Dresden.

Die vorgesehenen Überfahrten via Fähren klappen nicht.

Bei der Fähre in Pillnitz - das habe ich inzwischen im Internet gelesen - werden bis Ende September d.J. Wartungsarbeiten durchgeführt/daher nicht im Betrieb. Das war Komoot nicht bekannt.


Endlich mal wieder in Dresden - heute aber nur auf der Durchreise. Aber - wir werden uns bald wiedersehen.

Vom Elbufer gehts nach Radebeul, quasi von Roland Kaiser (Kaisermania) zu Karl May.

Kurz vorm Einkehrschwung in die Karl-May-Straße in Radebeul knacken wir die 600 km.

Ralf hatte mir von seinem Besuch im Karl May-Museum so vorgeschwärmt, dass ich ganz neugierig war.

Eine Indianerin kennt eben auch keinen Schmerz.

Das Haus ist sehr schön. Innen und außen schlägt sicherlich das Indianerherz höher. Man´s World eben!

Weiter geht's nach Meißen - der Porzellan- und Weinstadt.


Unsere alpin gelegene Unterkunft - Pension NoOaks - überrascht uns positiv.

Im Garten: Pool und Terrasse

Unser  Mehrzimmerappartement: diverse Räume, Balkon, gefüllter Kühlschrank mit allem was man zum Frühstück braucht, 2 Flatsreen

Vor der Zimmertür: der Korb für die morgendlichen Brötchen

Auf Meißen hatte ich mich gefreut. Ralf kannte Meißen bereits.

Die Altstadt ist recht klein + fein und gerade ziemlich menschenleer.

Das griechische Lokal "Dionysos" hatten wir uns bereits via Internetrecherche ausgesucht.

Essen/Getränke/Service sind dort wirklich hervorragend. Wir werden wiederkommen!

Dran denken: In 98 Tagen ist Weihnachten!


14. Tag - Freitag, 18.09.2020

Meißen

0 km - 0 Std. - 0 Höhenmeter

Sonne, 19 Grad

"Man muss reisen, um zu lernen", wusste bereits Mark Twain.


Auf geht's zum ersten kulturellen Tageshighlight.

"Entdecken Sie die Albrechtsburg Meißen - das älteste Schloss Deutschlands" wirbt die Homepage dieser Anlage.

Majestätisch thront sie über der Elbe. Das haben wir schon gestern bei der Einreise honoriert.

Jeder Raum ist anders - Auge und Kamera freut´s:

Der Meißener Dom grenzt an die Burg an.

Der nächste Höhepunkt dieses Tages war die "Meißen Manufaktur" - älteste Porzellanschmiede Europas.

Im Eingangsbereich werden wir von Saxonia empfangen - auch Miss Liberty Sachsens genannt.

Miss S ist 1,80 m groß und trägt ein mit 8000 von Hand geformten Porzellanblüten verziertes Kleid - entworfen vom Chefplastiker Jörg Danielczyk höchstpersönlich.

An der Albrechtsburg hatten wir ein Kombiticket (Schloss und Manufaktur) für 18 €/Person erworben.


Beim Rundgang durch diese ehemalige Einrichtung lernten wir nicht nur die dekorativ gestalteten Räumlichkeiten kennen.

Wir wurden Zeuge von Arbeitsprozessen.

Wer hat schon mal was vom Beruf des Bossierers gehört?

Der Bossierer ist ein Porzellanangestellter, der aus bereits vorgefertigten Modellteilen größere Modelle zusammensetzt - kurz ein Figurenkeramikformer. Auch heute noch erlernbar. Ausbildungszeit = 3 Jahre

Zwischendurch werden wir mit der DDR-Vergangenheit konfrontiert:

Auch die Sachsen haben Humor !!!

Obwohl heute unsere Veloträume Ruhetag hatten und wir keine zusätzlichen Kalorien verbrauchten - wir hatten Hunger:

Den Abend verbrachten wir erneut beim Meißener Griechen unseres Vertrauens. Es hatte uns am Vortag so gut dort geschmeckt.


Gute Nacht schönes Meißen!

Der Abend bei Ralf endete mit dem Saisonauftaktspiel der Bayern gegen den S04, welches die Münchener Elf mit brutalen 8:0 gewannen.


15. Tag - Samstag, 19.09.2020

Meißen - Dresden

37,2 km - 2,46 Std. - 322 Höhenmeter

Sonne, 19 Grad


Irgendwie geht's uns stets besser, wenn wir aufsatteln und wieder on the road sind.


Wir drücken unserem Hausherrn die Kamera in die Hand.

Los ging´s zum Zielort Dresden und das bei schönstem Septemberwetter.

Impressionen von unterwegs

Nach ca. 28 km kamen wir über die Südseite der Elbe dort an, wo wir bereits vorgestern waren.


Dresden kennen wir bereits von einigen Citytripps. U.a. liefen wir zweimal den hiesigen Halbmarathon.


Dieses Gebäude (ehemaliges Fabrikgebäude der Zigarrenfabrik Yenidze) lag jeweils im Startbereich der vorgenannten Laufveranstaltungen.


Anmerkung: Vom Kuppelrestaurant habe man am Abend einen spektakulären Blick auf Elbflorenz.


Mit diesem Stadion verbindet man Weltrekorde:

Auf Sigrids bucket List steht ab sofort Rückwärtslauf!

Nicht nur Stan & Olli mögen Dresden - wir auch

Der Dresdenbesucher merkt gleich den Zauber dieser Stadt, wenn er sich der Altstadt nähert.


Zwei ausgebildete Sänger ziehen hier die Touristen in ihren Bann.


"Time to say goodbye" ist der letzte Song der Beiden an diesem Platz. Auch bei uns macht sich langsam Abschiedsschmerz breit.

Erstmal hinsetzen und Leute beobachten - und das mit Blick auf die Frauenkirche!



Auf einmal bekommt Helmut Arnold mit seinem Hochrad unsere Aufmerksamkeit.


Der 72-jährige Weltmeister von 2018 ermöglicht Sigrid ihre erste Fahrt auf diesem mehr als 1,50 m hohen Veloziped.

Herzlichen Dank dafür!

Anmerkung: Ein Trailer hiervon findet ihr auf Sigrids vorgenanntem Instagram-Account.

Entlang der Altstadt kommen wir am Hotel "Taschenbergpalais" vorbei. Zu teuer für unser schmales Budget.

Unser Ziel ist zunächst der Dresdner Hauptbahnhof.

Der App der Deutschen Bahn hatten wir entnommen, dass sich die geplante Abfahrtszeit geändert hatte.

2 Personen und 2 Räder inclusive Gepäck - da muss man auf Nummer sicher gehen.


Nun geht's zu unserem letzten Quartier dieser Reise "Pension Panorama", 6 Kilometer außerhalb im Stadtteil Gorbitz.


Was sich Panorama nennt, muss hoch liegen.

Genauso wars.

Sehr herzlich wurden wir von der Gastgeberin empfangen, die uns auch gleich zeigte, wo wir unsere Räder sicher abstellen konnten.


Anmerkung: In allen unseren Unterkünften während dieser Tour waren unsere Räder jedesmal ordentlich/sicher abgestellt!


Mit dem Bus ging´s am späten Nachmittag erneut zum bewundern/fotografieren in die Oldtown von Dresden.

Zurück geht's zum "Panorama" - diesmal mit der Straßenbahn - gerade noch rechtzeitig für Ralf, das erste Bundesligaspiel seines BVB:Gladbach zu verfolgen: Ergebnis: 3:0. Läuft doch!


16. Tag - Sonntag, 20.09.2020

Dresden - Dortmund

9,0 km - 0,31 Std. - 60 Höhenmeter

Sonne, morgens 8 Grad, nachmittags 26 Grad


Wir sind kurz nach 7 Uhr die ersten Gäste im Frückstücksbereich dieser Pension.


Sich morgens und abends an den gedeckten Tisch setzen - das wird uns fehlen!


Von Simone - der Wirtin - wollen wir wissen, wer für die originelle/besondere Dekoration/Bemalung zuständig sei.

Ihr Mann sei Luftmaler und übe diese Tätigkeit seit über 40 Jahren professionell aus.

Leider haben wir diesen Herrn nicht kennengelernt. Wir hätten gerne gewusst, wie lange er für die jeweiligen Bilder gebraucht hat.

Eine schönere Hommage an die eigene Stadt haben wir selten gesehen

Da unsere Taschen schon vorm Frühstück gepackt waren, ging´s auch gleich los.


Wo wir gestern mit leichtem Gang und durchtrainierten Beinen rauffuhren, brauchten wir an diesem Morgen unsere Räder einfach nur laufen lassen.


Unser Zug wartete bereits auf uns.

Die Hürden am Dresden Hbf und unserem Zug waren gering.



Während der 6-stündigen Nonstopnachhausefahrt hatten wir unsere Sitzplätze im Fahrradbereich - inclusive kostenlosem W-Lan.

Die Kontrolleure waren freundlich und hilfsbereit.

Die Ankunftszeit in Dortmund Hbf war eine Punktlandung.

Danke Deutsche Bahn!


Was zu Beginn dieser Radtour nicht absehbar war, traf ein:

COVID-19 meldete einen Anstieg an Neuinfizierten - insbesondere in der tschechischen Region -.


Fazit:Test machen lassen und abwarten

Ergebnis: negativ


Diese Radtour - obwohl wir dies schon oft von unseren Radreisen sagten - war wunderschön.


Wie geht's weiter:

Gott sei Dank kennen wir das sicherste Mittel gegen schlechte Laune/Alltagsblues:


Einfach die nächste Reise planen!

Fazit:

670,1 Kilometer

42,28 Stunden reine Fahrzeit

5337 Höhenmeter

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