Mai 2018 / Danzig - Dortmund

Eine Radreise vom 29.4. - 13.05.2018  

von Danzig nach Dortmund 

Teilnehmer: Ralf & Sigrid ( ab Hannover )


1. Tag - Sonntag, 29.04.2018
Dortmund - Danzig
16,0 km - 15,2 km / h
1,03 Std. - 76 Höhenmeter

Die Radreise hatte ich mit unserem Freund Jörg geplant und auch schon gebucht. Jörg musste die Reise dann aber krankheitsbedingt absagen. Jörg lies es sich dann aber nicht nehmen, mich zumindest um 6.15 Uhr zum Flughafen nach Dortmund zu bringen. Nach einer wehmütigen Verabschiedung beginnt das problemlose Einchecken. Der Flieger steigt mit 10 Minuten Verspätung um 9.45 Uhr in die Luft und nach gut einer Stunde lande ich in Danzig. Hier bin ich das 2. Mal. Im Mai 2016 bin ich von hier zur Radreise mit Sigrid über die Masurische Seenplatte nach Berlin gestartet. Danzig ist eine tolle restaurierte Stadt, ich freue mich darauf, zumal richtig schönes Wetter ist und es angenehme 20 Grad sind.  Das Gepäck ist nach der Landung schnell da, den Karton mit dem Rad reicht man mir auch sehr schnell durch einen separaten Ausgang. 
Außerhalb der Flughafenankunftshalle baue ich das Rad zusammen. Wohin mit dem Karton, den brauche ich jetzt nicht mehr. Irgendwo liegen lassen möchte ich ihn nicht, ich möchte auf Grund eines abgestellten Kartons keinen Alarm auslösen. Auf Nachfrage im Flughafen bei der Information kann man mir nicht mitteilen wo ich den Karton entsorgen kann. Ich schiebe das jetzt voll beladene Rad durch den ganzen Flughafen und ziehe den Karton hinter mir her. An einem Parkplatz knicke ich ihn zusammen und lege ihn dann neben einen Abfallbehälter. So sieht er jetzt wirklich wie Abfall aus. Ich mache mich dann um kurz nach 11 Uhr auf den Weg in die Innenstadt. Der Weg ist mir von unserer ersten Reise noch bekannt und somit kein Problem. 

Da mein Hostel "Hostel 22 " in der Altstadt liegt, fahre erst einmal durch die Altstadt, da ich mein Zimmer erst ab 14 Uhr beziehen kann. Ich komme dann aber doch schon um 12.45 Uhr am Hostel an und mein Zimmer ist fertig. Man sagt mir, dass ich das Rad mit aufs Zimmer nehmen kann. So steht es zumindest sicher. Nach dem Duschen mache ich mich zu einem ersten Rundgang durch die Altstadt auf. Vor dem Bernsteinmusem ist ein Markt. Hier lacht mich eine dicke Schmalzstulle mit Gurke an. Da kann ich nicht widerstehen. Ein Bier gibt es auch noch dazu. Lecker !!! Anschließend schlendere ich durch die Altstadt. Es ist Sonntag und sehr voll in der Altstadt. 


Nach dem Kauf von Getränken für morgen geht es nach dem Rundgang zurück zum Hostel. Einen Kaffee gibt es vor dem Hostel in der Sonne, bevor es zum Abendessen wieder in die Altstadt geht. Ein abendlicher Rundgang durch das beleuchtete Danzig. Einfach nur schön. 
2. Tag - Montag, 30.04.2018
Danzig - Jastrzebia Gora ( Habichtsberg )
60,2 km - 16,6 km / h
3,37 Std. - 156 Höhenmeter

Ich darf im Hostel früher frühstücken, da ich zeitig los will. Deshalb bin ich auch schon um 8.15 Uhr auf dem Rad. Herrliches Wetter, blauer Himmel und am Morgen schon 19 Grad. Ich will, muss die Fähre von Sopot zur Halbinsel Hel um 11 Uhr erreichen. Zuvor will ich aber noch eine Gaskartusche bei Decathlon für den Kocher besorgen. Ich bin kurz nach Geschäftsöffnung bei Decathlon, nur die passende Gaskartusche finde ich nicht, mein Brenner hat einen anderen Verschluss. Na gut, dann muss ich unterwegs mal einen gekauften Kaffee oder Tee trinken. Am Fußballstadion von Danzig vorbei radel ich zum Meer und dann entlang nach Sopot. Sopot gilt als exklusivstes  Seebad von Polen. Tolle alten Villen und Hotels stehen im Ort und an der Promenade. Ich besorge mir das Ticket für die Überfahrt zur Halbinsel Hel und habe dann noch 45 Minuten bis zur Abfahrt. Ich fahre noch eine Runde durch den Ort um dann auf der Seebrücke auf die Abfahrt zu warten. Pünktlich um 11 Uhr legt das Schiff ab. 

Nach 1,5 Stunden Überfahrt komme ich auf der Halbinsel Hel an. Diese ist teilweise nicht mehr als 200 Meter breit und 34 Kilometer lang. Der Ort Hel, am Ende der Halbinsel ist total touristisch. Ich fahre nur durch, bevor ich mich auf den Weg zurück zum Festland mache. 
Ich habe Rückenwind und komme gut voran. Auf einmal merke ich, das die hintere linke Gepäcktasche mächtig wackelt. Bei der Nachschau stelle ich dann fest, dass die äußere Schraube der Aufhängung weg ist. Die Tasche ist somit nicht mehr richtig an der Aufhängung fest. Zum Glück ist hier gerade eine Bank, ich packe das ganze Gepäck aus. In der Tasche finde ich lediglich die Kontermutter, die Schraube selber ist weg. Das fängt ja am ersten richtigen Radfahrtag schon mal gut an. Da die Aufhängung mit 4 Schrauben an der Tasche befestigt ist, nehme ich eine innenliegende Schraube und setze sie an den Rand. Hoffentlich hält das bis zum Schluß der Tour, zumal die Tasche einiges wiegt. Ich schaue während der Fahrt mehrfach nach der Tasche, sie hält wohl. Am Nachmittag komme ich an meinem heutigen Zielort Jastrzebia Gora , Hotel " La Residence Kassandra "an. Hier ist der nördlichste Punkt Polens. Nach der Zimmerbelegung mache ich mich zum Essen auf. Vom schönen Wetter heute Morgen ist nichts mehr übrig geblieben. Der Himmel ist ganz schwarz. Ich bin froh, das ich im Lokal sitze, es folgt ein heftiger Wolkenbruch. Nachdem das Unwetter aufgehört hat, begebe ich mich noch zum Strand. Der ist super, total weißer langer Sandstrand. Bernstein habe ich aber nicht gefunden. Ein super schöner erster Tag, wenn nur das Missgeschick mit der Gepäcktasche nicht wäre. 
3. Tag - Dienstag, 01.05.2018
Jastrzebia Gora ( Habichtsberg ) - Lokciowe
129 km - 16,0 km / h
8,03 Std. - 397 Höhenmeter

Ich starte um 8.00 Uhr. Kurz nach dem Start geht die gute Straße in eine Schotterstrecke mit Sandboden über, fahren kann ich darauf aber noch einigermaßen gut. Der Wind nimmt stetig zu und bläst mir jetzt mit extremer Stärke ins Gesicht. Da ich heute einen längeren Törn an der Küste vor mir habe, wird das wohl ganz schön anstrengend werden. Gegen 12.45 Uhr habe ich 65 km hinter mir und bin im Ort Leba. Hier sind die großen Sanddünen, die wollte ich mir eigentlich anschauen. Ich bin aber auf Grund des Gegenwindes schon ganz schön kaputt und brauche erst einmal eine Pause. Ich entschließe mich, nicht zu den Sanddünen zu fahren, da diese noch einmal ca. 5 Kilometer weiter sind und dorthin nur eine Sackgasse führt. Die Strecke müßte ich dann auch wieder zurück. Ich mache in einem Café nur eine kurze Pause und mache mich dann wieder auf den Weg. Komoot führt mich dann auf den Eurovelo 10 Radweg. Zuerst 5 Kilometer Straße dann sagt Komoot, gute 10 Kilometer durch den Wald auf einem unbefestigten Weg mit Sand. Da es ja gestern geregnet hatte, ist hier an Fahren nicht mehr zu denken. Nachdem ich die ersten 2 Meter auf dem Weg bin, ist das Rad schon bis zu den Felgen im Sand versunken. So kann ich nicht mindestens 10 Kilometer fahren, an Schieben ist bei dem Gewicht auch nicht zu denken. Das geht so nicht ! Was mache ich ? Ich schaue mir die Karte an und komme zu dem Entschluss: UMKEHREN ! Also die 5 Kilometer wieder zurück und über die Straße, d.h. mindestens 30 Kilometer Umweg. Na toll ! Jetzt kommen auch noch 2 Großbaustellen die ich passieren muss. Einspurige Verkehrsführung und die Baustelle ist durch eine Ampelanlage geregelt. Einen Seitenstreifen gibt es nicht. Ich mache mich bei Grün auf den Weg. Auto um Auto überholt mich und ein Ende der Baustelle ist nicht in Sicht. Die ersten Autos kommen mir auch schon wieder entgegen. Nachdem ich die erste Baustelle passiert habe, stelle ich fest, dass diese 2 Kilometer lang war. Nach ein paar Kilometern kommt die nächste Baustelle, hier das gleiche Spiel mit gleicher Länge der Baustelle. Das Fahren macht in der Baustelle nicht wirklich Spass, zumal es mit den mich überholenden Autos eng wird. Also kräftig in die Pedale treten und durch, natürlich mit extremen Gegenwind. Dadurch das ich nicht an der Küste bin, kommt noch ein stetes Auf und Ab hinzu, da ich mich im Hinterland befinde und es hier ganz schön hügelig ist. Der Nachmittag zieht sich und ein Ende der Fahrt ist noch nicht in Sicht. Am späten Nachmittag komme ich dann zum Abzweig nach Smoldzino, hier soll in einigen Kilometern mein vorgebuchtes Quartier sein. 
Die Temperatur geht nun merklich runter, dafür wechselt auch der Wind, aber nicht in die für mich günstigere Richtung, er bläst auch jetzt weiter von vorne. Also immer noch Gegenwind, wie schon den ganzen Tag. Als ich um 17.30 Uhr an meinem angeblichen Quartier bin, kann ich es nicht finden. Ich rufe die Mutter der Vermieterin an, diese hatte mich heute Morgen schon angerufen, wann ich ungefähr da wäre. Sie teilt mir dann mit, dass mein Quartier nicht wie bei booking angegeben in Smoldzino sei, sondern noch einmal ca. 7 Kilometer an Smoldzino vorbei, in Locziowe. Na toll, Ich habe jetzt schon mehr als 120 Kilometer auf dem Tacho. Als ich dort dann gegen 18 Uhr ankomme, bin ich fix & fertig. 129 Kilometer stehen jetzt auf dem Tacho und das bei schon den ganzen Tag extremsten Gegenwind. Ich werde dann von einem netten jungen Paar als Vermieter empfangen, die mich in die gemietete Hütte einweisen. Der ganze Ort hat nur ein paar Häuser. Auf meine Frage hin, wo ich Essen kann, sagen sie mir, das es nur ein Restaurant etwas weiter geben würde. Wie lange das aber geöffnet hat, kann man mir nicht sagen, vielleicht bis 19 Uhr. Der kleine Sklep ( Tante - Emma - Laden ) hat schon geschlossen. Ich habe nur ein paar Kekse dabei, also bin ich auf das Restaurant angewiesen. Ich mache mich dann auch noch vor dem Duschen auf den Weg zum Restaurant. Ich habe Glück, das Restaurant hat noch auf. Nach dem Bestellen merke ich, dass ich eigentlich viel zu kaputt für das Abendessen bin, die Zeit zur Regeneration zwischen Ankommen und Essen war einfach zu kurz. Ich lasse mir einen Teil des Essens einpacken, da ich es einfach nicht genießen kann und esse es dann später in der Hütte. Ich gehe heute auch zeitig ins Bett.
4. Tag - Mittwoch, 02.05.2018
Lokciowe - Darlowko ( Rügenwalde )
80,5 km - 15,3 km / h
5,16 Std. - 246 Höhenmeter

Ich habe auf Grund der gestrigen Anstrengung gut und fest geschlafen, trotzdem werde ich schon um 6.15 Uhr wach. Ich schaue kurz nach, wann der kleine Supermarkt öffnet. 8 Uhr ! Das ist mir zu spät, dann würde ich vermutlich nicht vor 9 Uhr wegkommen. Ich entschließe mich, nur meine paar Kekse zu Essen und mir einen Cappuccino zu machen. Ich will mir dann unterwegs in Smoldziono, wo ich gestern schon durchgekommen bin und zurück muss, etwas zum Frühstück holen. Um 7.10 Uhr ist das Rad gepackt und es geht los.  Den Schlüssel zum Haus kann ich im Briefkasten zurück lassen. Es ist kühl, blauer Himmel, aber wieder extrem windig. In Smoldzino angekommen, gibt es erst einmal 2 Käsebrötchen, die ich unterwegs esse. Mittags erreichen ich Ustka 
( Stolpermünde ). Mittagspause, ich schaue mir den Ort sowie den Strand ein wenig an.
Nachdem ich mich wieder auf den Weg gemacht habe, erreiche ich Darlowo ( Rügenwalde ) gegen 13.30 Uhr bei herrlichem Sonnenschein. Ich lasse mich bei Eis und Cappuccino auf dem Marktplatz nieder und genieße den schönen Ort und die Pause. Anschließend mache ich mich zur Besichtigung von Ort und Schloss auf. 
Es geht jetzt zu meinem Quartier etwas außerhalb von Darlowo. Als ich auf dem Weg dorthin bin, erkundigt man sich telefonisch, wann ich denn ankommen würde. Nach einer herzlichen Begrüßung erhalte ich dann mein Zimmer. Zum Abendessen geht es dann zum Hafen. In einer Fischbude gibt es Fish & Chips sowie anschließend noch eine Waffel mit Obst. Die Waffeln sind in diesem Jahr der große Renner an der polnischen Küste. Die Leute stehen dafür Schlange. Noch eine Runde am Strand spazieren gehen. 
5. Tag - Donnerstag, 03.05.2018
Darlowko ( Rügenwalde ) - Mrzezyno ( Treptower Deep )
101 km - 15,3 km / h
6,36 Std. - 126 Höhenmeter

In der Nacht hat es stark geregnet. Beim Aufstehen um 7 Uhr ist immer noch alles grau, es wird aber allmählich heller. Die Vermieterin bereitet ein total umfangreiches Frühstück nur für mich. Die Gastfreundschaft in Polen ist überwältigend. Ich setzte meine Fahrt wieder bei heftigen Gegenwind fort. Der Weg setzt sich bis zum Mittag aus teilweise guter, aber auch sehr schlechter Wegstrecke fort. Zu Mittag gibt es wieder eine der leckeren Waffeln mit frischem Obst. 

Der Weg geht dann an den Orten am Strand entlang. Hier ist verdammt viel los und ich komme nur schlecht voran. Ich weiche dann auf die Schnellstraße in Richtung Kolobrzeg ( Kolberg ) aus, hier komme ich gut voran. Von Kolobrzeg selber bin ich enttäuscht. Plattenbauten wohin man schaut. Als ich dann durch den alten Ortskern komme, wird es etwas besser, hier stehen noch kleine alte Häuschen. Ich verlasse Kolberg recht schnell. Es folgt dann ein super Radweg, aber der Weg zieht sich. Gegen 15.45  Uhr erreiche ich meine gebuchte Hotelanlage ( Osrodek Wypoczynku Rekreacji Venus ). Den Namen kann man nicht wirklich aussprechen. Bei der Hotelanlage handelt es sich um einen Hotelkomplex mit Freizeitanlage. Ich bekomme ein tolles Zimmer. Auf Nachfrage, wie lange es Essen gibt, sagt man mir, dass die Abendküche bis 18 Uhr geöffnet habe. Schon komisch wie früh die Polen zu Abend essen. ich muss mich auf jeden Fall beeilen, damit ich noch etwas zu Essen bekomme. Ich dusche schnell, und begebe ich dann zum Restaurant. Der Speisesaal entpuppt sich dann so wie man die alten kommunisstischen Anlagen kennt. Sehr groß, ohne jeglichen Flair. Das Buffet ist überschaubar, aber lecker. Ich mache mich dann noch zu einem Abendspaziergang zum Strand auf. Nach der Rückkehr geht es dann noch in das hoteleigene Hallenbad mit Whirlpool. 

6. Tag - Freitag, 04.05.2018
Mrzezyno ( Treptower Deep ) - Swinemünde 
88,3 km - 15,9 km / h
5,33 Std. - 211 Höhenmeter

Die Fahrt ging gleich hinter dem Ort erst einmal mit schöner Landschaft und teilweise schlechter Wegstrecke, Kopfsteinpflaster los. Ich fahre auf dem Bürgersteig, hier läßt es sich gut radeln, auch wenn ich an jeder Einmündung abbremsen und vom Rad muss. Dann bessert sich aber der Radweg, teilweise ist er ganz neu und läßt sich super fahren. Ich komme dann durch eine ganzen Reihe kleinerer Küstenorte, die sehen irgendwie alle gleich aus. Alles kleine Kirmesörtchen. Weiter geht es vorbei an ganzen Parks von kleinen Holzhütten, die werden an die  Touristen vermietet. Irgendwie scheinen die Polen eine Vorliebe für diese Häuschen zu haben. 
Vor Miedzyzdroje geht es noch einmal nach oben, bevor die lange Abfahrt nach Swinemünde folgt. Da Swinemünde aber durch den Fluss Swina getrennt ist, muss ich erst mit der Fähre übersetzen. Die wartet auch schon, ich muss nur das Rad raufschieben. Die Fähre ist für mich kostenfrei. Auf der Fähre merke ich, das sich die Aufhängung an der hinteren Radfahrtasche mal wieder gelöst hat. Nach dem Verlassen der Fähre suche ich mir erst einmal eine Bank und ziehe die Schrauben der Tasche wieder fest. Meine Unterkunft " Villa Antares " finde ich sehr schnell. Die Villa liegt in der Nähe der Promenade und ziemlich nah an der Ostsee. Beim Einchecken ist man über meine Bitte, das Rad sicher im Flur abzustellen, nicht so begeistert. Eine Hotelangestellte meckert die Andere an. Zu guter letzt darf ich das Rad über Nacht dann doch im Treppenhaus verschlossen stehen lassen. Zum Nachmittag hin einen Spaziergang über die Promenade. In Swinemünde stehen tolle alte Villen, die Häuser im Bau werden Zweckbauten und gefallen mir überhaupt nicht. Hier wird jetzt nur noch nach Profit gebaut. Da haben die alten Häuser schon mehr Stil. Trotzdem ist Swinemünde ein schöner alter Kurort. Zum Abschluss des Tages noch einmal an den Strand. 
7. Tag - Samstag, 05.05.2018
Swinemünde - Neubrandenburg
112 km - 17,0 km / h
6,36 Std. - 388 Höhenmeter

Nach einem guten Frühstück im überfüllten Frühstücksraum 
( hier war wohl eine Busladung mit deutschen Rentnern auch im Hotel untergebracht und die dachten, es gibt morgen nichts mehr, so benahmen die sich am Frühstücksbuffet ) geht es um 8.45 Uhr los. Nach 2 Kilometern erreiche ich die Deutsche Grenze. Goodbye du schönes Polen !!! 
Kurz hinter der Grenze geht es noch auf guten Wegen voran, dann merke ich aber, ich bin wieder in Deutschland. Die Wege sind eine einzige Katastrophe. Hallo Usedom, geht es noch !!!  Ich muss im Süden von Usedom zur Radfahrfähre um dann nach Anklam überzusetzen. Ich fahre von einem Schlagloch ins nächste. Unterwegs noch schöne Schlößchen, da hat man Geld für die Renovierung gehabt, nur in die Straßen wird nichts gesteckt ! Ich bin dann aber doch ohne größeren Schaden am Rad an der Fähre angekommen, muss 15 Minuten warten, dann wird übergesetzt. 
Die extrem schlechte Wegstrecke geht weiter. Ich kämpfe mich dann über den unbefestigten Randstreifen bis nach Anklam durch. Hier legt ich eine kleine Pause auf dem Marktplatz ein. 

Ich hoffe, das die Wegstrecke besser wird. Falsch gedacht !!! Baustelle !!! Ich fahre zunächst 2 Kilometer rein, vielleicht komme ich durch, zunächst geht es noch gut, dann ist Schluss. Der ganze Asphalt ist weg und es ist nur noch Sand da. Ich versuche zu Schieben. Das geht nicht, das Rad mit dem Gepäck ist zu schwer, ich bekomme es nur mit größter Mühe von der Stelle. Das Ende der Baustelle kann ich nicht sehen. Das Navi zeigt mir an, das der nächste Ort in gut 4 Kilometern hinter der Baustelle ist. Da würde ich das Rad durch den Sand nicht hingeschoben bekommen. Also muss ich umdrehen. Der Weg geradeaus würde direkt nach Neubrandenburg gehen, jetzt muss ich einen Umweg suchen. Ich versuche auf die nächste Parallelstraße zu kommen. Dazu muss ich zunächst ganz zurück. Ich suche dann den Weg. An einer Kreuzung sehe ich einen Mann im Garten beim Rasenmähen. Er erklärt mir, dass der Parallelweg bis Neubrandenburg frei und befahrbar ist. Ich bekomme von ihm auch noch die Wasserflasche aufgefüllt. Dann geht es die letzten 20 Kilometer nach Neubrandenburg. Durch den Ort schiebe ich nur. Mein Hotel liegt noch einmal 4 Kilometer außerhalb, es geht noch einmal in die Höhe und ich komme um 17.15 Uhr am Hotel " Horizont " an.  Ein richtig gutes Abendessen gibt es im Hotel. 
8. Tag - Sonntag, 06.05.2018
Neubrandenburg - Wittstock
91,3 km - 17,8 km / h
5,07 Std. - 339 Höhenmeter

Ich breche schon um 8 Uhr auf, da ich heute Nachmittag noch Berliner Freunde, Britta & Rainer in Mirow am Schloss treffen möchte. Die Beiden sind am Wochenende ganz in der Nähe. Ich fahre zunächst ein paar Meter am Tollensee entlang. Der Weg ist mir aber zu schlecht und es geht ständig rauf und runter. Ich nehme deshalb den Weg über die Schnellstraße. In Neustrelitz mache in dann eine kurze Pause und sehe mir den Ort an, der sehr schön ist. 

In Mirow komme ich gegen 12.45 Uhr an. Nach einem Anruf sind Britta und Rainer eine gute halbe Stunde später auch da. Es ist richtig warm geworden. Im Schatten gibt es Kaffee und nette Gespräche. Nach 1.5 Stunden breche ich wieder auf, ich muss ja noch bis nach Wittstock, so knapp 30 Kilometer weiter. 

Gegen 16.15 Uhr treffe ich in Wittstock ein. Hier habe ich vor längerer Zeit ein Privatquartier vorgebucht. Auf Schellen öffnet niemand. Telefonisch ist auch niemand erreichbar. Na schön, es ist Sonntagnachmittag und schönes Wetter. Man kann ja auch mal kurz weg sein, obwohl man vermietet. Ich setze mich erst einmal auf den Marktplatz, trinke ein Bier und genieße das schöne Wetter. Nach einer Stunde versuche ich es noch einmal, immer noch niemand da. Na super, wenn man vermietet, dann sollte man, trotz Sonntag auch vor Ort sein, zumal es jetzt gleich 17.30 Uhr ist. Ich schaue mich jetzt nach einem neuen Quartier um und bekomme ein kleines Appartement 3 Häuser weiter. Nach dem Duschen geht es zu einem nicht zu schaffenden Abendessen. Gegen 19.30 Uhr meldet sich mein ehemaliger Vermieter. Er habe meine Mobilfunknummer auf seinem Mobiltelefon gesehen. Nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich für heute bei ihm ein Zimmer gebucht habe, meinte er, er könne sich das aber nicht erklären, er hätte das für heute nicht vorgemerkt. Soviel zu Privatvermietung und guter Buchführung !!! Ich habe das Zimmer natürlich nicht mehr genommen !!! Am Abend noch ein Rundgang durch die beleuchtete Kleinstadt. 

9. Tag - Montag, 07.05.2018
Wittstock - Wittenberge
75,4 km - 16,3 km / h
4,37 Std. - 166 Höhenmeter

Frühstück gibt es von der sehr netten Vermieterin und ich breche bei richtig tollem Wetter auf. Blauer Himmel, 25 Grad und endlich einmal kein Gegenwind. Da man bei dem Wetter viel schwitzt, geht es erst einmal in den Supermarkt, 2 große Flaschen Wasser holen.  Über richtig gute Nebenstrecken geht es über Pritzwalk nach Perleberg. Ich fahre durch ein Meer von Windkraftanlagen und passiere viele schöne Landsitze und Herrenhäuser. Unterwegs immer wieder blühende Rapsfelder, die Landschaft ist einfach nur schön. Unterwegs mache ich Mittagspause am Königsgrab in Seddin. 
Die schönen Nebenstrecken sind nun zu Ende. Es geht in den Wald mit unbefestigtem Boden. Der Weg zieht sich bis nach Wittenberge. Hier habe ich bei der Pension " Zum Tivoli " ein Zimmer gebucht. Bei der Ankunft teilte mir die Vermieterin mit, dass ich auch eine der Blockhütten haben kann. Die nehme ich natürlich gerne. Danach mach ich mich zur Besichtigung von Wittenberge auf. Wittenberge hat schöne alte Häuser, aber keine schöne Fußgängerzone. Abendessen gibt es beim Chinesen. Am späten Abend wurde noch in gemütlicher Runde im Quartier mit einigen Gästen über Fußball gefachsimpelt. 
10. Tag - Dienstag, 08.05.2018
Wittenberge - Uelzen
106 km - 18,1 km / h
5,50 Std. - 257 Höhenmeter

Ich folge dem guten Elberadweg aus der Stadt raus. In Lenzen befindet sich die Fähre rüber nach Niedersachen. Auf der ostwertigen Seite verlief früher der Grenzabschnitt der DDR und war schwer bewacht. Hier steht auch noch ein Wachturm.  Trotzdem versuchten hier einige Personen die Flucht durch die Elbe. Gedenktafeln erinnern an die Erschossenen. 
Die Fahrt nach Uelzen verläuft relativ unspektakulär. Ich habe jetzt mal Rückenwind und komme gut voran. In Uelzen schaue ich mir kurz den Hundertwasserbahnhof an. Danach geht es zu meiner Pension, die liegt etwas außerhalb in einer Bauernschaft von Uelzen, Wegeners Landhaus. Den Abend lasse ich im idyllischen Garten ausklingen. 

11. Tag - Mittwoch, 09.05.2018
Uelzen - Hannover
87,2 km - 17,4 km / h
5,00 Std. - 185 Höhenmeter

Ich breche bei schönem Wetter und 25 Grad um 8.15 Uhr auf. Es geht immer an der Bundesstraße B191 entlang, aber auf dem separaten Radweg. Auf einmal eine Sperrung, hier müsste ich über die B 4 weiter,  die B191 nach Celle ist komplett gesperrt. Hier wird aber wohl nur der Radweg erneuert, die Straße ist komplett intakt. Ich schiebe das Rad um die Absperrbaken herum und mache mich auf den Weg, umkehren kann ich ja immer noch. Die Baustelle zieht sich über mehr als 15 Kilometer hin, ich kann auf der Straße fahren und bin das einzige Fahrzeug in einer Stunde. Die Baustelle kann ich am Ende problemlos wieder verlassen und auf dem Radweg bis Celle weiter fahren. Man muss auch mal Glück haben. Wegen Baustellen bin ich ja bei dieser Tour schon oft genug umgekehrt. Gegen Mittag bin ich dann in Celle angekommen und gönne mir, mit Blick in der wunderschönen kleinen Stadt, einen Cappuccino. 
Es ist richtig warm geworden. Unterwegs noch  in einen Edeka  Wasser kaufen, bevor ich mich auf die letzten Kilometer nach Hannover aufmache. Hier habe ich in einem Vorort ein Privatquartier bei einer kasachischen Familie gebucht. Es ist ein Reihenhaus, das Dachgeschoss ist ausgebaut. So kann ich morgen frühzeitig zum Bahnhof fahren und Sigrid dort abholen. Sie will auf Grund des Feiertages ( Christi Himmelfahrt ) die letzten 4 Tage mit mir zusammen nach Dortmund zurückfahren. Gegen 15 Uhr komme ich in Hannover an. Die Vermieter sind sehr nett, ich kann sogar die Waschmaschine und den Trockner benutzen, bevor ich zum Abendessen und Abendspaziergang aufbreche. 
12. Tag - Donnerstag, 10.05.2018
Hannover - Bad Nenndorf
36,7 km - 14,3 km / h
2,34 Std. - 54 Höhenmeter

Frühstück gibt es gemeinsam mit den Vermietern im Esszimmer ( Familienanschluss ). Um 9.15 Uhr mache ich mich dann zum Bahnhof von Hannover auf. Sigrids Zug ist pünktlich um 10.15 Uhr da. Sie möchte zuerst noch zu einer Joachim Fuchsberger Ausstellung. Die hat allerdings am Feiertag geschlossen. Also machen wir uns jetzt auf den Weg nach Bad Nenndorf. Wir haben extremen Gegenwind. Trotzdem sind wir schon gegen 13.15 Uhr in Bad Nenndorf. Wir beziehen ein Zimmer in der Pension " Haus Charlotte " und dann gibt es erst einmal Kaffee & Kuchen. Bad Nenndorf hat offensichtlich auch schon bessere Zeiten gesehen. Die Kurbäder scheinen es heute schwerer zu haben. Abendessen gibt es in einem bayrischen Restaurant. 
13. Tag - Freitag, 11.05.2018
Bad Nenndorf - Bad Salzuflen
64,5 km - 14,7 km / h
4,24 Std. - 436 Höhenmeter

Raus aus Bad Nenndorf geht es erst gemäßigt in die Höhe, bis danach einige heftige Anstiege folgen. Mittags erreichen wir Bückeburg. Wir schlendern über den Markt sowie in den Schlossvorhof. Das Schloss schauen wir uns nicht an, das haben wir in zurückliegender Zeit schon einmal besichtigt. Kurz hinter Bückeburg kehren wir auf einen Kaffee in einer Bäckerei ein. 


Am frühen Nachmittag erreichen wir in Höhe der Porta Westfalica wieder das schmuddelige NRW. 

Bis wir dann in Bad Salzuflen sind, müssen wir im Teutoburger Wald noch einmal kräftig in die Pedale treten und einige Höhenmeter machen. Quartier in Bad Salzuflen haben wir im Friends Hotel. Nach einem ausgedehnten Rundgang durch den Ort geht es zum Griechen. 
14. Tag - Samstag, 12.05.2018
Bad Salzuflen - Ostenfelde
64,9 km - 16,2 km / h
3,59 Std. - 128 Höhenmeter

Die Fahrt verläuft heute überwiegend flach. Nach 20 Kilometern erreichen wir Bielefeld und schieben die Räder durch die Stadt. Es ist gerade Markt. Bei der Ausfahrt aus Bielefeld kommen wir am großen Werk von Dr. Oetker vorbei. 





Wir fahren jetzt durch schöne Bauernschaften auf ruhigen Wirtschaftswegen. An unserem Quartier in Ostenfelde, Gasthof Averbeck kommen wir um 14.30 Uhr an. Nach einem Bier geht es zu einem Spaziergang durch den Ort und die dortigen Felder. Ein sehr gutes Abendessen gibt es in der Gaststätte. 
15. Tag - Sonntag, 13.05.2018
Ostenfelde - Dortmund
71,7 km - 16,4 km / h
4,21 Std. - 207 Höhenmeter

Nach einem ausgiebigen Schwätzchen mit dem Gaststättenwirt machen wir uns auf den Weg. Es geht wieder durch wunderschöne Bauenschaften des Münsterlandes. Als wir den Datteln - Hamm - Kanal erreichen haben wir wieder heftigen Gegenwund und müssen kräftig dagegen ankämpfen. Es zieht von Westen her eine Regenfront auf. Wir fahren ohne Pause auf Grund des Wetters bis Dortmund durch. Wir haben Glück und sind um 14 Uhr wieder trocken zu Hause. Um 14.15 Uhr geht dann aber ein Unwetter mit starkem Regen los. Glück gehabt. Hier endet dann nach 1185 Kilometern eine tolle Tour.

Fazit:
1185 Km
70,36 Std. Fahrzeit
3372 Höhenmeter
16,1 Km/h Durchschnittsgeschwindigkeit
Share by: