April - Juli 2019 / USA - Der Westen / Teil 1


Eine Radreise vom 14.4. - 10.07.2019 

durch den Westen der USA

Teilnehmer : Sigrid & Ralf


Teil 1
Schön, das du dich für unsere Radtour interessierst. Hier ein erster kleiner Überblick über  das, was wir in den folgenden 86 Tagen ab dem 14.4.2019 planen. Wie wir schon geschrieben haben, werden wir den Westen der USA mit dem Fahrrad bereisen. Wir satteln unsere beiden Velotraum, hängen eine ganze Menge Gepäck ans Rad und wollen uns dann von der Gegend und den Menschen inspirieren lassen. 

1.Teil
Unsere Radtour startet in Las Vegas. Es geht dann nach Kingman, von dort auf der Route 66 über Seligman nach Williams. Weiter geht es zum Grand Canyon und von dort ins Monument Valley. Vom Monument Valley wollen wir zum Antilope Canyon, Bryce Canyon, über den Zion Nationalpark ins Valley of Fire, um dann nach fast 6 Wochen wieder nach Las Vegas zurück zu  kommen. 

2.Teil
Nach ein paar Ruhetagen in Las Vegas übernehmen wir einen Mietwagen und fahren in einer Woche über Death Valley, Sequia Nationalpark, Kings Canyon Nationalpark, Yosemite Nationalpark nach San Francisco, wo wir den Mietwagen wieder abgeben.

3.Teil
Von San Francisco geht es dann wieder mit den Rädern in gut 3,5 Wochen auf dem Pacific Coast Highway, 
( Highway No.1 ) nach Los Angeles, wo die Radtour endet. Wir wollen versuchen, den Blog möglichst, soweit Internetanschluss vorhanden ist, auf dem aktuellen Stand zu halten. Wir hoffen auf gutes Wetter, tolle Eindrücke und eine sichere Fahrt. 


Freitag, 12.04.19

Danke für alle lieben Grüße !

Es ist alles gepackt ! Sonntag geht es los !!!


Der Endspurt naht. Die Räder sowie das Gepäck sind verpackt. Wir zählen eigentlich nur noch die Stunden bis zur Abreise. Zunächst erst einmal allen unseren Freunden ganz lieben Dank für die lieben Grüße und die kleinen Geschenke für eine erfolgreiche und sichere Fahrt. Nachdem wir das Gepäck und die Räder gewogen haben und in den USA mit der dortigen Verpflegung und Trinkwasser noch etwas dazu kommt, wird jeder so ca. 45 Kilogramm zu bewegen haben. Jetzt nur noch die letzten Stunden zu Hause in Ruhe genießen und dann sehen wir uns in 3 Monaten in ( Good ? old Germany ) wieder. Wir freuen uns unheimlich auf das Abenteuer. Euch viel Spaß beim visuellen begleiten. 


1. Tag - Anreise Las Vegas

Sonntag, 14.04.19

Tages-Km: 7,1 km / -Zeit: 0:26 h / -Höhenmeter: 40 m

Gesamt-Km: 7.1 km / -Zeit: 0,26 h / -Höhenmeter: 40 m

Von der Harnackstraße bis zur Paradise Road lagen 20 Stunden. Bei 2 Grad hoben wir ab, mit 28 Grad wurden wir in Las Vegas empfangen. Der Transfer und die Einreisekontrolle klappten hervorragend. Der Puls ging hoch, als wir am Las Vegas-Airport nicht sofort unsere Räder bekamen. 
Unser Hotel Mardi Gras erreichten wir nach einer halben Stunde im Sonntagnachmittagsverkehr. Es ist das erste Mal, dass ich mit meinem Velotraum eine Radtour mache. Und das mit Vollgepäck. Eine Sonntagnachmittagkaffeefahrt war dies auf keinen Fall.
Unser Zimmer incl. Garage für unsere Räder ist oldfashion und amerika-like. Dafür haben wir eine Sonnenterrasse und den Pool vor der Tür. 
Wenn man in Vegas ist - wenn auch schon müde - muss man sich diese Remmidemmi-Stadt ansehen. Also - auf zum Strip. Es ist laut, bunt und in die Jahre gekommen. Der "Duft" von Marihuana ist omnipräsent.
Zurück ins Hotel und in die Falle.
Was bringt der 2. Tag? Das berichtet dann Ralf


2. Tag - Las Vegas

Montag, 15.04.19

Tages-Km: 17,8 km / -Zeit: 1:13 h / -Höhenmeter: 161 m

Gesamt-Km: 24.9 km / -Zeit: 1,39 h / -Höhenmeter: 201 m




Unsere erste Nacht in Las Vegas. Nachdem wir gestern Abend noch auf dem Las Vegas Boulevard waren, sind wir totmüde ins Bett gefallen, um nach 11 Stunden wieder aufzustehen. Frühstück gab es in einem, wie in den USA üblich, total heruntergekühlten Frühstücksraum. 
Wir brauchen noch Gaskartuschen, also auf zum Walmart. Auf dem Rückweg geht es durch nette kleine Vororte. Aber auch hier gibt es wohl nicht nur nette Leute. 2 Streifenwagen und 2 Personen sitzen in Handschellen auf dem Gehweg. Es sieht nach einem Drogendelikt aus. That`s Amerika ! Den Nachmittag verbringen wir mit Eingewöhnungszeit am Pool. Jetzt (16.30 Uhr) geht´s zum Abendessen, da Happy hour !!! Morgen mehr von Sigrid.


3.Tag - Las Vegas - Boulder City

Dienstag, 16.04.19

Tages-Km: 52,6 km / -Zeit: 3:51 h / -Höhenmeter: 597 m

Gesamt-Km: 77.5 km / -Zeit: 5,30 h / -Höhenmeter: 798 m

Wetter: bewölkt, starker Wind, 25 Grad

Obwohl erst Tag 3 - ich fühle mich schon ziemlich heimisch. An die Zeitumstellung haben wir uns gewöhnt, mit dem Essen freunden wir uns an (auch Dank des leckeren Pulled-Pork-Burgers zum HappyHour-Preis gestern) und das Radeln macht Spaß. 
Heute Morgen verließen wir die Remmidemmistadt Las Vegas. Schade eigentlich. So verpassten wir das heutige Konzert von Aerosmith. Aber - wir kommen ja wieder zurück in diese verrückte Stadt.
Ein Foto vor dem berühmten Schild "Welcome to Fabulous Las Vegas" (seit 1959 begrüßt es die Besucher dieser Glücksspielmetropole) musste natürlich sein.
Die Fahrt in unsere heutige Destination Boulder City war schon cool: größtenteils hatten wir den Radweg für uns alleine, ebenso die Bürgersteige. Im Amiland wird nur Sport Utility Vehicle gefahren. Dass die überhaupt Radwege haben! Respekt! 
Das Hotel Quality Inn - unser heutiger Schlafplatz - scheint gut. Wenn es derzeit nicht regnen würde, können wir auf zwei Plastikstühlen den Blick auf den Lake-Mead genießen. Auch den Weg zum Restaurant werden wir uns wohl sparen. Wir lassen den amerikanischen Lieferhelden kommen. 
Morgen geht's u.a. zu einer weltberühmten Talsperre. Darüber berichtet mein Co-Moderator.
Dieses Hotel erreichte am 1.10.2017 - anlässlich eines Musikfestivals - traurige Berühmtheit. Ein Attentäter erschoss 58 Menschen, weitere 869 wurden verletzt. 



4.Tag - Boulder City - Dolan Springs

Mittwoch, 17.04.19

Tages-Km: 91,7 km / -Zeit: 5:09 h / -Höhenmeter: 1309 m

Gesamt-Km: 169.2 km / -Zeit: 10,39 h / -Höhenmeter: 1837 m

Wetter: Sonne, starker Wind, 28 Grad

Um 8.45 Uhr machen wir uns in Richtung Hoover Damm auf. Der Radweg war gesperrt, der erste Umweg. Schon eine tolle Anlage, die die Amis da zwischen die Felsen gesetzt haben. Beeindruckend! Wir müssen nun unseren Weg fortsetzen. Der Weg zum Hoover Damm ist eine Sackgasse. Im Internet habe ich gesehen, dass vom oberen Parkplatz eine Straße wieder auf die Ausfallstraße führt. Diese ist aber gesperrt. Wir riskieren es und haben Glück. Am Ende muss nur das ganze Gepäck runter und die Räder müssen über die Leitplanke getragen werden. Besser als jeder Umweg. Wir machen nun Kilometer um Kilometer und natürlich auch jede Menge Höhenmeter. Hoffentlich schaffen wir es noch bis zum Einbruch der Dunkelheit bis zu unserem angedachten Campingplatz in Dolan Springs. Am Abzweig sind wir gegen 17.00 Uhr. Es sind noch 5 Meilen und wir müssen nun gegen extremsten Wind zum Ort. Doch wer kommt da mit seinem Pick-Up: Cotton Eye Joe. Er nimmt uns samt Rädern bis zum Ort mit. Wir sitzen zusammen mit den Rädern auf der offenen Ladefläche. An Cotton Eye Joe ist auch ein kleiner Rennfahrer verloren gegangen. Auf dem Campingplatz bekommen wir einen Platz zwischen Kakteen und Palmen. Nach gut einer Stunde steht zum ersten Mal während der Tour unser Zelt. Die Dämmerung hat auch schon fast eingesetzt. Noch schnell 2 Bier, wobei ich das von Sigrid noch im Vorzelt umwerfe. Der Tag hätte auch nicht schlechter enden können. Auf eine Gute Nacht. Mehr von Sigrid. 



5. Tag - Dolan Springs - Kingman

Donnerstag, 18.04.19

Tages-Km: 57,4, km / -Zeit: 3:49 h / -Höhenmeter: 468 m

Gesamt-Km: 226.6 km / -Zeit: 14,28 h / -Höhenmeter: 2305 m

Wetter: Sonne, starker Wind, 31 Grad
Nachdem ich heute Morgen - Ralf berichtete: wir campten! - durchgefroren war, musste ich mich nach einem Frühstück an der Tanke erst warm strampeln. Das ging heute ziemlich schnell. Und der Tag sollte noch wärmer werden. Wir achten stets darauf, dass wir genügend eingecremt sind und genug zu trinken dabei haben. Hitze und Durst ist schlimmer als Heimweh. 
"Haben wir Heimweh?" - ne zurzeit noch nicht. Wir genießen den Tag! Wir wissen morgens nicht, was uns erwartet. Wenn ein Truckerfahrer anerkennend hupt, wenn er uns sieht, wie wir uns am Berg quälen oder wenn ein gestandener US-Amerikaner uns zuruft: " Welcome in America and have a great time!" 
Wie man den Fotos entnehmen kann, haben wir eine gute Zeit.
Zurück zum heutigen Tag: Durch die Mojave-Wüste geht's mit vielen Höhenmetern zum Etappenziel Kingman. Gott sei Dank hatten wir größtenteils eine Standspur, die zwar holprig aber sicher war. Der Verkehr - u.a. mit den Gigalinern - ist schon nicht ungefährlich. 
In Kingman haben wir ein nettes Hotel mit zwei Queensize-Betten. Nach dem gestrigen Camping (nicht Glamping!) war die Dusche das erste Highlight. Der Ort Kingman ist geprägt durch die Route 66. Ich laufe durch den Ort und meine Chuck Berry´s "Route 66" zu hören. Der Mythos lebt. 
"Get your kicks on Route 66".
Wirklich stark beeindruckt war heute Sigrid.



6.Tag - Kingman - Peach Springs

Freitag, 19.04.19

Tages-Km: 45,4, km / -Zeit: 3:06 h / -Höhenmeter: 489 m

Gesamt-Km: 272.0 km / -Zeit: 17,34 h / -Höhenmeter: 2794 m

Wetter: Sonne, starker Wind, 32 Grad

Beim Aufstehen brennt die Sonne schon gnadenlos vom Himmel. Uns wird schnell klar, dass wir bei dem Wetter heute die 83 Tageskilometer nicht schaffen werden, zumal es am Ende gewaltig in die Höhe geht. Mal schauen, wie weit wir kommen ! Ein Zimmer haben wir heute Morgen noch schnell in Peach Springs vorgebucht, es geht aufs Wochenende zu und wir sind voll mit Getränken beladen. Direkt aus Kingman raus erfolgt schon der erste heftige Anstieg und wir schwitzen schön gewaltig. Dann folgt eine 30 Kilometer lange Gerade, das Ende können wir schon fast am Anfang sehen. Gerade Straße wohin man schaut. Die Gegend wird dafür aber immer schöner. Am Ende der Geraden müssen wir in die Gegenwindrichtung abbiegen. Jetzt haben wir den Wind voll von vorne. Wir entschließen uns, mit dem Finger am Fahrbahnrand zu stehen. Viele Pick-Ups grüßen, fahren aber durch. Dann hält John, super nett und er nimmt uns bis in seinen Wohnort Huckberry mit. Das sind zwar nur 10 Kilometer, die helfen uns aber schon weiter. Er entschuldigt sich mehrmals, dass er nicht weiter fährt und lässt uns dann an der berühmten alten Tankstelle an der Route 66 raus. Wir machen bei mehr als 30 Grad im Schatten erst einmal Mittagspause und schauen uns den alten Laden an. Wir fühlen uns wie in einer anderen Zeit. 

Wir setzen dann unsere Fahrt in der prallen Mittagshitze fort. Es geht nur noch bergauf, haben aber noch die Hälfte des Weges vor uns. Nach 10 Kilometern siegt die Vernunft. Wir entschließen uns, noch mal unser Glück mit dem Anhalten zu versuchen. Die Hälfte der Fahrzeuge sind Pick-Ups, man grüßt freundlich oder schaut einfach nur geradeaus. Doch dann hält " Kim ". Sie erkundigt sich nach unserem Anhalten und wir dürfen mit. Da der ganze Fahrgastraum mit Ostersachen beladen war, können wir auf der Pritsche mitfahren. Die Fahrt zieht sich noch über 30 Kilometer. Wenn wir die hätten fahren sollen, wären wir bei der Hitze fix und fertig gewesen, geschweige ob wir es überhaupt geschafft hätten. Kim bringt uns bis vor das Motel und entschuldigt sich noch über die Unordnung im Fahrzeug. Kim war super nett. Peach Springs ist ein verschlafenes Nest an der Route 66 im Indianergebiet. Außer ein paar Häusern gibt es hier nur das Motel Hualapai Lodge. Das merken wir, als Sigrid ein Bier holen will. No Beer in the Reservation !!! Jetzt erst mal in den Pool !!!Vernünftige Entscheidungen müssen getroffen werden, unsere, den heutigen Tag mit dem Pick-Up zu unterbrechen, war sehr vernünftig.



7.Tag - Peach Springs - Seligman

Samstag, 20.04.19

Tages-Km: 61,5 km / -Zeit: 3:58 h / -Höhenmeter: 499 m

Gesamt-Km: 333,5 km / -Zeit: 20,32 h / -Höhenmeter: 3293 m

Wetter: zunächst bewölkt, etwas Regen, dann Sonne, starker Wind, 26 Grad

Gut geschlafen (obwohl nur wenige Meter von unserem "Hulapalu"-Hotel die Bahnlinie verläuft und ständig Züge mit Containergut rollen, die mit Wahnsinnsgetute angekündigt werden) und herzhaft gefrühstückt, geht's um 8.30 Uhr vollbeladen auf die Route 66. Den heftigsten Anstieg hatten wir gleich. Dafür hatten wir die ersten 15 Minuten die komplette Strecke für uns alleine - siehe Foto. 
Eine halbe Stunde gings nur bergauf. Auf der Kuppe angekommen, gings im Leerlauf mit 37,40 km runter. Nur fliegen ist schöner.
Und wenn die Route mal wieder frei ist, reicht der Platz auch für ne Yoga-Übung. Schon verrückt.
Die heutige Fahrt verläuft gut. Nach einem kurzen Regenguss scheint die Sonne. Trampen halten wir heute nicht für wichtig. Obwohl: das Sitzen im Pick Up gefällt mir gut, könnte mich dran gewöhnen.
Der Himmel und die Wolken haben heute eine besondere Intensität. Es ist einfach herrlich! Das denken sicherlich auch die Kühe (nicht lila!), denen wir begegnen.
Und schwupp sind wir an unserem Zielort Seligman.
Mit "Welcome to Seligman - the birthplace of Historic Route 66" wird man beim Passieren der Ortsteinfahrt begrüßt. Wir fahren durch den ganzen Ort durch, finden unser Motel erst am Ortsausgang. Unser Zimmer (Ausstattung wie eine Schwarzwaldstube mit Hirschgeweih, Kunstblumen und Fotodoku, die einen zum Pizza-Wettfuttern einlädt). 
Ein Spaziergang durch Seligman zeigt Glanz und Gloria aus vergangenen Zeiten. Man sieht Oldtimer, Hippie-Bullies und altes Pferdegespann. Ich kenne keinen vergleichbaren Ort in Deutschland. Dazu müsste man auch Nationalstolz haben!
Da das Radfahren hungrig und durstig macht, fielen wir gleich in den Diner - unserem Motel zugehörend. Ein ganz origineller Schuppen mit schlecht gekleideten TYPEN! Aber nett! Und um 19.30 Uhr geht's auf die Karaoke-Showbühne. Die mit Liebe geschmetterten Songs waren dann doch nicht unser Geschmack. Zuviel Herzschmerz, zu wenig Rock´n Roll!
Heute Abend haben wir (mal wieder) ziemlich lange am Blog gesessen (das Internet ist seit Beginn unserer Tour soooo langsam). Aber uns macht diese Berichterstattung so viel Freude, dass wir Euch stets auf unsere Reise mitnehmen möchten. Nun sind wir beide müde, werden sicherlich gut schlafen.
Klar (siehe Foto): Elvis is in the house.
 Ralf und ich wünschen Euch ein Frohes Osterfest. Schön, dass Deutschland ein so langes Osterfest hat. Die USA haben nur den Ostersonntag als Feiertag.
Morgen berichtet Ralf aus Williams.



8.Tag - Seligman - Williams

Sonntag, 21.04.19

Tages-Km: 0,0 km / -Zeit: 0:00 h / -Höhenmeter: 0 m

Gesamt-Km: 333,5 km / -Zeit: 20,32 h / -Höhenmeter: 3293 m

Wetter: Sonne, starker kühler Wind, 16 Grad, 2062 M.ü.d.M.
" We have a Problem " !!! 
Um zu unserem heuten Tagesetappenziel nach Williams zu kommen, müssten wir 40 Kilometer über die Interstate ( Autobahn ). Das ist auch hier mit Fahrrädern verboten ! Der Umweg würde sich auf unbefestigten Wegen durch die Berge mit mehr als 1000 Höhenmetern endlos ziehen. Als Alternative würde sich wieder der Autostop ab Ask Fork anbieten. Da wir aber festgestellt haben, (bis auf wenige Ausnahmen) dass man nicht gerne Anhalter mitnimmt, müssen wir uns etwas einfallen lassen. Gestern Abend parkte neben unserem Motelzimmer ein größerer Pick-Up ein. Ich spreche den Fahrer an, ob er vielleicht morgen in Richtung Williams fährt. Er stellt sich als " Danny " vor und sagt, dass er der Manager des Motels ist und es kein Problem für ihn wäre, uns morgen mit dem Wagen die 40 Meilen nach Williams zu bringen. Das lassen wir uns nicht 2 mal sagen, somit entfällt das Risiko mit dem Daumen an der Interstate. 
Pünktlich um 8.30 Uhr ist Danny da, wir laden unsere ganzen Sachen auf. Nach gut eine halben Stunde setzt Danny uns genau vor unserem Motel in Williams ab. Ganz lieben Dank an " Danny ". Somit entfällt zwar unser heutiger Radeltag, den wir gerne gefahren wären, aber die Unsicherheit mit der Interstate war uns einfach zu groß.




Zum Abendessen suchen wir das vom Hotel gegenüberliegende Chinarestaurant auf. Mal keine amerikanische Convenience. Das Essen war super lecker. Offensichtlich wurde das Restaurant auch von chinesischen Reiseveranstaltern aufgesucht. Die chinesischen Touristen fielen wie die Heuschrecken über das Buffet her. Anstand sieht anders aus. Andere Länder, andere Sitten !!! 
Tomorrow more from my Cowgirl !!!



9. Tag - Williams

Montag, 22.04.19

Tages-Km: 0,0 km / -Zeit: 0:00 h / -Höhenmeter: 0 m

Gesamt-Km: 333,5 km / -Zeit: 20,32 h / -Höhenmeter: 3293 m

Wetter: Sonne, leicht bewölkt, leichter Wind, 17 Grad, 2062 M.ü.d.M.
Heute hatten unsere Räder bzw. wir einen Nix-Tun-Tag. Um so mehr freuen wir uns auf´s morgige weiterradeln.

Wenige Schritte entfernt von unserem Hotel befindet sich der Bahnhof Williams Railwaystation. 
Alt aber gepflegt. Deutsche Bahn: "Wir haben ein Problem!"

Weiter geht´s auf die - mittlerweile so vertraute - Route 66. Kommerz in Giftshops und Restaurants/Saloons ohne Ende. 
Und an jeder Ecke Musik. Nicht aufdringlich sondern uns bekannt und angenehm.

Heute waren wir "shoppen": ein Schlafsack für kalte Nächte - Modell "Hüttenzauber"
Der Outdoorladen Mountain Man hatte alles im Angebot - vom Zierfisch bis zur Wumme. 
Und ein dekorierter Tannenbaum fiel gleich auf.
Hinweis: In 245 Tagen ist Heiligabend!
Morgen früh geht´s weiter - Zielort Valle.
Auf unser Biwak für unsere Tipi-Höhle bin ich gespannt.
Ihr auch? - nur soviel: Uns erwarten Abenteuer einer modernen Steinzeitfamilie mit ihren Freunden aus Bedrock.
Yabba Dabba Doo!
Das Rätsel löst morgen Ralf - der Polizist im Un-Ruhestand.




10. Tag - Williams - Valle

Dienstag, 23.04.19

Tages-Km: 51,0 km / -Zeit: 3:22 h / -Höhenmeter: 230 m

Gesamt-Km: 384,5 km / -Zeit: 23,54 h / -Höhenmeter: 3523 m

Wetter: Sonne, leichter Wind, 17 Grad
Wir machen uns auf den heute doch recht kurzen Weg nach Valle auf. Der Ort ist nur eine Zwischenstation zum Grand Canyon. Als Tagestour wäre uns der Weg zu weit. Im Internet habe ich auch von einem ganz lustigen Campingplatz mit Freizeitpark gelesen. Wir nehmen zunächst die Nebenstraßen, das war keine so gute Idee, da sich der Weg als unbefestigte Staubpiste mit Wellblechcharakter herausstellt. Also schnell wieder auf die Straße. Der Weg zieht sich eigentlich nur geradeaus. 
Am Fahrbahnrand machen wir dann eine nicht so schöne Entdeckung. Den Zusammenstoß hätten wir nicht haben mögen.


Das Haus war zu verkaufen, warum wohl, weil es direkt am Highway lag ?


Kurz vor unserem heutigen Etappenziel noch eine Ausstellung von Oldtimerflugzeugen. Dann sind wir auch schon an unserem heutigen Etappenziel: Dem Yabba Dabba Doo - Campingplatz mit angeschlossenen Freizeitpark. Aber was ist das? Alles zu. So ein Mist !!!


Wir können dann aber doch noch einen Verantwortlichen auftreiben. Zelten können wir, aber die Sanitäranlagen sind geschlossen. Na, das wird ja eine tolle Nacht ! Zum Glück können wir im gegenüberliegenden Motel ( das war uns mit 149- $ plus Tax für eine Nacht doch zu teuer ) zumindest etwas zu Essen bekommen. Nach dem Zeltaufbau machen wir noch eine Runde in eine in der Nähe stehenden Westernstadt.
Wir halten es am Abend wie die Hühner: Bei Einbruch der Dunkelheit in den Schlafsack. Es wird eine lange kalte Nacht am Highway 64. Wir waren die einzigen Gäste in der Nacht auf dem geschlossenen Campingplatz.



11. Tag - Valle - Grand Canyon

Mittwoch, 24.04.19

Tages-Km: 46,1 km / -Zeit: 03:34 h / -Höhenmeter: 283 m

Gesamt-Km: 430,6 km / -Zeit: 27,28 h / -Höhenmeter: 3806 m

Wetter: Sonne, leichter Wind, 20 Grad




Wieder eine durchgefrorene Nacht (trotz neuem Schlafsack!) in der Höhle. Hätte mir als wake up call ein Yabba Dabba Doo-Schrei gewünscht, hörte aber nur "willst du nicht endlich aufstehen?" die vertraute Morgenstimme meines Mannes.
Das hatte aber auch einen Grund: Ralf hatte bereits Frühstück gemacht. Ohne Zähneputzen und Waschen schmeckte der Kaffee und Gutes von Gestern hervorragend.




Dusche, Toiletten und sonstige Annehmlichkeiten gab´s bei den Flintstones nicht. Dafür aber im gegenüberliegenden Motel. Die nette Dame am Desk wies mich gleich zu den Restroomes. Und dann ging die Post ab mit Roadtrip Radio um 7.25 AM mit Kenny Loggins "Footloose". "Kick off the Sunday (in unserem Fall mittwochs-)shoes.
Leider war es an der Zeit, sich von Fred, Wilma und Freunden zu verabschieden.
Unser Etappenziel war nun mal DER Campingplatz 
( Matherground ) am Grand Canyon.
Bis zur Einreise brauchten wir ein Annuall-Pass - quasi ein Maut-Pickerl. In Tusayan erwarb ich dies für 80 Dollar. Hier ist auch nix umsonst!
Doch: Wasser an Füllstationen.
Unsere Fahrt zum Grand Canyon ging bei sommerlichen Temperaturen ausschließlich bergauf.
Da Ralf reserviert/bezahlt hatte, konnten wir gleich unseren Platz Aspen 47 belegen. 
Mittlerweile sind wir ein fast eingespieltes Team im Aufbau/Einrichten von Hobbithöhlen.
Das sollte nun 2 Tage unser Zuhause - ohne digitalen Kontakt zur Außenwelt - sein. 
Duschen im Achtminutentakt mit Münzen, ohne Föhn (auch die Proficamper lassen sich die Haare naturtrocknen, konnten mir nicht weiterhelfen?)
Unsere Nachbarn - Rachel mit Mann und zwei netten Girls aus Santa Barbara - waren sehr nett und sehr an unserer Tour interessiert. Nach Santa Barbara kommen wir so ziemlich am Schluss unserer Reise. Sie hatten einige Tipps für uns. Danke! Dreimal seien sie bereits in Germany gewesen. "Wo kommt ihr her?", fragte Rachel´s Mann. "Aus Dortmund!" Spontan erwähnte er den BVB-Soccer Christian Pulisic. Mein Gott: Der Ballsportverein Borussia ist bekannt.
Schön zu beobachten war, dass die beiden Mädchen sich hervorragend ohne Internet beschäftigen konnten!

Nachdem wir langsam keinen Bock mehr auf Pizza und Burger haben, packten wir unseren Gaskocher aus. Ich kaufte ein und Ralf zauberte ratzfatz Nudeln und Tomatensoße. 
Danach: abspülen, lesen (E-Book sei Dank) und Gute Nacht).
Ach ja: auf dem Campingplatz laufen Rehe und Squirrel herum. Ob die uns haben durchschlafen lassen, kann Ralf morgen berichten. 
Abschließend noch Fakten zum Grand Canyon:  
Der Grand Canyon ist ein tief Tal mit steilen Rändern und wurde vom Fluß Colorado in den Staat Arizona gegraben. Er wird als eines der sieben Weltwunder angesehen. Er ist 446 km lang, bis zu 29 km breit und erreicht eine Tiefe von 1.800 Metern.


12. Tag - Grand Canyon

Donnerstag, 25.04.19

Tages-Km: 0 km / -Zeit: 0 h / -Höhenmeter: 0 Hm

Gesamt-Km: 430,6 km / -Zeit: 27,28 h / -Höhenmeter: 3806 m

Wetter: Sonne, leichter Wind, 20 Grad
Also ich habe gut geschlafen, bei Sigrid war es anders. Schnell Frühstück gemacht, wir wollen den Tag ja nicht vertrödeln. Den heutigen Tag haben wir etwas Besseres vor. Der Grand Canyon wartet. Auf zur Busstation, die Busse sind hier umsonst, man kann überall Ein-Aussteigen. Wir steigen am Angels Trail aus. 

Da ist er: Der Wow - Effekt ! 

Einfach grandios diese Aussicht. Wir verbringen den halben Tag mit Wandern am Canyon. Am Abend wollen wir noch mal hin und uns den Sonnenuntergang anschauen. Bei unserer Rückkehr am Zelt stellen wir fest, das wir neue vierbeinige Nachbarn haben. Die Wapitis laufen auf dem ganzen Campingplatz rum. Der abendliche zweite Törn zum Rim viel dann nur kurz aus, da es in den Abendstunden anfing zu regnen. Somit war es wieder nur ein kurzer Abend mit frühzeitigem Hineinklettern in den Schlafsack.


13. Tag - Grand Canyon - Cameron

Freitag, 26.04.19

Tages-Km: 91,0 km / -Zeit: 4,06 h / -Höhenmeter: 524 Hm

Gesamt-Km: 521,0 km / -Zeit: 31,34 h / -Höhenmeter: 4330 m

Wetter: Sonne, leichter, dann böiger Wind, 20 Grad




Was ist denn das?
Ich musste das erst hinterfragen. Lösung: ein Satellitenanschluss für RV´s (Recreational Vehicle kurz Wohnwagen).

Heute hatten wir einen langen/anstrengenden Radeltag vor uns. Also wieder alles abbauen, eintüten und los ging´s.
Vorher checkte ich bei einer Rangerin (mit deutscher Abstammung) aus. Sie machte noch ein Abschiedsfoto - Werbung muss sein!
90 km mit Rampenverhältnissen mussten geradelt werden. Wo wir heute übernachten, wussten wir am Morgen noch nicht. 
"Lieber Gott, lass an der Zielgeraden alle Campingplätze belegt sein und uns eine bezahlbare Unterkunft mit Bett , Wifi und Duschgelegenheit finden!"
Die ersten Kilometer strampelten wir locker runter. Dann wurde es alpin.
Ein Pick-Up muss her! Hat nicht lange gedauert. Mike from Texas und 4 Elektronik begeisterte Chinesen (Mike betreute diese beruflich/privat) halfen uns und schwupp saßen wir wieder auf einer Ladefläche. Am Desert View Point trennten wir uns. Mike meinte, es wäre sein zweiter Besuch. Beim ersten war er 18 Jahre alt.
Noch einmal hatten wir die Möglichkeit, uns vom Grand Canyon zu verabschieden.

Unterwegs trafen wir Barbara und Thomas aus Bayern, die 11 Monate mit ihrem eigenen Camper unterwegs sind, wieder. Wir hatten sie am Vortag auf dem Campingplatz kennen gelernt. "Gute Fahrt weiterhin, Ihr Beiden!"

Der Rest der Strecke bis zum Zielort Cameron ging´s im wahrsten Sinne: bergab!"
Höchster Tachostand: 51,4 km/h
Bin ich froh, dass mein Velotraum incl. Rohloff-Nabe und Christopherus (Danke Tina!) so verlässlich ist.

Um 16.30 PM hatten wir unsere Schlafstätte - Queensize-Betten - erreicht/eingecheckt. Dank ADAC-Mitgliedschaft gab´s einen Rabatt von 10 %. Unsere Gastgeber sind erneut die Navajos.

Eckdaten zu Cameron/Arizona:
978 Einwohner, 47,9 qkm, 1.281 m, auffälliges Bauwerk ist die Cameron Suspension Bridge.

Seit unserer Ankunft heute Nachmittag (dazwischen Dusche und Essen to Go) wählen wir Fotos aus, laden sie hoch, formatieren sie und lassen unseren Gedanken freien Lauf. Teilweise sitzen wir draußen, da dort volle Auslastung. Aber wir haben nach digitaler Diaspora richtig Bock drauf. 

Unvorstelllbar, dass ich mich genau vor 2 Wochen von meinem Chef/Kollegen verabschiedet habe!

14. Tag - Cameron - Tuba City

Samstag, 27.04.19

Tages-Km: 39,2 km / -Zeit: 2,40 h / -Höhenmeter: 177 Hm

Gesamt-Km: 560,2 km / -Zeit: 34,14 h / -Höhenmeter: 4507 m

Wetter: Sonne, 28 Grad
Wir verlassen Cameron bei blauem Himmel und schon fast 25 Grad. Bis wir unsere Sachen jeden Tag so alle auf dem Rad haben, sind die anderen Übernachtungsgäste meistens alle schon weg. Heute hatten wir nur eine relativ kurze Strecke zurück zu legen. Unser Zielort war Tuba City. Es ist der letzte Ort vor einer langen Wüstenstrecke ohne Infrastruktur. Ob wir die lange Wüstentour morgen ohne Hilfsmittel ( Pick-Up ) schaffen, mal sehen. Es war heute unser bislang kürzester Radeltag. Direkt nach dem Losradeln sehen wir die alte Cameron Suspension Bridge, die über den kleinen Colorado führt. Sie ist, neben der Cameron Trading Post das Wahrzeichen von Cameron. Aus Cameron raus geht es - wie fast immer - auf lange gerade Strecken, die man fast bis zum Horizont sehen kann. Es ist mächtig warm und wir müssen unsere Fahrt oft wegen Trinkpausen unterbrechen. 

Die Gegend ändert sich dann. Wir meinen, nicht mehr durch Arizona zu fahren, die Gegend kommt uns irgendwie eher wie der Planet Mars vor. Kurz vor Tuba City geht es noch zwei Mal kräftig in die Höhe. 

Am Ortseingang von Tuba City passiert es dann auf unserer Tour das erste Mal. Bei einem Gehöft ist das Eingangstor nicht zu. Uns haben zwei Hunde auf der Straße entdeckt. Bellend und mit gefletschten Zähnen stürmen sie auf uns zu. Durch lautes Anbrüllen können wir sie einigermaßen auf Distanz halten. Schnell das Pfefferspray zur Hand. Zum Glück brauchen wir es nicht. Wir wechseln langsam auf die andere Straßenseite und so kommen wir an ihnen vorbei. Das war ein Schreck. Radfahrer und Hunde passen meistens nicht zusammen. Wir haben ein Zimmer im Motel Moenkopi Lagancy Inn & Suites bezogen. Der Wind hat am Nachmittag mächtig aufgefrischt, somit war an Zelten nicht zu denken. Nach einem Rundgang durch den Ort haben wir festgestellt, dass die hier ansässigen Indianer schon in einfachsten Wohncontainern leben. Mit der Ordnung rund ums Haus ist es auch nicht allzu weit her. Mal schauen, was der morgige Tag durch die Wüste wieder für Überraschungen für uns parat hat. 

15. Tag - Tuba City - Kayenta

Sonntag, 28.04.19

Tages-Km: 7,6 km / -Zeit: 0,37 h / -Höhenmeter: 55 Hm

Gesamt-Km: 567,8 km / -Zeit: 34,51 h / -Höhenmeter: 4562 m

Wetter: Sonne, dann extrem starker Wind ab Mittag, 25 Grad





Da muss man erst mal bei den Navajos in Tuba City einchecken.
Hier bekommt die Lady ein Abschminkprogramm (und dabei gibt´s bei mir derzeit nix zu removen) und einen Wunscherfüllerhinweis. Nette Idee!

Überhaupt: das Hotel (das beste am Hopi-Platz) war eine positive Überraschung!

Eckdaten zu Tuba City:
Tuba City (bedeutet: verschlungene Wasserläufe) - Stadt in Coconino Country im Bundesstaat Arizona. 8.611 Einwohner, 23,1 qkm. Die meisten Bewohner sind Angehörige der Navajo neben einer Hopi-Minderheit. In TC gibt´s 2 Zeitzonen. D.H. wenn auf der einen Seite 12 AM ist, ist´s gegenüber 1 PM.

Für unterwegs noch ein paar Bonbons eingesteckt, dann gings los in Richtung Kayenta.
Ralf hatte bereits gestern angedeutet, was für eine Distanz/Höhenmeter anstehen.
Die ersten Kilometer hatten bereits Alpincharakter.

Also: worin haben wir inzwischen Erfahrung? Daumen raus und erschöpft lächeln. 
Der erste Pick-Up - eine Indianlady - hält und nimmt uns bis zur nächsten Tankstelle mit. Dort standen so viele Trucks, wir mussten nur noch einen aussuchen.
Ed - ebenfalls ein Native American - mit Squaw und Kind - nahm uns dann bis zum Zielort Kayenta mit. 
Ed war interessiert an unserem Radabenteuer.
Er habe 12 Pferde und 25 Rinder: Beruf Ranger

Unsere Räder hatten im Hänger Platz. Ralf und ich hatten im Pick Up wenig Platz - hinter uns stand ein riesiger Wassertank!
Nach ca. 1 h Autofahrt stiegen wir mit Heu an den Klamotten aus. Musste plötzlich an den 70iger Jahre-Hit von Jürgen Drews denken.
Wir gaben unserem Fahrer ein paar Dollar. Die Familie verabschiedete sich herzlich und ging direkt in den zweitberühmtesten Burgerladen. Es war 12 AM. 
Essen die hier eigentlich nur diesen Mist!

Ein Hotel (zum Preis von einer halben Woche Türkeiurlaub im Winter/Person) hatten wir ratzfatz gefunden. Zimmer incl. kleine Terrasse - mit Blick auf den Pool.



Der Wind ist heftig. Darum bleiben die Badebuxe und der Zweiteiler in den verstaubten Ortlieb-Taschen!



Geduscht (Tageshighligt - zumindest für mich) und Wäsche gewaschen, ging´s zur Konkurrenz von KFC. Lecker!

Shoppingcenter! Nix wie hin!
Reinfall! Shop eins - Heimwerkerparadies für handwerklich begabte Navajos, Shop zwei - ein Supermarkt mit plus-size-Lebensmittelangebot für Mensch und Tier.
Ein Kino gab´s auch noch: nächste Vorstellung am 30.4. - der neue Film von Matthew McConaughey and Anne Hathaway: Serenty (deutscher Titel: Im Netz der Versuchung)
Nun sitzen wir auf unserer Terrasse und haben Homeoffice. Ganz entspannt!
Apropos entspannt: die Indianlady am Empfang unseres heutigen Hotels scheint eine Reinkarnation aus Yogi, Dalai Lama und Piet Klocke zu sein. Ich sollte bei ihr mal in die Schule gehen. Namasté !

Eckdaten zu Kayenta: knapp 5.000 Einwohner, liegt auf 1.719 m, befindet sich südlich des Monument Valley.

Zu diesem Valley brechen wir morgen auf. Wie wir dort hinkommen/was uns unterwegs erwartet … schreibt Ralf! 
Ich wünsche allen einen guten Start in die neue Woche!


16. Tag - Kayenta - Monument Valley

Montag, 29.04.19

Tages-Km: 42,6 km / -Zeit: 2,18 h / -Höhenmeter: 125 Hm

Gesamt-Km: 610,4 km / -Zeit: 37,09 h / -Höhenmeter: 4687 m

Wetter: bewölkt und ab Mittag Regen, 21 Grad

Genau wie wir es gestern schon im Wetterbericht gesehen haben : Heute Regen ab Mittag  !!!!!Es sind zwar nur gut 40 Kilometer bis zum Monument Valley, unserem Campingplatz Gouldings, aber wir möchten zumindest das Zelt im Trockenen aufbauen. Also um 6:30 Uhr aus den Federn. Frühstück gibt es im angeschlossenen Restaurant und um 8:30 Uhr sitzen wir auf den Rädern. Rings um uns herum ist es dunkel, hoffentlich hält das Wetter zumindest bis Mittags. Zum Glück liegt das Monument Valley etwas tiefer als Kayenta, somit können wir größtenteils die Räder rollen lassen. Die ersten Eindrücke von der grandiosen Gegend kommen auch schon kurz nach der Ortsausfahrt.
Wir lassen die Räder rollen, nur noch 10 Kilometer bis zum Ziel. Plötzlich schlägt das Wetter gewaltig um. Zunächst ein Sandsturm mit einem kurzen Regenschauer. Zum Glück war da gerade ein Verkaufsstand der Navajo, den konnten wir als Schutz nutzen. Nicht auszudenken, wenn uns der Sturm auf freier Fläche getroffen hätte. Wir verbleiben so gut 20 Minuten, dann ist der Spuk größtenteils vorbei und wir können weiter. 


Kurz vor unserer Einfahrt zum Campingplatz passieren wir die Grenze nach Utah. Es ist unser dritter Bundesstaat auf der Radreise. Ein obligatorisches Foto musss natürlich sein. 
Kurze Zeit später erreichen wir auch schon die Einfahrt zu unserem Campingplatz. Dieser liegt ein gutes Stück höher in der Bergen, so dass wir noch einmal kräftig in die Pedale treten müssen. Das Wetter ist im Moment noch stabil, für den Nachmittag sind jedoch weitere Gewitter und Regenschauer vorausgesagt. 




Unsere Hobbithöhle können wir zum Glück noch im trockenen aufbauen, um uns herum wird es aber immer dunkler und es zieht immer mehr zu. Schnell noch ein wenig die Gegend erkunden, vom Campingplatz gehen mehrere Trails in die Berge. Was hätte ich in meiner Kindheit für die Kulisse beim Cowboy & Indianer Spielen gegeben. Weit komme ich nicht, das erste kräftige Gewittergrollen kündigt kräftigen Regen an. Ich schaffe es gerade noch zum Zelt, Sigrid hatte schon alles sturmfest gemacht. Dann setzt auch schon der Regen ein. Bis zum Abend sollten noch mehrere schwere Regenschauer auf unser Zelt niedergehen. Zum Glück ist es dicht. Am Abend hat es kräftig abgekühlt, somit können wir auch nicht draußen sitzen. Ein kleines Abendbrot in Form von Salat und Brötchen muss für heute reichen, an Kochen ist nicht zu denken. Was können wir heute Abend noch machen ? Nicht viel, diesen Bericht schreiben und dann zeitig wieder in den Schlafsack. Ein bisschen Trockenheit und Wärme beim Zelten wäre auch mal schön. Mal schauen, was der morgige Tag bringt. Wir bleiben 2 Tage im Monument Valley auf dem Campingplatz. Mehr morgen von der Squaw neben mir im Schlafsack. 

17. Tag - Monument Valley

Dienstag, 30.04.19

Tages-Km: 0 km / -Zeit: 0 h / -Höhenmeter: 0 Hm

Gesamt-Km: 610,4 km / -Zeit: 37,09 h / -Höhenmeter: 4687 m

Wetter: bewölkt, ab Mittags Sonne, 18 Grad
Die grüne Wohndose war´s mal wieder - wie bereits von Ralf erwähnt.
Nach einem gestrigen Regen-/Kälteeinbruch beendeten wir den Tag früh. 
So hatten wir bereits ne Mütze Schlaf weg, bevor in der Nacht ein Thunderstorm mit Regen unser Zelt durchrüttelte. Nach einigen Minuten - gefühlt waren´s mehr - war Ruhe. Ein Etappenschlafen bis zum frühen Morgen folgte. 
Als wir gegen 7.30 AM aufstanden, war unser Entreé voll roter Erde.
Gott sei Dank ist unsere gute Schlafkabinen-Stube - dient bei schlechtem Wetter auch als Ess- und Schlafzimmer, Lesestube und Office - gemütlich und trocken. 
Machte man heute Morgen allerdings den Reißverschluss auf - holla die Waldfee! Socken- und Kuschelalarm.
Der Wifi-Name auf "unserem" Campingplatz ist Happy19. Kann ja nur besser werden!
Spätestens hier merkt man, wie gut man´s zu Hause hat!




Für heute Mittag hatten wir eine Tour durch das Valley gebucht. Bis dahin hatten wir noch was Zeit um unser Umfeld zu erkunden. Leider bin ich keine Rocket-Frau, sonst hätte ich mir das Ganze gerne mal aus der Luft angesehen.
Für Ralf ging heute ein Kindheitstraum in Erfüllung. 
Da sein, wo die John-Wayne-Movies gedreht wurden, die er in seiner Jugend gemeinsam mit seinem Vater sehen durfte.

Pünktlich um 1.15 PM holte uns Henry "der mit dem Wolf tanzt" ab. Henry war ein sehr guter Guide. Er brachte uns Kultur und Natur nahe. 
"Okidoki" - sein "Ausrufezeichen" nach jeder Story. 
Die nachfolgenden Fotos sprechen für sich! Viel Freude beim Bestaunen dieser Wahnsinnskulisse.

PS: Sollten wir meine Heldin der Kindheit mal besuchen: dann geht's ins Takatukka-Land!

Monument Valley - schon auf den ersten Blick kommt einem dieses Panorama bekannt vor.
Die hellen und intensiven Farben - gesehen auf vielen Fotos - entsprechen der Wirklichkeit. Die Farben hauen einen um!

Nicht nur uns:
Sergeo Leone nutzte das Monument Valley für sein Western-Epos "Spiel mir das Lied vom Tod".
1969 diente das Valley als Kulisse für das Roadmovie "Easy Rider". BORN TO BE WILD!
Unser Guide Henry - stolz auf seine Heimat/Kultur - zählte noch viel mehr Filme auf. 
Auch Metallica drehte dort das Musikvideo zu "I Disappaer" zu Mission Impossible II.

Mit vielen Eindrücken/Fotos zurück, gings in die Vorbereitung zu heutigen Block.
Damit die Foto´s hochgeladen werden konnten, ging´s für Ralf erstmal in die Dunkelkammer.
Wir geben schließlich alles für den gelungenen Auftritt/für Euch!

Noch zu erwähnen ist, dass unser heutiges Abendessen mal wieder selbst gezaubert wurde: Nudeln und Tomatensoße (das hatten wir die Tage doch schon mal!)
Mit frisch gewaschener Wäsche geht's morgen ganz früh los.
Was wir morgen erleben/wo unser Schlafplatz ist … berichtet Winnetou Ralf!
Okidoki! 



18. Tag -Monument Valley - Page / Arizona

Mittwoch, 01.05.19

Tages-Km: 11,8 km / -Zeit: 0,54 h / -Höhenmeter: 64 Hm

Gesamt-Km: 622,2 km / -Zeit: 38,03 h / -Höhenmeter: 4751 m

Wetter: bewölkt, ab Mittags Sonne, 18 Grad
Heute ist mal wieder Hitchhiking angesagt !!!
Das Wetter ist im Moment äußerst unbeständig. Heute Nacht wieder sehr starker Wind und Regen, obwohl es laut App nicht angesagt war. Wir und unsere Hobbithöhle haben aber auch diese Nacht gut überstanden. Beim Aufstehen war es heute Morgen mal wieder richtig kühl, nur 6 Grad und keine Sonne, da macht das Frühstück im Freien und das anschließende Abbauen des Zeltes und das Verpacken der ganzen Sachen nicht so richtig Spaß.
 
Gestern Abend haben wir mit unseren Campingplatznachbarn Lisa & Brian aus California kurz Kontakt bekommen. Nachdem wir ihnen unsere Route mitgeteilt hatten, stellte sich heraus, dass sie heute einen Teil der Route auch fahren und uns ein Teil des Weges mitnehmen würden. Die beiden haben ein typisches amerikanisches Großraum - Wohnmobil mit dazugehörigem Pick-Up davor. Da wir mit dem Monument Valley unseren östlichsten Teil der Route erreicht haben, müssen wir bis zum Abzweig nach Page und dann in nördlicher Richtung wieder zurück. Das sind gut 70 km, also ein ganzer Tag und wir müssten nur Strecke machen. Das wollten wir uns eigentlich sparen.
 
Pünktlich um 11.30 Uhr brechen wir auf. Lisa und Brian sowie ihre beiden Hunde verlassen uns dann um 13.30 Uhr an der Kreuzung nach Page. Ganz lieben Dank euch Beiden und schöne Tage in Sedona.
Wir schlagen dann den Weg nach Page ein und radeln los. Bis Page sind es noch so gut 110 Kilometer. Eine Übernachtung mit Zelt wäre in Kaibito nach gut 50 Kilometern möglich, allerdings fehlt hier jegliche Infrastruktur, d.h. wir müssten das Zelt irgendwo in der freien Natur aufbauen, ein Motel oder einen Campingplatz gibt es hier nicht. Wir beschließen, es mit Hitchhiking bis nach Page zu schaffen.
Also an den Fahrbahnrand und den Finger wieder in die richtige Richtung halten. Viele Pick - Up´s fahren vorbei. Dann hält doch einer und ein Navajo mit Frau nimmt uns bis nach Kaibito mit. Wir hocken mal wieder auf der Ladefläche. Es ist hier oben auf fast 2000 Metern mächtig kalt. Als wir angekommen sind, sind wir mächtig durchgefroren. Da wir aber nicht in Kaibito übernachten wollen, stehen wir wieder am Straßenrand. Da wir auf einer Nebenstrecke in Richtung Page sind, kommen nicht mehr viele Fahrzeige, die meisten biegen nach Kaibito ab.

Doch dann hält Linda mit ihren Großraum - Van. Sie bietet uns an, uns bis nach Page mitzunehmen. Nachdem wir im Kofferraum ein bisschen Platz geschaffen haben, passen auch unsere Räder und unser ganzes Gepäck in den Van. Linda ist sehr nett und die Fahrt sehr kurzweilig. Linda setzt uns dann mittig in Page ab. Bei der Verabschiedung übergibt uns Linda dann noch eine Flasche Rotwein für den Abend, da wir zuvor über italienisches Essen und keine alkoholischen Getränke im Navajogebiet gesprochen haben. Vielen Dank dafür Linda. Den Wein lassen wir uns dann am Abend mit einer leckeren Pizza schmecken. 

Wir hätten nicht gedacht, dass wir es an einem Tag mit Hitchhiking bis nach Page schaffen. Das ist nur unseren hilfsbereiten Freunden zu verdanken.

Thank you Lisa, Brian, the unknown Navajo and Linda. You are so helpful and wunderful. Thank you so much !!!!!!

Morgen warten auch wieder spannende Eindrücke auf uns. Ich sage nur Horseshoe Bend und Antilope Canyon. Doch davon morgen mehr. 



19. Tag -Page / Arizona

Donnerstag, 02.05.19

Tages-Km: 20,5 km / -Zeit: 1,21 h / -Höhenmeter: 137 Hm

Gesamt-Km: 642,7 km / -Zeit: 39,24 h / -Höhenmeter: 4888 m

Wetter: Sonne, 22 Grad
Unsere Unterkunft seit gestern - welch ein Luxus nach zwei Tippi-Tagen!
Ihr müsst Euch das so vorstellen:
Zwei Queensize-Betten und in der Mitte die Nachttischkonsole, beladen mit unserem Technikequipment (E-Books, GPS-Sportuhren, Mobilphones, Laptop und Powerbank), das auf 100 % hoch muss.
Und das Internet ist (meist) stabil - YEAH!
Gut geschlafen? YES!
Das Frühstück (nun kommen wir zum Statusfoto) ist im Preis incl. und wartet bereits auf uns.
Bereits seit meinem letzten New York-Urlaub im vergangenen Jahr bin ich Fan dieses Kalorienwahnsinns am frühen Morgen - heiße Waffeln aus dem Gusseisen.
Den Teig zieht man aus einem Spender, verteilt diesen, Klappe zu, mit den Hebeln einmal um 180 Grad drehen, zweieinhalb Minuten warten - fertig ist die Wonderwaffel. Alles andere am Buffet - typisch american like!
Immer, wenn im Frühstücksraum eine Tür aufging, klang entweder das Wort FRONTDOOR oder PATIO DOOR - ne Akustik wie im Flughafen.
Satt und mit richtig Bock aufs radeln ging´s zum ersten Tageshighligt: Horseshoe Bend. 

Eine Niké-/Tommi-Hilfinger-Invasion aus Japan machte sich - ähnlich wie auf dem Jakobsweg - auf zu dieser Attraktion.
Ob´s ein mega-risiko-reiches Foto (Yogaübung auf ner Klippe), ein wehender Schal als Flatterdeko, eine Drohne im Einsatz …
Hauptsache: WWW - Ich habe ein Foto für dich! Da riskiert man gerne schon mal das eigene Leben.
Ein Brautpaar ließ sich digital spektakulär in Szene setzen. 

Wir hatten eine gute Zeit erwischt. Als wir gingen, kamen die Touri-Busse in Strömen.



Chris-Tina´s Café sah Ralf als erster.
Kaffee und Kuchen geht bei uns auf Radtour immer. 
2 Pott Kaffee mit Schoko- und Kardamonmuffin (erst mal ab in die Mikrowelle) haben wir genossen .
Karibikfeeling pur - wie aus der Bounty-Werbung Anfang der 90iger Jahre!
Weiter ging´s mit Klebefingern und Zuckerschnute. 
War schon ein kurzer magic Moment - mmmmhhhhh!




Seit Beginn unserer Radreise fallen mir ständig diese Schilder auf.
Ich habe mich informiert: 
Für viele Touristen ist der Highway der erste Eindruck!
Ein Sponsor (Privatperson/Institution) adoptiert ein Teilstück von ca. 2 Meilen für ein Minimum von 2 Jahren. 
Jetzt kommen Volontäre ins Spiel. 
Vom Geld der ersten werden Sicherheitswesten, Müllbeutel und Sicherheitstrainings bezahlt. Die Freiwilligen kümmern sich um den Müll und Wildpflanzen. 
Man symbolisiert: wir sind eine Gemeinschaft und tun was!
"God bless America - my home sweet home!"
Nachmittags besuchte Ralf das historische Powell-Museum (Geschichte von Page).

Ich möchte Euch noch was zur Entstehung dieser kleinen - aber bedeutenden - Stadt berichten: 
Die Ortschaft Page wurde 1957 gegründet und ist damit eine der jüngsten der USA. Bevor diese Stadt entstand, wurde die Gegend von Angehörigen der Navajos besiedelt.
Mit dem Baubeginn des Glen Canyon Dam im Jahr 1956 musste in der Gegend eine Siedlung zur Unterbringung der Bauarbeiter errichtet werden. Zu diesem Zweck erwarb man von den Navajos ein großes Stück Land. Benannt wurde die Stadt nach John C. Page.
Page hat 6.800 Einwohner.

Wie Ihr zwischenzeitlich gemerkt habt, jagt derzeit bei uns ein Highlight das nächste:
Um 5 PM ging´s mit einem Guide zum Antilope Canyon.
Handy-/Kameraalarm! Wer macht noch bessere Fotos als der National Geographic? 
Leider hatten wir den besten Tageszeitpunkt - zwischen 11 AM - 1 PM - verpasst.

Tipp meinerseits: die nachfolgend Fotos ansehen/wirken lassen/sich das Ganze vielleicht mal selber anschauen!

BBQ - Smoker- scheint ein Hotspot in Page zu sein. Und das riecht …!
Weil wir nach dem Antilope Canyon so hungrig waren / schnell ins Motel wollten, haben wir uns für die chinesische Schnellvariante entschieden: Sturm auf das Buffet!


Morgen geht's zum Wasser.
Kein Pool - viel größer!
Bleibt dran - es lohnt sich!
Dank des gestrigen Mitnehmens (hitchhiking) von Lisa und Brian und später von Linda wurde uns der heutige Tage in Page quasi geschenkt. Wir können Euch nicht genug danken! Wir haben Eure Daten - wir bleiben in Kontakt.



20. Tag - Page / Arizona

Freitag, 03.05.19

Tages-Km: 18,6 km / -Zeit: 1,23 h / -Höhenmeter: 84 Hm

Gesamt-Km: 661,3 km / -Zeit: 40,47 h / -Höhenmeter: 4972 m

Wetter: Sonne, 27 Grad
Ach du Schreck !!!
Doch davon gleich mehr !!!

Nachdem wir ja am Mittwoch unseren Hitchhiking - Tag hatten, waren wir gegenüber unserer Planung zwei Tage voraus und haben uns eine kleine Auszeit im Motel Lake Powell Canyon Inn gegönnt. Somit hatten wir ausgiebig Zeit uns Horseshoe Bend sowie den Antilope Canyon anzuschauen. Heute haben wir nun unseren Standort zu unserem vorgeplanten Übernachtungs- und Ruheplatz ( Campingplatz Wahweap ) verlegt. 
Nach einem guten Frühstück und Füllen aller Getränkeflaschen am Getränkeautomat im Frühstücksraum, die Kakteen blühen im Garten, brechen wir am frühen Vormittag auf. Der Weg ist nur ca. 12 Kilometer bis zum Campingplatz. Der Ort Page liegt auf einer Anhöhe und wir lassen die Räder den Berg runter laufen. Plötzlich scheppert es und ich bin der Meinung, dass ich über etwas gefahren bin. Da die Abfahrt aber so schön ist, lassen wir die Räder weiter den Berg runter rollen. Ein kleines Foto am Schild Glen Canyon National Recreation Area, bevor wir nach kurzer Weiterfahrt den Parkplatz des Staudamms Glenn Canyon erreichen. Bei dem Blick auf meinen Lenker stelle ich fest, dass das befestigte Navi nicht mehr dran ist. Ach du Schreck !!! Ich hatte es wohl nicht richtig aufgeschoben und es ist unterwegs, wo ich das scheppern hörte, abgefallen. Sigrid hatte es auch gehört und konnte sich noch ganz gut an die Stelle erinnern. Sie macht sich zu Fuß zurück auf den Weg und ich bleibe mit den Rädern auf dem Parkplatz zurück. Nach gut einer halben Stunde kehrt sie winkend mit dem Navi in der Hand zurück. Sie sagt, sie hätte es ca. 2 Kilometer zurück am Fahrbahnrand entdeckt. Es ist nicht kaputt und arbeitet weiter einwandfrei. Glück gehabt, sonst hätten wir die Statistikangaben nur schwer nachvollziehen können. 
Wir erreichen dann kurz vor Mittag den Glen Canyon Nationalpark mit Campingplatz. Auf der Fahrt zum Campingplatz haben wir immer wieder tolle Aussichten auf den Lake Powell. 
Es ist mittlerweile richtig warm geworden. Wir bauen unsere Höhle in der prallen Mittagshitze auf. Schatten ist nur wenig vorhanden, wir ziehen die Sitzgelegenheit erst einmal unter den kleinen Baum. Da hier unser angedachter Ruhetag ist, bleiben wir hier 2 Tage auf dem Campingplatz. Nachdem wir alles verstaut haben, machen wir uns zu einer kleinen Erkundungsrunde auf. 
Hier am Lake Powell ist ein Wassersportzentrum mit Marina. Schöne kleine Häfen sehen aber anders aus.
Den Abend verbringen wir dann noch mit einer Campingnachbarin aus Berlin an unserem Zelt, bevor es mit einem phantastischen Sternenhimmel auf die Luftmatratze und in den Schlafsack geht. Morgen legen wir die Füße hoch.



21. Tag - Page / Arizona - Lake Powell

Samstag, 04.05.19

Tages-Km: 0 km / -Zeit: 0 h / -Höhenmeter: 0 Hm

Gesamt-Km: 661,3 km / -Zeit: 40,47 h / -Höhenmeter: 4972 m

Wetter: Sonne, 27 Grad





Vor 21 Tagen ging´s los.
Bisher ist alles gut gegangen!
Danke, lieber Gott!
Ein neuer Tag - die Sonne scheint! 
Keine Verpflichtungen. Wir wollen uns in Ruhe den Campingplatz Wahweap und den See anschauen.


Die Menschen zieht´s halt immer wieder gerne ans Wasser!
Nach unserem Spaziergang habe ich über den See recherchiert - mit folgendem Ergebnis:
Der Lake Powell ist ein Stausee und liegt zwischen Arizona und Utah. 
Die Stauseelänge beträgt 299 km, Tiefe zwischen 40 - 170 m.
Der Lake entstand Mitte der 1960er Jahre durch Aufstauung des Colorado an der Ostseite des Grand Canyon. 
Niederschlagsarme Jahre und eine verstärkte Wasserentnahme lassen den Wasserpegel seit Jahren stetig sinken.

Unser Eindruck: Powerboote und jedwedem Wasserspielzeug mit Zunder kann gemietet werden. Wir sehen "normale" Motorboote und schwimmende Häuser.
Ich denke, in der Ferienzeit geht´s hier richtig ab!

Greta from Sweden and Friends - hier habt ihr die nächste "Freitags-Baustelle"!

Benannt wurde der See nach dem Bürgerkriegsveteranen John Wesley Powell.
Nach dem Walk geht's zurück zum Zelt. 
Wie Ihr seht, wir sind gut gerüstet / flexibel (das Zelt als begehbarer Kleiderschrank, eine Solardusche und als Kühlschrank dient der nächst beste Baum. Das Budweiser muss kalt getrunken werden.)

Die Nachmittagsruhe nutze ich, um zu lesen.
Ralf sitzt vor den Restrooms (dort sind die Steckdosen für die armen Zeltnomaden) und wartet mal wieder drauf, dass unsere Äpfelchenhandys aufgeladen werden. Die jammern ständig nach mehr Kapazität.
Meine Bitte nach Cupertino: Da geht noch was!
Unsere Nachbarin aus Berlin erzählte uns gestern Abend, dass sie ihren Stellplatz erstmal nur für eine Nacht gebucht habe. Sie wolle den Tag woanders sportlich verbringen. Ob sie wiederkomme, weiß sie nicht.
Wir sind dann so verblieben - falls sie zurück kommt - plündert sie für uns drei den Walmart und wir essen zusammen.


Sie kam tatsächlich zurück. Lag´s etwa an uns? 

Was macht man wohl aus diesen Zutaten:
Salat, Brot, Dips, Wein, Fleisch und Grillkohle?
Wer weiß, ob wir ohne Ingrid nicht John-Wayne-Puzzle zusammen gesetzt hätten. 
Der Tag war ungewöhnlich ruhig für uns.
Wir freuen uns auf jeden Fall auf´s morgige Weiterkommen. Ihr auch?




22. Tag - Page / Lake Powell - Kanab

Sonntag, 05.05.19

Tages-Km: 45,1 km / -Zeit: 3,09 h / -Höhenmeter: 239 Hm

Gesamt-Km: 706,4 km / -Zeit: 43,56 h / -Höhenmeter: 5211 m

Wetter: Sonne, 28 Grad

Nach vier Tagen überwiegend ausruhen in Page freuen wir uns wieder auf´s Radeln. Unser heutiges Etappenziel soll die Patria Ranch in ca. 44 Kilometern Entfernung in Richtung Kanab sein. Wir müssen dort übernachten, da auf der weiteren Strecke, die sich ab dort dann noch mit 79 Kilometern und weiteren über 500 Höhenmetern nach Kanab hinzieht, keine weitere Möglichkeit in Form von Siedlungen, Campingplätzen oder Motels vorhanden ist. Ich habe im Internet gesehen, dass man auf der Ranch dort sein Zelt aufschlagen darf, ein Restaurant soll auch vorhanden sein. 
Da es heute ein heißer Tag wird, brechen wir rechtzeitig auf. Mit Frühstück und dem Zusammenpacken der ganzen Sachen brauchen wir aber immer noch ca. 2 Stunden. Ein letzter Blick zurück auf unseren Campingplatz, es geht sofort ganz schön in die Höhe. Da wir ja zum Bryce Canyon wollen, müssen wir in den nächsten 4 Tagen immer nur bergauf. Der Bryce Canyon liegt auf einer Höhe von über 2400 Metern, wir befinden uns aktuell noch auf ca. 1100 Metern. Unterwegs immer wieder tolle Einfahrten zu den Ranches. 
Wir verlassen dann wieder Arizona und passieren erneut die Grenze nach Utah. Die Fahrt zieht sich durch die endlosen Weiten des Wilden Westens mit immer wieder ganz tollen Ausblicken und unglaublichen Felsformationen. 


Ein letzter Blick zurück auf den immer kleiner werdenden Lake Powell.
Kurz vor unserem heutigen Etappenziel - der Patria Ranch - geht es zum ersten Mal ganz schön runter, bevor wir am Ende der Abfahrt schon die Ranch sehen und dort einbiegen. 



Wir stellen die Räder ab und Sigrid sucht erst einmal einen Verantwortlichen. Sie macht dann die Besitzerin ausfindig. Auf unser Nachfragen nach einer Übernachtungsmöglichkeit werden wir abgewiesen. Man erklärt uns, dass nur Übernachtungsmöglichkeiten in Verbindung mit einem Pferd möglich seien. Auch unser Einwand, dass wir mit zwei Stahleseln angekommen sind, wird nicht akzeptiert. Wir müssen die Ranch verlassen. Selbst das angeschlossene Restaurant scheint nicht bewirtschaftet. 

Was machen wir jetzt ? Da wir ja wieder die Zeitzone nach Utah passiert haben, ist es hier auch schon wieder eine Stunde später und es ist bereits 14.30 Uhr Ortszeit. Jetzt noch fast 70 Kilometer mit mehr als 500 Höhenmetern in Angriff zu nehmen, würden wir zeitlich und auch vermutlich körperlich nicht mehr schaffen. In der Einöde wollen wir auch nicht nächtigen. 
Also zu was entschließen wir uns ? Genau !!! Zurück auf die Straße und der Daumen muss mal wieder am Fahrbahnrand rausgehalten werden. Einige Fahrzeuge fahren wie so üblich vorbei, doch dann hält ein Van. Zwei Arbeiter, die am Lake Powell auf einem Boot Arbeiten durchgeführt haben, waren auf dem Rückweg nach Salt Lake City. Nachdem wir ihnen unser Problem berichtet hatten, wurde im Van Platz geschaffen und die Räder und das Gepäck verstaut und es ging nach Kanab. Man setzte uns sogar vor unserem für morgen gebuchten Hotel ab. Ganz lieben Dank dafür. 
Da wir ja jetzt einen Tag zu früh in Kanab waren, mussten wir in unseren Hotel nur noch ein freies Zimmer für heute bekommen, auch das klappte. Anschließend noch ein kleiner Rundgang durch den Ort. Kanab gefällt uns richtig gut, eine schöne kleine Westernstadt. 
Doch davon morgen mehr von Sigrid. 


23. Tag - Kanab

Montag, 06.05.19

Tages-Km: 0 km / -Zeit: 0 h / -Höhenmeter: 0 Hm

Gesamt-Km: 706,4 km / -Zeit: 43,56 h / -Höhenmeter: 5211 m

Wetter: Sonne, 26 Grad
Handelt es sich bei North 89 um Kind Nummer 4 (nach Saint West, North West und Chicago West) von Kim Kardashian und Kanye West? Nein!
Es ist der Highway, der uns nach/durch Kanab führt und noch ein paar Tage darüber hinaus begleitet.
Dass wir auf diesem Hotte-Hü-Hof (Ralf berichtete gestern darüber) abgewiesen wurden, stellt sich nun als Glücksfall dar. 
So haben wir einen Tag mehr Zeit für diesen wunderschönen Ort.





Kaum hat man die Lobby des Hotels "Quail Park Lodge" betreten, fühlt man sich richtig wohl.
Die Atmosphäre und die Hintergrundmusik von Billy Holliday (eine der bedeutendsten Jazzsängerinnen der USA) und danach Michael Bublé ziehen mich gleich in ihren Bann.
Die Dame hinterm Desk (unglaubliche 86 Jahre) hat alles im Griff!

Kanab hat 4410 Einwohner und liegt auf 1.515 m.
Der erste Sieder am Ort des späteren Kanab war Lewi Steward (siehe Foto), anno 1864.
Als Ortschaft entstand Kanab 1870, als zehn Familien mormonische Pioniere der Kirche "Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage" in die Gegend zogen.

Kanab macht auf uns einen sauberen, sehr abwechslungsreich gestalteten und weltoffenen Eindruck.
Wir befinden uns inmitten einer Filmkulisse aus vergangenen Tagen!
Bei einem Spaziergang durch Kanab begegnet man ständig diesen Gedenktafeln. Wir veröffentlichen nur zwei davon.

Dieses Foto wurde im Hotel "Parry Lodge" aufgenommen.
Parry Lodge (heute denkmalgeschützt) wurde 1931 eröffnet, diente vielen Filmstars - wie John Wayne, James Garner, Ronald Reagan, dem Ratpack Frank Sinatra, Sammy Davis jun. und Dean Martin - als Unterkunft während der Dreharbeiten.

"Sie dürfen sich gerne umsehen", begrüßt uns der freundliche Herr am Empfang.
Ich unterhalte mich mit ihm über alte und Filme/Filmstars aus der Gegenwart.
"Tom Hanks" sei ein ganz großer Moviestar.
Er kannte aber auch unseren Till Schweiger. Na, guck mal!


Nachfolgende Fotos zeigen uns bei einem entspannten Tag.
Ich bin so froh, dass wir uns täglich Bonuskalorien erstrampeln.
Im Worst Case würde ich nach drei Wochen so ausschauen!

Kann man sich in Deutschland nicht vorstellen: Ein Monstertruck zieht ein Haus durch die Straßen. 
Noch ganz verzaubert von Little Hollywood sage ich John Boy, Mary Ellen, Jim Bob, Jason, Erin, Ben und Elisabeth gute Nacht.
Licht aus! 


24.Tag -Kanab - Glendale / Utah

Dienstag, 07.05.19

Tages-Km: 42,2 km / -Zeit: 3,25 h / -Höhenmeter: 397 Hm

Gesamt-Km: 748,6 km / -Zeit: 47,21 h / -Höhenmeter: 5608 m

Wetter: Sonne, bewölkt, Regen, 16 Grad
Auf geht´s zum Bryce Canyon !!!
Nach einem nicht eingeplanten Ruhetag in Kanab geht es heute wieder auf die Räder. Unsere heute Tagesetappe ist eigentlich nur eine Zwischenstation auf dem Weg zum Bryce Canyon, da der Weg an einem Tag mit über 120 Kilometern sowie vielen Höhenmetern zu weit wäre. Unser heutiges Tagesziel liegt so etwas über 40 Kilometer entfernt, doch es geht heute, bis auf eine Abfahrt, nur den Berg hoch. 
Da für die nächsten Tage unbeständiges Wetter angesagt ist, brechen wir heute früh auf, wir müssen ja auch kein Zelt einpacken. Frühstück gibt es dann aber doch noch draußen auf der Hotelterrasse in der Sonne. So schlecht sieht das Wetter eigentlich nicht aus, es ist nur noch recht frisch, so 8 Grad, die sich in der Sonne aber gut anfühlen. Direkt am Ortsausgang geht es in die Höhe. Wir müssen fast 300 Höhenmeter machen, die ziehen sich gewaltig mit dem Gepäck auf den Rädern. Nach knapp 2 Stunden sind wir auf dem ersten Gipfel angelangt.

In der Ferne können wir den Zion Nationalpark sehen, den werden wir in 5 Tagen besuchen. Jetzt geht's erst mal in Richtung Bryce Canyon. Wie gewonnen, so zerronnen, es geht erst mal 190 Höhenmeter abwärts. Aber wie der Wetterbericht angekündigt hatte, das Wetter schlägt um. Dunkle Wolken ziehen auf. Ob das gut geht ? 
Am Ende der Abfahrt erreichen wir den Abzweig zum Zion Nationalpark, hier müssen wir in 5 Tagen abbiegen, wir wollen aber weiter geradeaus. Jetzt erst mal eine Kaffeepause in der Trading Post, da wir auch das Wetter abwarten wollen. Just bei der Abfahrt fängt es dann stark an zu regnen, gut dass wir gewartet haben. Die Regenpause verbringen wir in der Eingangslobby vom Hotel Thunderbird. Thunderbird ist vielleicht nicht ganz der richtige Name, im Eingangsbereich fliegen viele Kolibri zur Futtersuche an die Futterkästen, dass sieht einfach nur toll aus. 




Nach gut einer Stunde Regenpause brechen wir dann wieder auf. Wir befinden uns offensichtlich auf historischem Boden der Mormonen. 

Außerhalb der bewohnten, aber doch recht kleinen Dörfer verfällt auch viel, die Häuser sind einfach nicht mehr bewohnt. 

Während der Fahrt gibt es aber auch immer wieder Einblicke in die ehemalige Cowboy -Indianer - Landschaft. 
Nach gut 42 Kilometern und etlichen weiteren Höhenmetern erreichen wir dann unseren Übernachtungsort Glendale. Glendale ist ein Nest von 355 Seelen. Es gibt keine Geschäfte oder andere Unterhaltung. Hier kann man nur wohnen. Das einzige Restaurant / Store ist auch geschlossen und wird zum Verkauf angeboten. Wer will das schon kaufen in der Einöde ?
Aber ich habe hier unsere Übernachtung angebucht: The Wandering Star Inn !!! Bei booking.com als etwas außergewöhnlich bewertet. Darauf wollten wir uns einlassen. Ron, der Eigentümer, erwartet uns schon in seinem Schaukelstuhl auf der Veranda. Nach einer herzlichen Begrüßung fragt Ron uns, ob wir im Haupthaus oder im Bungalow schlafen wollen.
Wenn schon Wilder Westen - dann auch mal Blockhütte !!!
Ron ist ein super netter Vermieter. Die gesamte Wohnanlage ist etwas schräg, aber einfach toll. Wir können die Küche benutzen, es gibt sogar Bier und Wein, wir können sogar Mett für Burger bekommen. Ron !!! Danke für die Gastfreundschaft !!!
Zum Glück sind wir noch rechtzeitig in Glendale angekommen, wir hatten das Gepäck noch nicht ganz von den Rädern, da öffnete der Himmel alle Schleusen und es regnete wie aus Eimern. 

... kann man nur bestätigen !!!

Abendessen machen wir dann doch mit unseren mitgebrachten Sachen. Wer konnte schon wissen, dass Ron alles zur Verfügung stellt. Ein Fläschchen Rotwein, das hatten wir nicht die Berge mit hochgeschleppt, gönnten wir uns dann aber doch zum Abendessen. 


Mal schauen, wie wir in unserer Westernherberge und dem Westernbett heute Nacht schlafen. 
Doch davon wird morgen die Westernlady berichten. 
Gute Nacht !!!


25. Tag - Glendale - Bryce Canyon

Mittwoch, 08.05.19

Tages-Km: 13,8 km / -Zeit: 0,54 h / -Höhenmeter: 53 Hm

Gesamt-Km: 762,4 km / -Zeit: 48,15 h / -Höhenmeter: 5661 m

Wetter: Sonne, Regen, extremer Gegenwind, 6 Grad


Unser heutiges Coverfoto zeigt Kona, den Hund von Ron (unserem Gastgeber von letzter Nacht).

Überall lasen wir den Namen "Miss Dottie" - sogar als Password.
"Wer war Miss Dottie", fragte ich Ron.
Sie war der Hund vor Kona.
Ron und seine Hunde - wie im Film "Hachiko - eine wunderbare Freundschaft" mit Richard Gere.

Im Gästebuch hatten sich Menschen aus aller Welt (davon sehr viele aus Europa) verewigt.

Nur positive Feetbacks für Ron und sein individuelles Zuhause.


Hervorzuheben ist: von April bis Ende Oktober jährlich datieren die Einträge.

Die Wintersaison fällt aus: Ron-Zeit (Skifahren und Eisfischen)!


Ron bekommt von uns die Booking.com-Bestnote!!!


Ein Radfahrermorgen beginnt mit einem ordentlichen Frühstück - so auch auf der Ron-Ranch.


Dabei läuft an diesem Morgen im Hintergrund WDR4 - gerade "Skandal im Sperrbezirk". Anschließend die Kurznachrichten incl. NRW-Staumeldungen. Schließlich ist gerade Rush Hour (Feierabend/Schicht im Schacht).

So fern und doch so nah!


Gegen 9 Uhr brachte uns Ron über den ersten Steilpass. Ziel war eine Tankstelle. Das hatten wir gestern so mit Ron besprochen. Danke Ron!


Ron hatte sich gerade verabschiedet. Da fing´s an zu regnen.

Schnell in die Regenplörren.


Wer von unseren "Followern" weiß, wie eitel ich bin - wird sich über dieses Foto wundern!

Hinweis: Für diese Socken habe ich mal fast 40 Euro bezahlt - da wasserdicht!!!


Ein Paar aus der Schweiz - wir unterhielten uns kurz an der Tanke - schienen Mitleid mit uns zu haben.


Wir hatten nicht nur Regen, wir hatten auch mächtig Gegenwind. 
Selbst beim Abstieg trampelten wir in die Pedale.
Unisono beschlossen wir: "Ein Pick Up muss her."
Das war heute gar nicht so einfach.
Auf Varun müssen wir einen niederschmetternden Eindruck gemacht haben. Der sportliche, junge und wahnsinnig nette IT-Spezialist (Inder, lebt/arbeitet seit fast 4 Jahren in den Staaten) hielt mit seinem schicken Wagen und fuhr uns quasi bis zur Rezeption unseres gebuchten Motels.
Varun hat eine Woche Urlaub, den er im Bryce Canyion mit Wandern verbringen will.
Wir drücken Varun und uns für die nächsten Tage wettermäßig die Daumen - es ist arschkalt hier!

Ziel: Bryce Canyon-Nationalpark
Eckdaten: Fläche = 145,02 qkm, Höhe: zwischen 2.400 bis 2.700 Meter
Das Einchecken - längst tägliche Routine - geht ratzfatz. ID-Card und Mastercard - mehr wollen die nicht.
Das Zimmer ist klasse.
Aller drin - incl. Heizung excl. Kühlschrank. Egal - wenn wir einen brauchen: Tür auf!
Frisch geduscht und mit den wärmsten Klamotten an machen wir uns auf, die Gegend kennen zu lernen.
In 8 Meilen soll´s tropisch werden?
Nicht ganz - Tropic ist eine kleine Gemeinde im Canyon.
Die Erkundungstour war wirklich nett. 
Nachfolgend Fotos unseres Walks.
Vom Wind ordentlich zerzaust und hungrig treibt´s uns ins Restaurant (dem Motel angeschlossen). Bis 5.30 PM ist Happy Hour. Die Kritik - das hatte Ralf bereits im Internet gelesen - war überaus gut.
Local-Beer, Burger und Fritten - super lecker!!!
Stammgastgefahr!
Obwohl wir heute mehr Auto- und Laufmeilen als Radkilometer gemacht haben, sind wir müde.
War´s die Anstrengung/das Einleben in eine ungewöhnlich alpine Gegend …?!

Ralf und Sigrid haben fertig!


26. Tag - Bryce Canyon

Donnerstag, 09.05.19

Tages-Km: 0 km / -Zeit: 0 h / -Höhenmeter: 0 Hm

Gesamt-Km: 762,4 km / -Zeit: 48,15 h / -Höhenmeter: 5661 m

Wetter: Sonne, Regen, Schnee, 3 Grad
Wir sind hier heute den zweiten Tag auf über 2300 Metern Meereshöhe in unserem Motel Bryce Canyon Resort. Insgesamt bleiben wir hier auf der Hochebene 3 Tage. Was sind wir froh, dass wir hier ein Motel vorgebucht haben. Mit kalten Nächten hatten wir im Vorfeld schon gerechnet. 
Nach der heutigen Nacht unter null Grad machen wir uns heute Morgen nach dem Frühstück zum Bryce Canyon auf. Der hiesige Wetterbericht verheißt ab Mittags nichts mehr gutes. Es sollen wieder Regenschauer niedergehen, aber zumindest soll für heute kein Wind aufkommen. Das volle Programm hatten wir ja gestern, Sigrid berichtete ja. 
Sobald keine Sonne da ist, ist es hier oben im Moment einfach nur bitterkalt. Wir ziehen alle warmen Sachen, die wir dabei haben an und machen uns auf den Weg zur Shuttle Bus Station. Diese liegt so 2 Kilometer von unserem Motel in Richtung Bryce Canyon, am Motel Ruby´s Inn, entfernt. Der Shuttle Bus ist gerade weg, noch schnell einen Blick ins Motel Ruby´s Inn.



Nach kurzer Fahrt lassen wir uns dann am Bryce Point absetzen. Wir wollen auf dem Rim ein Stück zurückwandern, behalten aber das Wetter im Auge. 
Ab jetzt lasse ich mal die Bilder für sich sprechen. 
Der Bryce Canyon ist landschaftlich der Hammer !!!!!! 
Wir sind von der Natur hin und weg !!!
Genau wie der Wetterbericht vorausgesagt hatte, schlägt gegen Mittag das Wetter um. Es setzt zunächst leichter Schneegriesel ein, obwohl teilweise noch die Sonne schein. Da im Nationalpark überall Bus - Stationen sind, nehmen wir den erstbesten Bus zurück. Bei der Ankunft wieder am Ruby´s Motel verstärkt sich das Wetter zu Schneeregen und wir machen erst einmal eine Einkaufspause im Store. Anschließend geht's bei Schneeregen die 2 Kilometer zu unserem Motel zurück. Bei der Ankunft gab dann erst einmal, durchgefroren wie wir waren, warmen Kaffee, damit wir wieder auftauten. 
Es gibt im Canyon verschiedene Trails. Morgen würden wir gerne durch den Canyon wandern. Allerdings verheißt im Moment der Wetterbericht für Morgen auch nichts gutes. Dann wollen wir mal auf das Beste hoffen. Es kann nur besser - auch mal wieder wärmer - werden. 


27. Tag - Bryce Canyon

Freitag, 10.05.19

Tages-Km: 11,6 km / -Zeit: 0,34 h / -Höhenmeter: 42 Hm

Gesamt-Km: 764,0 km / -Zeit: 48,49 h / -Höhenmeter: 5703 m

Wetter: Schnee, Regen, -1 Grad, 8 Grad

Den heutigen Tag verbringen wir wetterbedingt mehr in- als outdoor.

"Kreative Auszeit" (schrieb heute Morgen unser Schwiegersohn) - kann man so nennen!
Heute möchte ich mal die Gelegenheit nutzen, auch mal eine andere Seite unserer "spektakulären" Reise zu schildern:

Der ATM (siehe erstes Foto) ist eine regelmäßige Anlaufstelle.
112,38 Dollar sind derzeit 100.- Euro

Gehen wir essen - 50 Dollar incl. Tip ist nix.

Ein Steak leisten wir uns nur von der Abpacktheke von Walmart. Dann kommt noch Grillkohle und anderes Essensgedöns dazu. Grillanzünder leihen uns soziale RV-Nachbarn.
Als wir heute Morgen rausschauten, trauten wir unseren Augen nicht!
Hatten wir etwa ein halbes Jahr verpennt?
Eingemummelt wie Wintersportler gings zum Frühstücksbuffet.
Anmerkung: Um zum Buffet zu gelangen, mussten wir einige Meter laufen / über Pfützen springen!
Frühstückstisch mit schwarzer Tischdecke - ein schlechtes "Wetter"-Omen?
Nach der Protein-/Koffeinstärkung ging´s zurück in unser "Luxusappartement".
Nicht umsonst haben wir unser Tipi mitgenommen.
Die Übernachtungskosten haben *****-Niveau, die Ausstattung (man könnte meinen, sie stamme von der Überseewanderung der Deutschen im Jahre 1945) ist very oldfashion.

Wissenswert:
Über 45 Millionen US-Bürger gaben in der 2015 durchgeführten American Community Survey "German" als ihre Hauptabstammung an. Damit sind die Deutschamerikaner die größte ethnische Bevölkerungsgruppe in den USA.
Spannendere Fotos können wir heute leider nicht liefern.

Ralf tat mir heute wirklich leid. Insbesondere auf "diesen" Canyon hatte er sich so gefreut.
"Lass uns morgen die untere Ebene abwandern", waren seine gestrigen Worte, als wir ganz oben waren und auf winzig kleine Wanderer runtersahen.

Der nächtliche Sternenhimmel - manchmal auch zu sehen sei die Milchstraße - sollen gigantisch galaktisch sein. 

Das jährliche BC Astronomy Festival findet an 4 Tagen im Juni statt. Hier schauen sich Wissenschaftler und Ranger mit Teleskopen die Planeten und Sterne an.

Der Bryce Canyon (heute mal aus meiner Sicht gesehen) ist ein wirkliches Märchenland aus bunten Felsformationen.
Laut Internet liegen im Mai die Durchschnittstemperaturen bei 13 Grad. 
Pech gehabt!!!

Auto´s aus Kalifornieren!
Hab mich mit dieser Fahrerin unterhalten. Winterreifen? - kennen die nicht!
1-800-AAA-HELP kontaktieren - dann kommt der amerikanische ADAC - da werden sie geholfen!

Wie wir sonst den Tag verbracht haben:
- viel gelesen, gedaddelt, uns vorbereitet für die nächsten Tage

TV: beim Durchzappen bleiben wir meist bei Gameshows hängen. 
Gestern kam ich bei der US-Ausgabe "Wer wird Millionär" auf 30.000 Dollar.
Wir haben permanent kalte Füße. Fußbodenheizung gibt's keine. Dazu müsste man auch "deutsch" bauen.
Leider habe ich diese Kuschelteile in Kanab nicht gekauft!
Derzeit sind wir 8.490 km von zuhause entfernt. 
In Deutschland soll das Wetter besser werden, bei uns auch!

Wir freuen uns auf die Sonne, auf´s Radeln und auf neue Abenteuer "von uns für Euch".

28. Tag - Bryce Canyon - Mount Carmel Junction

Samstag, 11.05.19

Tages-Km: 91,4 km / -Zeit: 5,14 h / -Höhenmeter: 256 Hm

Gesamt-Km: 853,8 km / -Zeit: 53,29 h / -Höhenmeter: 5917 m

Wetter: Sonne, etwas Regen, -1 Grad bis 22 Grad
Der gestrige Besuch des Bryce Canyon musste ja leider wegen der Wetterverhältnisse ausfallen. Somit konnten wir nicht mehr durch den Canyon wandern, für uns also ein verlorener Tag, den wir einfach nur abgehangen haben. Zumindest konnten wir noch mit den Rädern am späten Nachmittag Abendessen holen. 
Für heute war wieder besseres Wetter angesagt. Beim Blick nach draußen stellten wir fest, dass es wohl heute sonnig werden würde, aber es lag noch Nebel über der Hochebene. Die Autos waren auch wieder zugefroren, es war wieder minus 1 Grad.
Um zum Zion Nationalpark zu kommen, müssen wir den Weg gut 90 Kilometer wieder zurück. 
Nach den Frühstück hatte sich der Nebel verzogen, es war aber trotz der Sonne noch immer bitterkalt. Alles was wir an warmen Sachen dabei hatten, wurde angezogen, da eine lange Abfahrt vom Bryce Canyon erfolgte.
Neben der Straße ist ein ganz passabler Radweg, nur geht es bei dem, anders als bei der Straße, immer auf und ab. Wir nehmen dann doch die Straße.
Nach kurzer Fahrtzeit erreichen wir den Red Canyon, den haben wir bei der Hinfahrt ja nur bei Regen und aus dem Auto gesehen. Die Felsformationen ähneln denen des Bryce Canyon, somit haben wir eine kleine Entschädigung für den gestrigen Tag.

Es folgt dann eine 350 Höhenmeter lange Abfahrt. Wir wissen aber, dass es unten wieder die gleiche Höhe hoch geht. 

Der Anstieg zieht sich !!!
Unterwegs immer wieder unterschiedlichste Gesteinsformationen. Die Gegend ist absolut abwechslungsreich. Wir passieren kleine Dörfer , überall Andenkenkitsch und Krempel, dafür sind die Geschäfte recht originell. 
Die Gegend ändert sich eigentlich nach jeder Kuppe. Mal haben wir Canyon, dann wieder Hochtäler mit abgelegenen Ranches. 
Sigrid hatte auf dem Hinweg eine Deutsche Bäckerei gesehen. Diese hatten wir auf dem Hinweg nicht aufgesucht, jetzt musste es aber sein. 2 Kaffee, eine Nussecke für Sigrid ( wer kommt neben Sigrid noch aus Trier: Guildo Horn ) und ein Stück Apfelkuchen. Es schmeckte nach fast 4 Wochen das erste Mal wie zu Hause. Zum Abschluss dann noch ein Foto mit dem Inhaber. 
Als wir wieder losfahren wollten setzte kurz ein Regenschauer ein. Diesen warten wir an einer Tankstelle ab. Hier werden wir von einem Mann in Deutsch angesprochen. Es stellt sich heraus, dass er ein Prediger der Mormonen ist und als Missionar in Salzburg tätig war. Er erzählt uns aus seinem Leben und seiner Tätigkeit. 
Der Regenschauer vergeht wie in Flug sowie die restlichen Kilometer.
Nach 91 Kilometern erreichen wir dann heute unser Motel Golden Hills in Mount Carmel Junction. 
Unser Restaurant fürs Abendessen !

Morgen geht es in den Zion Nationalpark. Wir müssen allerdings auf dem Weg dorthin durch einen Tunnel, der für Radfahrer gesperrt ist.
Mal schauen, wie wir das morgen meistern !!!



29. Tag - Mount Carmel Junction - Springdale / Zion Nationalpark

Sonntag, 12.05.19

Tages-Km: 37,8 km / -Zeit: 2,39 h / -Höhenmeter: 285 Hm

Gesamt-Km: 891,6 km / -Zeit: 56,08 h / -Höhenmeter: 6202 m

Wetter: Sonne, 27 Grad
Happy Mothersday!

Aus aktuellem Anlass:
Muttertag - immer der 2. Sonntag im Mai - wurde 1914 in Amerika eingeführt.

Schon beim New-York-Besuch im Jahr 2013 mit meiner Tochter stellten wir die Besonderheit dieses Tages fest.

"Happy Mothersday!" - war die Zaubergrußformel incl. "Star-Spangled-Banner"-Hymne.

Da ist man stolz, Mutter zu sein. Und ich darf´s ganz besonders sein. Hallo Anke!
Gestern nach ca. 82 km war mein Vorglühen auf Muttertag: Nussecke und Kaffee in der German Bakery Forscher. Der Inhaber - aus Roermond/NL - hat sich hier seinen Traum verwirklicht. Erst ne Farm in Utah, und weil ihm das Brot hier nicht schmeckte, hat er diese Bäckerei/Cafe eröffnet.
Seine Zutaten bekommt er von Brinker, Herne. Gerne bezahlt man für sein Brot 8,98 Dollar.
Nun zum heutigen Tagesablauf:

Relativ (die Matratze alt/durchgelegen und der Virgin River fließt direkt an unserem Zimmer vorbei) gut geschlafen (Ralf störte beides nicht), ging´s zur frühmorgentlichen Stärkung.

Das musste auch sein: Um 9 Uhr (Abfahrt) gings gleich in die Vollen.
Mindestens 1,5 Stunden ging´s steil bergauf. Dann ging´s auch mal runter. 

Immer das Ziel ZION vor Augen.
Seit Beginn der Planung machte sich Ralf Gedanken, wie wir durch den Tunnel (mehr als 2 km lang) durchkommen. Für Radfahrer ist das nicht erlaubt!
Also: Entweder Eskortservice für 15 Dollar oder die Pick-Up-Alternative.
Ich sah den Wagen ankommen und Ralf - früher auch mal als Polizeibeamter im Straßeneinsatz - hypnotisierte regelrecht den Fahrer. Er hielt! Super!

Patrick (der Fahrer) und Sarah (seine Begleitung) nahmen uns nicht nur mit. Sie halfen ratzfatz mit die Räder incl. Packtaschen zu verladen. 
Ralf und ich bekommen die Dunkelheit/Geräuschkulisse auf der Ladefläche voll auf die Augen/Ohren.
Wir wollen Abenteuer - wir bekommen Abenteuer!
Schon seit wir den Zion sahen/durchradelten, sind wir platt und kriegen das Maul nicht mehr zu. Es ist so schön beeindruckend!

Sämtliche Nationalparks sind auf ihre Weise was ganz Besonderes. Die Messlatte lag also verdammt hoch.
Hier haben´s die Ami´s verstanden, Natur und Tourismus zu verbinden.
Dass wir heute schwingelerregende Abfahrten hatten, hab ich schon fast wieder vergessen.
Ein ständiges Rauf und Runter ist beendet - Zieleinlauf!
Den Platz direkt am Wasser hatte Ralf vorgebucht.

Die grüne Hölle - äh: ich meine natürlich Höhle - steht und ist für die nächsten 3 Tage unser Zuhause.
Das laut plätschernde Wasser ist auch hier der Virgin River (ist ein 322 km langer rechter Nebenarm des Colorado-River).
Dieser Campingplatz ist der bisher beste, den wir bisher hatten.

Noch ein paar Angaben zum Zion-Nationalpark
Er befindet sich im Südwesten Utah´s an der Grenze zu Ariozona. 
Fläche - 579 qkm
Höhe - zwischen 1.128 und 2.660 m
Innerhalb des Parks sind Wanderwegs von 240 km angelegt.
Mehr als 3 Millionen Besucher - inklusive uns - zieht dieser Park jährlich in seinen Bann.

Das wollen wir morgen testen. 
Auf diese Fotos dürft Ihr Euch freuen! Das Wetter/Wettervorhersage sind super!

"Übern Schatten springen, ist gar nicht so einfach. Wir nehmen Anlauf und versuchen es gemeinsam." ("Schattenspringen", die Lochis)

Die ersten 4 Wochen sind rum.

The Story goes on …!


30. Tag - Springdale / Zion Nationalpark

Montag, 13.05.19

Tages-Km: 0 km / -Zeit: 0 h / -Höhenmeter: 0 Hm

Gesamt-Km: 891,6 km / -Zeit: 56,08 h / -Höhenmeter: 6202 m

Wetter: Sonne, 29 Grad
Nachdem uns am Bryce Canyon ja der Winter ereilt hatte, sind wir hier in Springdale im Zion Nationalpark wieder im Sommer angekommen. Wir hätten uns auch nicht ausmalen mögen, wenn wir hier das gleiche Wetter wie am Bryce Canyon gehabt hätten. Von zu Hause aus hatten wir schon für drei Tage einen Campground gebucht. Wie wir jetzt sehen, haben wir alles richtig gemacht. Sämtliche Campgrounds sind nämlich ausgebucht und die Hotel - Motelpreise sind astronomisch hoch.

Heute haben wir zwei Wanderungen auf verschiedenen Trails im Park gemacht.

Lasst euch einfach von den tollen Eindrücken der Bilder inspirieren !

Bei noch angenehmen Temperaturen ging es heute Morgen mit dem Shuttlebus bis zum letzten Point im Park.  
Eigentlich sind viele Trails miteinander verbunden, so dass man einen Rundgang durch viele Teil des Parks machen kann. Im Moment sind jedoch einige Trails auf Grund von Steinabgängen gesperrt. Somit kamen wir beim zweiten Trail nur bis zum Emerald Lake und mussten anschließend auch wieder zurück. Für heute reichten bei den Temperaturen auch zwei Trails. Trotzdem haben wir 15 Kilometer erwandert.
Sigrid meinte dann auf dem Rückweg den Park vom Staub befreien zu müssen. Auf Grund der Größe des Parks hat sie dieses Ansinnen aber sehr schnell aufgegeben. 
Der Park bietet so viele Trails, dass wir morgen noch einmal aufbrechen. Wir wollen mal versuchen den "Angels Landing" Trail in Angriff zu nehmen. Wir wissen aber jetzt schon, dass wir den nicht komplett machen werden. Lasst euch mal überraschen !
Grüße aus dem phantastischen Zion Nationalpark an unsere Freunde und Leser !!!


31. Tag - Springdale / Zion Nationalpark

Dienstag, 14.05.19

Tages-Km: 0 km / -Zeit: 0 h / -Höhenmeter: 0 Hm

Gesamt-Km: 891,6 km / -Zeit: 56,08 h / -Höhenmeter: 6202 m

Wetter: Sonne, 29 Grad





Springdale -
unsere Base seit vorgestern!

Heute war Wandertag!
So richtig mit Rucksack und frohen Mutes.
Gegen 8.30 h sammelte uns der Shuttlebus ein. 
Diese Busse sind kostenlos und bringen einen zu allen Viewpoints und Trails.
Angels Landing war unser Ziel.

Eckdaten:
Angels Landing (übersetzt: Landeplatz der Engel) ist der meist bestiegene Berg im Zion-Nationalpark. 
Höhe = 1.765 m
Der Gipfel ist über einen 4,35 km langen Trail mit 459 m Höhendifferenz zu erreichen und bietet eine spektakuläre Aussicht.
Das haben wir über Wikipedia erfahren. 
Wir machen uns unser eigenes Bild!
Mein erster Eindruck: wie eine Kathedrale - groß und bedeutend!
nachfolgend: betrachten und genießen!
wirklich keine Fotomontage! 
Ich hätte so gerne gejodelt.

Diese Bilder vermitteln, was Menschen auf sich nehmen, um dem Himmel nahe zu kommen / die Aussicht zu genießen!
Vor dem Klettersteig haben wir aufgehört.
Die letzten Meter - man schlängelt sich an einer Kette hoch - haben wir der "Generation Influenza" überlassen.
Eine junge Frau mutete nicht nur sich diese Tortur zu sondern auch ihrem Baby huckepack.





Wenn mal was passiert, eine Klinik ist vor Ort.

Tiere sollen nicht gestreichelt/gefüttert werden
Insbesondere warnt man vor Bissen der Chipmunks.

Auch für Base Jumper ist dieser Nationalpark ein Kick.
2014 kamen 3 Menschen hier um´s Leben.
Nach einigen Stunden Bergwandern bei 29 Grad gings zurück zum Campingplatz.



Dieses rollende Hotel hatte ich bereits im Monument Valley gesehen.
Bevor ich ein Foto machen konnte, war der Bus weg.
Eine Dame, die an der Bordküche Essen vorbereitete, sprach ich an:
"Den Bus habe man von Deutschland rüber geschifft. 24 Passagiere sind bei dieser Tour dabei. Die Gäste seien gerade auf Wanderung und kämen gleich hungrig zurück."

Wen so eine Reise (auch andere Ziele) interessiert: www.rotel.de
 
PS: es gab Pasta!
Nachdem es uns gestern im chinesischen Restaurant "Bamboo" so gut geschmeckt hat, entschieden wir uns heute erneut für "Süß/Sauer".
Eine Deko hinter uns erinnerte uns auf diesen tollen Tag.

Zum Schluss - wie immer - für jeden einen Glückskeks.

Auf Ralf´s stand: "Der heutige Tag wird für sie glücklich und unvergesslich sein!"
Auf meinem stand: "Sie finden Ihre Lösung dort, wo sie sie am wenigsten erwarten!"
Lagerfeuerromantik mit Jonny Cash´s "Ring of fire".
Morgen erreichen wir eine City mit mehr als 80.000 Einwohnern. 
Dort wurde u.a. "Der elektrische Reiter" und "Jurassic Park" gedreht.

Vielleicht weiß mein Glückkeks ja schon mehr ...


32. Tag - Springdale - Saint George

Mittwoch, 15.05.19

Tages-Km: 66,3 km / -Zeit: 4,18 h / -Höhenmeter: 553 Hm

Gesamt-Km: 957,9 km / -Zeit: 60,26 h / -Höhenmeter: 6755 m

Wetter: Sonne, dann extremer Gegenwind, 33 Grad

Mittwoch, 15.05.19

Unser heutiges Etappenziel ist eigentlich nur eine Zwischenstation zurück auf dem Weg nach Las Vegas bzw. zum Valley of Fire. Der Wetterbericht hat für heute eigentlich teilweise gutes Wetter vorhergesagt. Lediglich ab 14 Uhr soll wieder unser so geliebter " Breezy "auffrischen. Den hatten wir bereits am Anfang unserer Tour und wir haben mittlerweile gehörigen Respekt vor diesem Wind. Eigentlich bedeutet " Breezy " übersetzt ja " luftig ". Da die Amerikaner aber immer untertreiben, haben wir diesen Wind natürlich ganz anders erlebt. Deshalb brechen wir heute auch schon vor 9 Uhr auf. Die Sachen und das Zelt verpacken wir bevor die Sonne über die Berge kommt. Frühstück gibt es dann bei angenehmen Temperaturen direkt an unserem Zeltplatz am Virgin River. Der Fluss hat uns in den letzten Tagen den Schlaf geraubt, da unmittelbar an unserem Stellplatz die Stromschnellen begannen und der Fluss extrem laut war. 
Aus Springdale raus passieren wir wundervolle kleine Orte wie Rockville.
Wir machen uns dann wieder in den für mich urtypischen Wilden Westen der USA, in Utah auf. Das ist genau die Landschaft, die ich mir in meiner KIndheit so vorgestellt habe. Das Land ist mit seiner Weite und den Bergen einzigartig. Wir genießen einfach die Weite der Landschaft. 
Unterwegs passieren wir immer wieder tolle Ranches und den nostalgischen Teil des Wilden Westens. 


Ob hier das Ortseingangsschild die Voraussetzung für ein dauerhaftes Wohnen ist ?

Büffel sind uns in der freien Natur bislang noch nicht begegnet. Da es uns in der Mittagshitze ( 92 Grad Fahrenheit - 33 Grad Celsius ) aber nicht nach einer kleinen Mahlzeit war, haben wir auch den Büffel - Burger nicht probiert. Wir hatten immer " Breezy " im Hinterkopf. 
Unterwegs immer wieder der Wilde Westen wie ihn die Amerikaner den Touristen verkaufen. 
Es kam, wie es kommen musste. " Breezy " kommt zwei Stunden früher. Pünktlich ab Mittag um 12 Uhr setzt der         " luftige " Wind ein. Wir kommen selbst bei steilsten Abfahrten fast nicht mehr vorwärts, haben aber noch fast 20 Kilometer vor uns. 

Blick auf La Verkin bei einer Verschnaufpause in der Abfahrt. Typische amerikanische Bauweise. 
Netter Blickfang in Hurricane. Die Ortsnamen sind schon sehr außergewöhnlich. Der Ort lag auf unserer Strecke.
Der Virgin River verfolgte uns während der gesamten Strecke. An unserem Campground in Springdale floss er direkt an unserem Zelt vorbei, hier in Hurricane hatte er etwas an Größe gewonnen. 
Wie machen Meter um Meter in die Höhe. Bei 33 Grad ist Trinken eine der Grundvoraussetzungen. Die Trinkwasservorräte gehen auch langsam zur Neige. Der Wind tut sein übriges. 
Glücklich nach 65 Kilometern und Wind in extremster Form in den letzten 2 Stunden sind wir gegen 14.30 Uhr an unserem heutigen Etappenziel in Saint Goerge angekommen. Wir haben das Motel Econo Lodge gebucht. Das Trinkwasser ist zu Ende. 
Uns ist nach einem Bier. In der " Tanke " ist keins zu bekommen. Das gibt es nur im " Liquor Store ". Da sind wir aber vor einigen Minuten vorbei geradelt. Also setze ich mich noch einmal aufs Rad. Bei der Rückfahrt stelle ich fest, dass eine Dose undicht ist und die halbe Dose in der Lenkertasche schwimmt. Wenn schon etwas schief geht, dann auch alles. 
Zum Abendessen macht Sigrid sich noch einmal auf, eine Pizza bei unserem Lieblingsitaliener in den USA " Little Ceasers " zu holen.
Die gibt es dann mit einer leckeren Flache Rotwein aus der Toskana vom " Liquor Store. ".
Da wir beide für heute restlos kaputt sind, wird es ein kurzer Abend bevor das Sandmännchen kommt.   


33. Tag - Saint George - Mesquite

Donnerstag, 16.05.19

Tages-Km: 1,1 km / -Zeit: 0,07 h / -Höhenmeter: 34 Hm

Gesamt-Km: 959,0 km / -Zeit: 60,33 h / -Höhenmeter: 6789 m

Wetter: bewölkt, extremer Gegenwind, 25 Grad
Der gestrige Tag war anstrengend!

Radeln incl. Gegenwind machen hungrig und durstig.

Die Pizza wäre noch gegangen, der toskanische Rotwein bescherte mir dann den Filmriss.
Der Abend war für mich gelaufen!

Neuer Tag - neues Glück!

Da sind Kaffee und Wonderwaffeln (endlich mal wieder!) eine Start-Schubse.
Dass wir heute erneut auf die Hitchhiking-Methode zurückgreifen mussten, war uns klar. Gegen den heutigen Sturm (und es wäre mächtig in die Höhe gegangen) hätten wir keine Chance gehabt.

Warum also quälen?

Cirka eine Stunde mussten wir warten, bis der Fahrer eines uralten Dodge hielt.
Der Fahrer, bekleidet mit einem blauen Hawaiihemd (Thomas Magnum musste ihn in den 80iger Jahren schwer beeindruckt haben), schien nett und half uns beim Beladen.
Auf die Ohren gab´s u.a. Michael Bolton (herrlich!) und auf die Nase "Little tree coconut (Geruchsbäumchen).

Der Fahrer war nicht sehr gesprächig. Von Deutschland wusste er nix und wo er hinwollte, konnte er uns auch nicht sagen.

Aber: er hielt direkt vor unserem Hotel "Virgin River / Casino / Bingo" in Mesquite.

Danke Nathan!
Mesquite (ausgesprochen: Mesqui) ist eine Stadt im Bundesstaat Nevada. Sie liegt im Tal des Virgin River an der Grenze zu Arizona und etwa 120 km nordöstlich von Las Vegas.
Einwohner: ca. 17.000
Mesquite ist Standort mehrerer Casinos und Golfplätzen
Der Ort wurde 1880 von Mormonischen Pionieren gegründet.
Googelt man eine Persönlichkeit für dieses Ort:
Treffer: Stephen Paddock (verantwortlich für das Attentat in Las Vegas im Jahre 2017 (siehe Tag 3 des Blogs)





Anfahrtskizze zu unserem Zimmer - hier sieht man die Größe dieser Anlage!
Bevor wir uns ins Spiel-Geschehen (nur gucken und nicht anfassen) stürzen, noch schnell stärken:
Bei Ralf war´s ein Hotdog (incl. Kraut) für unglaubliche 75 Cent.
Bei mir gab´s nen Starbucks-Kaffee und Krümelcookies der letzten Tage. Selbst bei Starbucks klingelte/bimmelte/blinkte es.
Direkt beim Betreten des Casinos wird man von Musik und Zigarettenqualm empfangen.
Die Game-Maschinen tragen Namen wie: Texas Tea, Coyote Moon oder Lobster Mania.
In der Kinderarea heißen die "Banditen" Doodle Jump, Fruit Ninja oder Hungry Dragons.
Zum Schluss gibt´s für den Daddel-Nachwuchs ne Belohnung: Suchtzückerchen wie beim Ü-Ei oder Happy Meal von Mc Donalds. Ganz schön gefährlich!






Nicht nur das letzte Hemd hat man hier schon verloren!
… mache gerade ne Eindruckspause!

Habe in kurzer Zeit Menschen mit Gehhilfen oder Sauerstoffgeräten (nicht gelogen!) gesehen, die an Geräten saßen und auf die "Chance ihres Lebens" gewartet haben.
Background hörte ich den kürzlich am Herzen operierten Mick Jagger mit seinen rollenden Steinen.

Eine Bowlingcenter mit 24 Bahnen befindet sich ebenfalls in der Spielanlage. 
Ralf und ich (beide jenseits der 55) hätten zum 2 Dollar-Seniorentarif bowlen können. 
Die Bahn war ziemlich ausgebucht. Uhrzeit: 12.35 am



Ca. 68 Milliarden Dollar werden im Jahr in den USA in Casino´s umgesetzt. Das sind 0,45 % des Bruttoinlandsprodukts.

Der Geschäftsumsatz "Weihnachten" in Deutschland betrug letztes Jahr 98,7 Milliarden EUR - hätt ich nicht gedacht.
(Ich hoffe, dass meine Internetrecherche stimmt!)
Wenn wir alpin radelnd angekommen wären, wäre "Peggy Sue" unsere Miss Liberty gewesen.
Nach fast 5 Wochen hatte ich einen Heißdurst auf Sprudelwasser. 
Der Supermarkt "Smith`s lockte mit Rabattaktionen.
Das Sortiment: big, bigger, the biggest
2 Flaschen Wasser für 3 Dollar incl. Good bye Honey reichten uns.
die Würfel sind gefallen:
Die Wetterprognose zwingt uns zur Kursänderung.
Wohin unsere Reise morgen geht?
Für heute soviel: Honey ist beeindruckt!


34. Tag - Mesquite - Las Vegas

Freitag, 17.05.19

Tages-Km: 8,3 km / -Zeit: 0,31 h / -Höhenmeter: 13 Hm

Gesamt-Km: 967,3 km / -Zeit: 61,04 h / -Höhenmeter: 6802 m

Wetter: bewölkt, extremer Gegenwind, 25 Grad
Sigrid hatte ja bereits gestern vom extremen Wetter berichtet. Eine weitere Nacht konnten wir im Hotel Virgin River in Mesquite nicht nachbuchen, es war trotz der Größe für heute restlos ausgebucht. 
Wochenende - es wird gezockt. 
Wir hätten uns also zum Valley of Fire zum Zelten aufmachen müssen. Das Risiko, bei so einem Wetter ein Zelt aufzuschlagen war uns einfach zu groß, zumal weitere unbeständige Tage mit Wind vorausgesagt wurden. 
Kurze Rede, kurzer Sinn: 
Wir lassen das Valley of Fire aus und begeben uns auf die sichere Seite zurück nach Las Vegas. Da sind wir dann jetzt aber 6 Tage zu früh, zumal wir noch drei eingeplante Sicherheitstage haben, die wir eigentlich noch am Lake Mead verbringen wollten.  
Das Handy angeschmissen, booking.com muss mal wieder nach einem freien Zimmer suchen. Es ist Freitag und am Wochenende sind die Hotels in Vegas extrem teuer. In der Woche kann man fast umsonst dort wohnen. Die Preise stehen in keinem Vergleich zueinander. 
Da wir aber keine andere Wahl haben, entschließen wir uns - nach Eingabe niedrigster Preis zuerst - für das Hotel 
"The Orleans & Casino". Es ist ein kleines schnuckeliges Hotel mit 1885 Zimmern und mehreren tausend Quadratmetern Zockerfläche. Na das kann ja heiter werden.
Wie kommen wir nach Las Vegas ? Es sind bis dorthin über die Interstate mehr als 140 Kilometer. Also stehen wir heute Morgen mal wieder mit ausgestrecktem Daumen ab 8.21 Uhr an der Auffahrt zur Interstate nach Las Vegas. Pick Up um Pick Up fährt vorbei. Doch dann hält nach gut einer halben Stunde ein silberner Pick Up. Ein nettes Ehepaar hat gehalten. Sigrid erklärt ihnen unsere Problematik und wir dürfen mit. Das Ehepaar stellt sich als Lori & Doyle vor. Die beiden sind super nett und fahren bis nach Las Vegas. Besser hätten wir es gar nicht treffen können. Vielen Dank für´s Mitnehmen Lori & Doyle. 
Die beiden setzten uns an einer Tankstelle in Vegas ab. Von hier aus sind es nur noch gut 8 Kilometer bis zum Hotel. 
 Auf der Fahrt zum Hotel kommen wir erst einmal an der Baustelle der Raiders vorbei, die bekommen ein neues Stadion. 
Weiter geht die Fahrt an uns schon bekannten Hotels, die wir vor fast fünf Wochen schon gesehen haben. 


Diese Dame ist im Moment in Las Vegas omnipräsent. Doch davon nachher mehr. 


Dann stehen wir vor unserem kleinen Hotel. Das Einchecken ist wie immer kein Problem. Wir bekommen ein Zimmer im 15. Stockwerk, die Räder schieben wir durch das Casino und gehen mit auf´s Zimmer. 
Auch am späten Vormittag ist das Casino in unserem Hotel schon gut gefüllt. Abends war es total voll. 
Nachmittags machen wir uns mit dem Hotel - Shuttle - Bus zum Strip auf. Am Hotel Flamingo wird von den jungen Leuten wohl der Schulabschluss am Pool gefeiert. Bei der Lautstärke versteht man sein eigenes Wort nicht mehr. 
Wir machen uns dann zum Caesers Palace auf. 







Der Chef steht im Eingangsbereich !!!
Auch hier wird gezockt bis kein Geld mehr in den Taschen ist.

Da ist sie wieder, die omnipräsente Dame - Celine Dion - sie tritt seit längerer Zeit im Colosseum im Caesers Palace auf. Wir haben mal ganz vorsichtig nach Karten nachgefragt ! Die günstigste Karte lag bei 500 $. Damit hatte sich der Konzertbesuch erledigt !!!
Im Forum im Caesers wird man in eine Traumwelt versetzt. Man meint, man wandert unter freiem Himmel durch kleine Gassen in Italien. Dabei ist man in einem Hotel. Einfach nur schön.
Durch Zufall entdecken wir ein Antiquities - Geschäft mit original Gegenständen von Musik- und Filmgrößen. Die Verkäuferin hatte richtig viel Spaß uns die alten Sachen zu erklären. 





Auf dem Rückweg haben wir mehr als eine Stunde auf den Shuttle - Bus gewartet. Der Verkehr ist hier nicht anders als bei uns !!!

Morgen mehr von Sigrid !!!

35. Tag - Las Vegas

Samstag, 18.05.19

Tages-Km: 0 km / -Zeit: 0 h / -Höhenmeter: 0 Hm

Gesamt-Km: 967,3 km / -Zeit: 61,04 h / -Höhenmeter: 6802 m

Wetter: Sonne, Wind, 27 Grad

Eigentlich hatte ich gar keine große Lust auf unsere vorzeitige Rückkehr nach Remmidemmi-Town Las Vegas.

Ich hatte mich an Natur, spektakuläre Gegenden und wechselnde Orte/Quartiere gewöhnt. 

Und das Radeln - wenn nicht mit starkem Gegenwind - macht mir unglaublich viel Spaß.

Doch nun sind wir wieder in dieser sündigen Stadt, in der Cannabis legal ist.



Dieses Foto stammt aus Antiquities - einem ganz originellen Laden in Las Vegas. Von der Unterhaltungs- bis Sport- und Pionierindustrie kann man hier wirklich originelle Sammelstücke erwerben.
Mit Miss Miller, Assistant Manager, hatten wir (bereits gestern) ein sehr interessantes Gespräch über Musik, Gott und die Welt. U.a. war eine Gitarre der Bee Gees ausgestellt. 
Da Ralf und ich "diese" Musik sehr gerne hören, fragten wir die Dame natürlich aus.
"Barry Gibb sei noch vor ca. 2 Monaten mit seinen Enkeln im Laden gewesen", berichtete sie. 
Miss Miller und wir waren beeindruckt.
Diese frühe Rückkehr nach Las Vegas ist nicht billig - ein Hotel musste her.
Dennoch versuchen wir stets, die Kosten zu drücken. 
Leider ist das Frühstück in diesem Hotel exklusiv. 
Daher war Mc Donalds heute unser Frühstücksgastgeber. Kein Happy Meal zum Tagesstart sondern Super size me!
Morgen machen wir´s besser!




Auf dem Rückweg ins Hotel schnell noch einen Liquor Store aufgesucht: Bier und Wein.

Unser Hotelzimmer ist leider nicht mit einem Kühlschrank bestückt. 

Im Zimmer steht ein Eiseimer und auf dem Flur ne Eismaschine.

Ratzfatz hatte mein Kreativdirektor eine Minibar.
Dieses Hotel stellt für seine Gäste einen kostenfreien Shuttle-Service zum Strip und zurück, den wir gerne nutzen.
Das Riesenrad ist der Orientierungspunkt.
Um 14.30 Uhr eben noch die Wasserspiele incl. Musik von Mister Frank Sinatra am Bellagio-Hotel genossen. 

Ohne die Beatles geht hier auch nix.
Shows von The Fab Four und die Musik, die ständig irgendwo gespielt wird, gehören zu dieser Stadt.
Mal ist man in "Amerika" (laut, bunt, verrückt) unterwegs, dann in Italien (incl. singende Gondoliere) und dann wiederum in Frankreich.
Für jeweils 10 Dollar guckten wir uns vom Eiffel-Turm die Stadt von oben an.





Heute war Red Nose-Day.
Dies erfuhren wir bei Denny`s - wir brauchten Coke Diet.
Immer wenn ein Kunde eine Nase kaufe, schrie eine der Kassiererinnen "Donate"!
Und der ganze Laden gab seinen Gesangssenf dazu.








Ein Eis gönnen wir uns nicht. Eine Kugel fängt bei 4,99 Dollar an.

Mit dem Bus gings zur Fremont Street. 
Ralf hatte mir im Vorfeld schon einiges über diese Straße erzählt, die in Downtown Las Vegas liegt und die es seit 1905 gibt.

Am Nachmittag war schon einiges los. 
Seit gestern laufen uns ständig komisch gekleidete Gestalten über´n Weg.
Grund: Electric Daisy Carnival 
Falls ich den Strip bisher für durchgeknallt hielt, hier war meine Steigerung.
Ständig hingen Leute in der Luft und ließen sich durch eine Zipline von A nach B schießen. Sah wirklich cool aus!
Abends (ähnlich der Hamburger Reeperbahn) geht die Geile Meile los.
12,5 Millionen Led´s, 220 Lautsprecher mit 550.000 Watt und massenhaft Menschen aus aller Welt verwandeln diese Straße in einen Hexenkessel.

Der Tag war superschnell zu Ende.
Ich hatte Spaß ohne Ende!


36. Tag - Las Vegas

Sonntag, 19.05.19

Tages-Km: 0 km / -Zeit: 0 h / -Höhenmeter: 0 Hm

Gesamt-Km: 967,3 km / -Zeit: 61,04 h / -Höhenmeter: 6802 m

Wetter: bewölkt, mal Sonne, extremer Wind, 21 Grad
Nachdem wir heute wieder ein bisschen " breezy " hatten - wir wären bald weggeflogen - haben wir es heute vorgezogen, uns einmal einen Teil der angesagtesten Hotels ( Excalibur, Pyramide, Mandalay Bay, MGM, Planet Hollywood ) am Strip anzuschauen. Hier waren wir wenigstens vor dem Wind geschützt. Wenn das hier mit dem Wind normal ist, dann frage ich mich, warum man hier freiwillig lebt. Der Wind ist schon echt nervig. 

So spektakulär das Excalibur von außen ausschaut, so unspektakulär ist es von innen. 
Weiter gings zur Pyramide, die gefiel uns von innen schon ein bisschen besser. Natürlich sind in jedem Hotel die obligatorischen Casinos vorhanden. Und alle sind voll !!!
Die Steigerung erfolgte dann nach der Pyramide auch sofort. 
Das Mandalay Bay war eine Klasse für sich. 
Man bekommt halt immer das, was man bezahlt !
Ein alter Ford aus dem Jahr 1923, noch zugelassen !!! Unbezahlbar !!!
Im Mandalay Bay wird eine Michael Jackson-Show aufgeführt. Aber auch hier sind die Preise astronomisch hoch !!! Also muss auch diese Show ausfallen. Originale Bühnenoutfits von Michael sind ausgestellt.
Beim Verlassen des Mandalay Bay fiel uns dann noch dieses originelle Schild auf !!!
Weiter ging unsere Tagesreise über New York zum MGM Hotel, wo Mister Copperfield seit langer Zeit mit seiner Show anzutreffen ist. 
Zum Schluss landeten wir dann noch im Planet Hollywood. Wir wollten mal schauen, ob wir die Wedding Chapel von Elvis finden. Der hatte hier am 1.5.1967 im Hotel ( damals noch Aladdin Hotel ) geheiratet. 



Wir haben die Wedding Chapel tatsächlich gefunden. Aber nur ein kleiner Flyer weist auf Elvis hin. 


Am frühen Abend ging es mit dem Shuttle Bus zurück ins Hotel. Der "brezzy " begleitet uns immer noch !!!
37. Tag - Las Vegas

Montag, 20.05.19

Tages-Km: 20,7 km / -Zeit: 1,33 h / -Höhenmeter: 111 Hm

Gesamt-Km: 988,0 km / -Zeit: 62,37 h / -Höhenmeter: 6903 m

Wetter: bewölkt, Sonne, 22 Grad









Mit Pauken und Trompeten in Woche 6!






Nach dem Frühstück eben kurz nach draußen - Wetterlage checken!
Im Zimmer / Hotel bleiben?

Auf gar keinen Fall!
Unisono: "Lass uns radeln!"

Anmerkung: Mit den Rädern zum Strip / Fremont Street fahren, machen wir nicht. Wir lassen "unsere Schätzeken" nicht unbeaufsichtigt.
Unser Plan heute war, uns mal nette Wohngegenden anzuschauen. Die sahen wir zu Beginn nicht, dafür Wohncontainer mit amerikanischem Nationalbekenntnis.

Paar Minuten weiter sah´s ganz anders aus.
Entlang der Tropicana Road (linke Seite) kamen die Spanisch Trails (abgeschlossene Siedlungen).
Hier residieren Sportgrößen, Magier, Sänger und Schauspieler. 
In die Wohnanlagen kommt man nicht rein - Safety first!
Hier haben wir auch keine Paparazzifotos gemacht.








Hier heißen die Straßen u.a. Himmliche Liebe-Weg.
Originelles findet man hier immer.
Dieser Chryslerliebhaber mag offensichtlich die Farbe Lila.








… und der Zahnarzt Dr. Wilson mags lieber goldig!







Wenn man hier schon mal nobel wohnt, soll man auch im Alter hier bleiben.
Das "Augustinum" heißt hier Pacifica Senior Living.
jeder City-Bus kann vorne 3 Fahrräder plazieren.
D.h. jeder Bus könnte uns mitnehmen. Wir sehen keine "Kollegen".
15.30 Uhr - Pool-Time!
2 Liegen, 2 Handtücher, die Sonne scheint - herrlich!
Schwaches Internet und ein Kindle Fire was sich spiegelt - doof!
Auf einmal tauchen 6 junge tätowierte Menschen auf. Mit der Ruhe ist es erstmal vorbei. Die müssen die Poolarea mit dem Superbowl verwechselt haben!

Baywatch "Pamela Anderson" hatte nix dagegen!







King of Pop-Medley genossen. Danke YouTube!
Nach dem Abendessen (zum dritten Mal beim Panda Express. Schade, dass die keine Bonuskarten verteilen) noch ne Runde gedreht.
Und schwupp geht auch dieser Tag zu Ende.
Wenn New York die Stadt ist, die nie schläft, ist Las Vegas die Stadt, die noch nicht mal ein Nickerchen braucht!







Bei uns sieht´s etwas anders aus.
Good night!


38. Tag - Las Vegas - Tagesausflug zum Red Rock Canyon

Dienstag, 21.05.19

Tages-Km: 45,2 km / -Zeit: 3,06 h / -Höhenmeter: 355 Hm

Gesamt-Km: 1033,2 km / -Zeit: 65,43 h / -Höhenmeter: 7258 m

Wetter: bewölkt, Sonne, extremer Wind, 23 Grad
Wer rastet, der rostet !!!
Das wollen wir uns nicht nachsagen lassen.
Da wir in den letzten Tagen auf Grund des Wetters größtenteils zu Fuß unterwegs waren, wollten wir es heute mal wieder mit dem Rad als Tagesausflug probieren. 
Der Wetterbericht hat zwar ab Mittag wieder extremen Wind vorausgesagt, egal, wir wollen heute zum Red Rock Canyon. Der liegt im Westen von Las Vegas.
Las Vegas liegt in einer großen Talsenke und ist ringsherum von Bergen umgeben. 
Von unserem Hotel aus führt die Tropicana Avenue zunächst erst einmal 10 Kilometer geradeaus in westliche Richtung, wobei es stetig bergan geht. 
Frühstück gibt es heute unterwegs bei Smith´s, einem Supermarkt. 
Je weiter wir in westliche Richtung in die Berge kommen, je nobler wird die Gegend. 
Sogar die Waschstraßen sehen hier wie Einfamilienhäuser aus. 
Dafür ist die Wohnungsbauweise teilweise erschreckend einfach. Pressspanplatten wohin man schaut. Kein Wunder, dass die Häuser beim kleinsten Sturm in sich zusammenfallen und das wird dann als "Grand Canyon-Appartements" verkauft!

Es wird aber auch ganz elitär gebaut. Super tolle Wohnanlagen. Im Westen scheint sich der Geldadel angesiedelt zu haben. Eine Wohnanlage ist schöner als die Andere, zumindest soweit wir das vom Eingangsbereich aus sehen können. Rein kommen wir nicht, vor jeder Anlage sind gesicherte Eingangstore. Zutritt nur mit Berechtigung. 
Die Golfanlage vor der Haustür darf natürlich nicht fehlen, wenn man sie nicht schon auf dem eigenen Areal hat.


Platz für neue Wohnanlagen ist noch reichlich vorhanden. Gebaut wir an allen Ecken.







Selbst an Radwege wird hier gedacht. Wir können den super ausgebauten Western Beltway Trail benutzen. Der zieht sich parallel des Highway 215 in die Berge.
Die Gegend wird karger, der Wind nimmt immer mehr zu. Wir kommen nur noch mühsam voran. Unterwegs haben wir die 1000 Kilometer auf dieser Reise geknackt.

Wir schaffen es dann auf Grund des Windes noch bis zum ersten Nationalparkhinweis " Red Rock Canyon ".
Hier brechen wir die Tour zum Red Rock Canyon ab. Ab hier sind es bis zum Parkeingang noch ca. 5 Kilometer. Ab dort hätte dann der 20 Kilometer lange Scenic-Drive begonnen. Das war bei dem Wind, natürlich von vorne, nicht zu schaffen. 
Den Red Rock Canyon sehen wir dann nur aus der Ferne. Wir drehen um und machen uns auf den Rückweg. Es gibt unterwegs aber erst noch einen richtig schlechten Kaffee bei Dunkin Donuts. 
Der Weg zurück mit Rückenwind und immer ins Tal ist dann eine Entschädigung für die Qual. 

Obwohl es nicht so aussieht, der Ortskern von Las Vegas liegt hier mehr als 200 Höhenmeter tiefer. 
Noch einige Abendimpressionen von unserem Hotel !!!
Gute Nacht !!!

39. Tag - Las Vegas

Mittwoch, 22.05.19

Tages-Km: 0 km / -Zeit: 0 h / -Höhenmeter: 0 Hm

Gesamt-Km: 1033,2 km / -Zeit: 65,43 h / -Höhenmeter: 7258 m

Wetter: bewölkt, Regen, 16 Grad
Amerika - Land der unbegrenzten Möglichkeiten!






Was hier ausschaut wie ne Geiz-ist-geil-Aktion für alte Leute bei Media Markt, ist "Young at heart Wednesday" in unserem Hotel.
Bei uns heißt es Rentner oder Senioren, hier sind´s die Junggebliebenen.
Die "Junggebliebenen" hatten eine Mahlzeit im Aktionspaket.
Wir bleiben suchtfrei, bezahlen und frühstücken.
Mein French Toast und Ralf´s Heidelbeersmoothie waren ziemlich lecker!




In der Zwischenzeit hatte es geregnet. 
D.h. die Tretferraris blieben heute im Stall.
Erstmal abwarten und in der Zwischenzeit lesen.
Bei mir hieß es heute - Start mit Buch 2: "Samstagsabendhelden - persönliche Begegnungen" von Tilo Pröse.
Ich freue mich auf Begegnungen mit den legendärsten Stars aus Film, Funk und Fernsehen.






Schuhputzbank - wie in Zeiten von Wyatt Earp



Schon seit Ankunft in diesem Land fallen uns kuriose "Du-Du-Schilder" auf.
Aber an allen Ecken stinkts nach Cannabis.

Gegen Mittag Wetterbesserung in Sicht.
D.h. mit dem Busshuttle zum Strip.
Auf einem Bildschirm am Ausgang kann man den aktuellen Verlauf des Busses ersehen.
Die aktuelle Position wird mit dem Pfeil angezeigt. In unserem Fall dauerte das Warten noch ca. 15 Minuten.
Coole Sache!
Gibt´s schon so was bei uns in Deutschland?







Kennt von Euch jemand Jimmy Kimmel?
Kimmel ist ein US-Comedian, Autor, Produzent und Moderator von Talkshows. Ein Pendant zu Ellen Degeneres oder Thomas Hermann in Deutschland.
Was tun bei diesem Wetter?
Rein in weitere Hotels, die uns vom Namen bekannt sind.
Hotel Mirage
Eröffnung: 1989
Zimmer: 3.044

aktuelle spektakuläre Show: Cirque du Soleil - Love" mit Musik der Beatles
Dass wir heute mit unseren Smartphones u.a. überall Musik (ja - sogar unsere Favoritlist) hören können, hängt mit der Leidenschaft des IPhone-Pioneers Steve Jobs für Beatles-Songs zusammen. Immer und überall "seine" Musik hören zu können, war sicherlich ein Initiativgedanke für unser allerliebstes Alltags-/Suchtgerät. Auch ich bin - insbesondere im Urlaub - ein Nerd!
Die Plattenfirma der Beatles war Apple Record.
Einige Jahre später gab´s die nächste Firma mit dem Apfelmotiv. Uns bekannt als Apple.
Ein "Apfelkrieg" zwischen den Beteiligten endete damit, dass der Computer-Apple einen Biss bekam.
"The Long and winding road" oder "All you Need is love"
Von 1990 bis 2003 waren es die deutschen Magier Siegfried & Roy, die 5.750 Vorstellungen für mehr als 10 Millionen Besucher absolvierten.
Das abrupte Ende kennt man.
Die Magier aus Bayern (Siegfried) und Niedersachen (Roy) werden hier verehrt.
Im Secret Garden waren wir nicht - da kostenpflichtig!
I am proudly present: "Magician of the Century"
Das zweite Hotel (Treasure Island) war doch nicht die versprochene Schatzinsel.
Man hatte mehr Wert auf die Außendarstellung gelegt - unsere Meinung!



Morgen checken wir aus dem Orleans aus. 

Uns hat´s richtig gut in der Nummer 71 der größten Hotels der Welt gefallen.

Unser Plan für morgen: umziehen!

In welche Windrichtung? 

Nachzulesen an Tag No. 40!



40. Tag - Las Vegas

Donnerstag, 23.05.19

Tages-Km: 11,2 km / -Zeit: 0,44 h / -Höhenmeter: 53 Hm

Gesamt-Km: 1044,4 km / -Zeit: 66,27 h / -Höhenmeter: 7311 m

Wetter: bewölkt, windig, 19 Grad
Nachdem unser wetterbedingter Mehrzwangsaufenthalt im Hotel The Orleans von 6 Tagen abgelaufen ist, heißt es nun umziehen in unser eigentlich vorgebuchtes Motel Red Roof Inn. Dieses haben wir für 5 Nächte vorgebucht, wer konnte schon vorher mit solchen Wetterkapriolen rechnen.  
Das Zimmer müssen wir erst um 12 Uhr räumen, dass nutzen wir natürlich zu einem ausgiebigen Frühstück aus, da wir unser neues Motel eigentlich erst ab 15 Uhr beziehen können. Der Weg durch die Stadt wird natürlich auch keine 3 Stunden betragen, vielleicht können wir ja schon vorher einchecken. 
Kurz nach 12 Uhr sind wir dann am neuen Motel, das Einchecken vorher klappt auch. Wir haben unten das Eckzimmer.
Eine kleine Poolanlage ist auch vorhanden. Wer will aber bei dem Wetter - bewölkt, Wind, 19 Grad - aber schon in den Pool ?
Ein paar Meter neben dem Hotel fühlen wir uns wie in der Heimat. Berge - Bayern. Wir haben einmal schnell in die Speise-/Getränkekarte geschaut. Die Preise auf dem Oktoberfest sind fast geschenkt. Die Maß kostet hier mal schlappe 18.-$. Vom Essen reden wir gar nicht. 




Fußball könnte ich übermorgen früh live auch schauen. Aber wer will schon die Bayern gegen die Dosenmannschaft sehen ?

Schräg gegenüber von unserem Motel ist das Hard Rock Hotel. Das interessierte uns schon mehr. Also nichts wie rein. 

Schon der Eingangsbereich war eine Augenweide.

Selbst die alten Haudegen wie Elvis, Led Zeppelin oder Alice Cooper werden hier verehrt und originale Gegenstände werden ausgestellt.





Unser Motel liegt in der Einflugschneise vom Flughafen. Die Maschinen kommen schon recht niedrig runter. 
Hoffentlich ist in den nächsten Nächten an Schlaf zu denken. Ich habe aber gelesen, dass der Flugverkehr nachts gering sein soll. Hoffentlich !!
Wie die Nacht war, darüber berichten wir morgen .



41. Tag - Las Vegas - Ausflug zum Red Rock Canyon

Freitag, 24.05.19

Tages-Km: 60,4 km / -Zeit: 3,31 h / -Höhenmeter: 468 Hm

Gesamt-Km: 1104,8 km / -Zeit: 69,58 h / -Höhenmeter: 7779 m

Wetter: Sonne, bewölkt, 26 Grad




Geschlafen wie zwei Könige -
obwohl die Giganten am Himmel über unser Motel donnerten.


Endlich mal wieder Frühstück inklusive.
Im Frühstücksraum daddelte -- wie immer und überall - der Fernseher.
"News aus Las Vegas und Umgebung" und zum Schluss das aktuelle Wetter.
Zwei Paare saßen noch im Raum. Ich fragte in die Runde: "breezy today?"
Das Thema "Wetter" ist stets ein Türöffner für Small Talk.
"Where are you come from", fragte mich eine Lady und ihr Mann klinkte sich gleich ins Gespräch ein. Beide kamen aus Atlanta und machten eine zweiwöchige Reise.
Er kannte München ganz gut. Irgendwie kamen wir auf Kroatien. Sie erzählten, dass sie eine Kombi aus Bootfahren und Radeln in Dalmatien gemacht hätten und dies ihnen sehr gefallen habe.
Leider würden sie heute abreisen. Schade! Wir hätten sicherlich einen interessanten Gesprächsabend gehabt, zumal sie in einer Großstadt aufwuchs, die wir in einigen Tagen erreichen werden. Er wuchs in New York auf.


Aufgrund des (endlich mal wieder!!!) guten Wetters wurde schnell unsere Planung geändert.
Ab auf die Räder und zum Red Rock - Versuch Nummer 2!

Gerade losgefahren, stand an der Ampel ein altes Pontiac-Schätzchen. 
Hinweis: 2010 wurde die Produktion dieser Wagen eingestellt. Der Wagenbauer General Motors ging 2009 in die Insolvenz.

Diese "alte" Kutsche steht vor unserem Motel. 
Nach ca. 8 km Fahrt sah man bereits die Berge. In die Richtung wollten wir.
In dieser Gegend waren wir die letzten Tage bereits einige Male. An einige Details erinnerten wir uns, neue Eindrücke kamen hinzu.







Die Ampelschaltungen hier sind der Hit!
Du drückst den Button in die Pfeilrichtung, in die du willst.
Wenn GO für Fußgänger sagt eine Marlboro-Stimme: "Walkside is on Flamingo Road". 
Ist die Ampel auf STOPP sagt der Cowboy: "Wait"
Mittlerweile haben wir uns dran gewöhnt.









Da ich ständig in Abstand (wird aber immer besser!) zu Ralf radele, konnte ich dieses Foto von ihm machen. "Ich schaue quasi zu ihm rauf."








Auf dem Weg zum Red Rock hatten wir für kurze Zeit die Piste für uns alleine!
Hier standen wir schon mal. Weiterradeln war wegen "Breezy" nicht möglich.
Heute war´s anders. Somit war es kein Ziel- sondern ein Zwischenzielfoto.
Hallo: "Was will mir diese Anzeigetafel sagen?"
Wilde Pferde und Esel füttern am Highway? 
Nur ein Esel kann solche Schilder aufstellen!
Kurz vor 12 Uhr und nach ca. 450 Höhenmetern standen wir an der Einlasskontrolle und zeigten artig unser Pickerl.
Endlich waren wir am Red Rock.

Anmerkung:
Der Red Rock liegt etwa 27 km westlich von Las Vegas in den Spring Mountains, inmitten der Hochwüste Nevadas. Er ging aus einem 400 Millionen Jahre alten Meerbett hervor.
1990 wurde das gesamte Gebiete zum Nationalpark erklärt.
Durch den ca. 330 qkm großen Red Rock Canyon führt eine ca. 21 km lange Panoramastraße (der Scenic Loop Drive), die nur als Einbahnstraße befahrbar ist.
Diesen Scenic Loop Drive wollten wir heute noch durchradeln.
Bei sommerlichen Temperaturen radelten wir los. Dementsprechend waren wir und viele andere am Red Rock gekleidet. Das Wetter machte eine Kehrtwendung.  
Den Drive haben wir gekänzelt. Wir machten uns auf den Rückweg.
Gott sei Dank hatten wir Jacken eingepackt.
Noch bevor wir den Rückwärtsgang einlegten, entdeckte Ralf diese "Ruhestätte" für alle.
Für die Toten zum Gedenken, für die Lebenden zum stauen und verweilen.
Wofür wir beim Hinweg mehr als 2,5 Stunden brauchten, schafften wir beim Rückweg in weniger als der Hälfte.
Und das zum großen Teil durch den Großstadtdschungel-Verkehr.
Wir sind inzwischen wahre Highway-Junkies.
Und das Beste heute: zero breesy.

Ralf genoss den Nachmittag am Pool.

Auf erneutes Eincremen mit Sonnenschutzfaktor 50 hatte ich keine Lust. Ich las mich durch Kapitel 1 meines "neuen" Buches.

Pommes und Doppelwhopper hatten wir uns heute verdient.
Irgendwie hatten wir beide heute richtigen Bock auf Pommes.
Also zur Konkurrenz vom Wirtshaus mit dem goldenen M.
Mehr als 7 Kilometer Anfahrt / Abfahrt haben sich gelohnt.
Wir sind pappsatt!



Ralf´s Keycard hatte den Geist aufgegeben. Also - eine neue musste an der Rezeption besorgt werden.

Zeit, noch einige Fotos zu machen. 

Hier muss man nach Motiven nicht suchen, sie kommen quasi auf einen zu!

Woher mag dieses Flugzeug kommen?





"Darf ich ein Foto von Ihnen machen?" fragte ich die US-Kollegen von Ralf.
Ich erzählte wer ich bin und warum wir in den Staaten sind und dass mein Mann ein Kollege sei.
"Absolutly" - meinten Theo und sein Streifenkollege.







Unser Bling-Bling-Motel an diesem Abend.
Morgen Abend - schon mal vorweg - wird´s viel bunter.
Ralf (den ich sehr für seine visuelle Orientierung bewundere - musste einfach mal erwähnt werden) und ich inmitten von Touristen aus aller Welt und US-Bürger, die sich auf ein besonders langes Wochenende freuen.



42. Tag - Las Vegas

Samstag, 25.05.19

Tages-Km: 26,5 km / -Zeit: 1,50 h / -Höhenmeter: 128 Hm

Gesamt-Km: 1131,3 km / -Zeit: 71,48 h / -Höhenmeter: 7907 m

Wetter: Sonne, leicht bewölkt, 29 Grad
Fast 6 Wochen konnte ich mich erfolgreich dagegen wehren. 
Heute nicht mehr. 
Es ging zum Premium Outlet Store South. 

Zunächst kamen wir am Festivalgelände des Manderlay Bay vorbei. Hier waren wie überall an Gedenkstätten der USA Fahnen für die 58 erschossenen Personen angebracht. 
Es geht weiter am Fabulous Las Vegas vorbei. Hier kann man zu jeder Zeit hinkommen, es ist immer voll.
Weiter führt uns unser Weg am abgesperrten Flughafen für Privatmaschinen vorbei. Ein Learjet steht neben dem Anderen !
Über uns die startenden Maschinen.








Auf geht´s zum Shopping ! 
Ich warte mit dem E-Book lieber draußen !
Auf dem Rückweg ein toller Blick auf die Skyline von Las Vegas !
Dann doch noch ein bisschen Männershopping !
Die erste richtige Wedding Chapel sahen wir auch noch. 
Zunächst sollte es heute Abend wieder auf die sündige Meile " Fremont Street " gehen. Da es aber heute Abend wieder erwarten richtig warm war, hatten wir keine Lust, uns auf den langen Weg zu machen. 
Hunger hatten wir aber. Was lag da näher, als uns in der Nähe umzuschauen. Nach fast sechs Wochen war uns mal wieder nach richtigem deutschem Essen. Die Bayern hatten heute den Pokal gewonnen, also zeigten wir uns solidarisch. 
Auf ins Hofbräuhaus Las Vegas. 
Jeder a Maß Bier und einen bayrischen Teller. Und die Musik ( in Lederhosen ) spielte dazu. 
Amerika wie es leibt und lebt. 
Deutsches Klischee muss bedient werden. Lecker war es trotzdem und die Maß schmeckte. 
Der Spruch stimmt. 


43. Tag - Las Vegas

Sonntag, 26.05.19

Tages-Km: 0 km / -Zeit: 0 h / -Höhenmeter: 0 Hm

Gesamt-Km: 1131,3 km / -Zeit: 71,48 h / -Höhenmeter: 7907 m

Wetter: leicht bewölkt, 23 Grad
Halbzeit!

Während (gefühlt) bis Ende April die Tage langsam vergingen, verflog der Mai ratzfatz.

Während der komplette Vormittag für Schmutzwäsche drauf ging (in unserem Motel waren sämtliche Maschinen außer Betrieb), machten wir uns erst am frühen Nachmittag auf den Weg.
Bis dahin gab´s nix Spektakuläres / kein Foto.

Vielleicht hätte ich über unsere kiffenden Nachbarn schreiben können. Muss aber nicht sein!

Ein langer Weg lag vor uns.
Klar, wir hätten diese Schwebebahn nehmen können. Dann hätten wir z.B. diese kleine Hochzeitskapelle nicht gesehen. 
Unser 1. Etappenziel war der Stratosphere Tower

Anmerkung: Der Stratosphere beinhaltet Hotel, Bars, Casino mit Drehrestaurant und Fahrgeschäfte mit Blick auf den Strip.
Eröffnung: 30.4.1996
Casinofläche: 7.400 qm
Hotelzimmer: 2.427
Höhe: 350 m
Oberhalb der Aussichtsplattform befand sich seit Eröffnung die auf 280 m Höhe gelegene Achterbahn High Roller, die bis zum 31.12.2005 die höchstgelegene Achterbahn der Walt war und zwischenzeitlich vollständig abgebaut ist. 
Mit dem Big Shot kann man sich am Turmmast 40 m hochkatapulieren lassen, anschl. kehrt man im freien Fall auf den Ausgangspunkt, hoch über den Dächern von Las Vegas zurück. 
Bei Big Shot wirken 4g auf den Fahrer, an der Spitze ist man für eine kurze Zeit schwerelos.
Die dritte Attraktion heißt X-Scream. Mit dem Fahrgeschäft Insanity - The Ride, eine Art Kettenkarussell, hat man einen freien Blick in die Tiefe.
Seit 2010 biete der Stratosphere Tower den höchsten Sky Jump der Welt an.

Ich knipste gerade einen Lebensmüden, als ein anderer mich ansprach und mir stolz wie Oskar seine Urkunde zeigte.
Jumpin Jack Flash Dupree zahlte 132,00 Dollar und sprang.

Den Rundgang durch´s Hotel hätten wir uns sparen können. Daddelautomaten, Merchandising und Alice Cooper´s "Mister nice guy" erinnern uns an diesen.
Paar Meter weiter und nicht auf unserem Schirm:
"Battlefield Vegas" - Ausstellungsstücke Hubschrauber und Panzer ab dem 2. Weltkrieg

Ein Paar der bekannten Hotels fehlen uns noch. 
Das erste heute war das "Circus Circus"
Ein wahrhaftes Kinderparadies.
Voraussetzung: Ausdauer und eine strapazierfähige Kreditkarte und nix für Angry Birds.




Diese Rollschuhbahn war schon niedlich.
Jung und alt hatten glitzernde Rollen an den Blades.

Apropo alt: wer nicht sicher auf den Beinen war, konnte sich so eine Art "Rollschuhrollator" ausleihen.
Gute Idee für später!
Das Hotel TRUMP war Nummer 2 auf der Heute-Liste.
Wenn man bei booking.com reinschaut - dieses Hotel wird kontinuierlich gut bewertet.
Der Eingangsbereich ist geschmackvoll. Mehr haben wir nicht gesehen.

Schon bei unserem ersten Besuch vor 6 Wochen sahen wir diese Hotel´s der Wynn-Gruppe.
Diese werden am besten bei booking.com bewertet.
9,2 ist ein Spitzenwert
Wer hier für die Einrichtung verantwortlich war, versteht seinen Job.
Aus der Entfernung gesehen, stehen die beiden Hotel´s ca. 100 m auseinander.
Wenn man drin ist, sieht´s anders aus.
Beide Hotels sind verbunden durch eine Luxusshoppingmall.




Auftritt des Tages: Mister Guetta (den Ralf nicht kannte)
Hab gegoogelt: die Tickets waren bezahlbar.
Anmerkung: Im Juli tritt Robbie Williams im Wynn auf.

Im Encore haben wir 5 kreischende junge Damen erlebt.
Ich fragte eine nach dem Grund: 52.000 Dollar am Spieltisch gewonnen.
Ein paar neue "Louboutin´s" im hoteleigenen Shop sollten doch jetzt drin sein!






Zwischenzeitlich war´s Abend und wir hungrig.

Sushi & Noodles im Wynn waren uns heute zu teuer.
Deshalb entschieden wir uns heute (zum 5. mal) für die günstige Süß-/Sauerselektion bei unserem Stamm-Panda.

In der Zwischenzeit war´s dunkel, die Straßen proppevoll und alles hellst erleuchtet.
Am Hotel Mirage findet jeden Abend bei Anbruch der Dunkelheit ein Vulkanausbruch statt. Den wollten wir uns ansehen /für Euch aufnehmen. Wir haben gewartet. Nix passierte.
Wir wollen es morgen erneut versuchen.
Dieses Auto deutschen Fabrikats fiel mir heute morgen auf - siehe Nummernschild!

Das sind nur paar der "netten" Karren, die wir heute in Vegas wahrnahmen.








Morgen feiern die Ami´s den Memorial Day - einer der größten gesetzlichen Feiertage.
Bereits am Anfang erwähnt: 50 % unserer Reise sind nun rum.
Ein Fußballspiel - bestehend aus 2 Halbzeiten - kann ausgeglichen aber auch sehr wechselhaft sein.
Die erste Hälfte unserer Reise war mehr an Abenteuer, als wir je erwartet hätten. 
Mal sehen, was uns Halbzeit 2 beschert. 
Wir können´s kaum abwarten. Am besten: spannend bis zum Abpfiff (in unserem Fall Abflug).
Zu erwähnen sei noch: Mehr als 55.000 Schritte ( mehr als ein Marathon ) zusammen verzeichneten unsere Fitnesstracker heute.

44. Tag - Las Vegas

Montag, 27.05.19

Tages-Km: 13,1 km / -Zeit: 0,57 h / -Höhenmeter: 54 Hm

Gesamt-Km: 1144,4 km / -Zeit: 72,45 h / -Höhenmeter: 7961 m

Wetter: leicht bewölkt, 23 Grad
Unser letzter Tag in Las Vegas, bevor es morgen früh weiter geht ! Die Zeit hier war lang, unterhaltsam, aber wir freuen uns, etwas Neues zu sehen.
Am späten Vormittag ging es mit den Rädern zur Mietwagenstation am Flughafen. Wir holen unseren Van für die nächsten 9 Tage ab. Innerhalb von einer guten halben Stunde waren wir im Besitz dieses schicken Dodge Van Caravan.  
Da wir auf unserer bisherigen Reise die nachhaltigsten Eindrücke in Utah hatten, haben wir uns für einen Van mit einem Kennzeichen aus Utah entschieden. Zur Verfügung standen aber fast alle Bundesstaaten. 
Nachdem wir uns ein wenig mit dem Wagen vertraut gemacht hatten, ging es erstmal zu Walmart.
Eine Kühlbox, 2 Stühle und eine ganze Menge an Essenssachen landeten im Einkaufswagen. Jetzt haben wir ja ein bisschen Platz und unterwegs wollen wir es uns in den nächsten Tagen auf dem Weg nach San Francisco ein bisschen gut gehen lassen.  
Am frühen Abend machten wir uns dann noch einmal auf den Weg zum Strip. Auf jeden Fall wollten wir noch die Show am Hotel Mirage - den Vulkanausbruch - sehen. Zuvor aber erst noch einmal am Bellagio mal schnell die Wasserspiele schauen. 
Heute Abend klappte es dann auch mit der Show. Warum die gestern Abend ausgefallen war, konnten wir nicht in Erfahrung bringen. Sich die Show doch noch anzuschauen, hat sich auf jeden Fall gelohnt. Schon spektakulär! 
Anschließend dann noch letzte Abendimpressionen vom beleuchteten Strip und noch einmal die beeindruckenden Wasserspiele mitnehmen. Nach 11 Tagen haben wir Las Vegas in Herz geschlossen. Wir werden Vegas, diese verrückte Stadt auf jeden Fall vermissen. 


45. Tag - Las Vegas - Furnace Creek / Death Valley

Dienstag, 28.05.18

Tages-Km: 0 km / -Zeit: 0 h / -Höhenmeter: 0 Hm

Gesamt-Km: 1144,4 km / -Zeit: 72,45 h / -Höhenmeter: 7961 m

Wetter: leicht bewölkt, Sonne, 32 Grad



6.15 h aufstehen, frühstücken, zusammen packen, Auto beladen, auschecken, losfahren -
Tschüss Las Vegas. 

Pass gut auf Dich auf, bist schon was Besonderes!

Ralf hatte den zuletzt gespeicherten Latino- gegen einen Country-/Westernsender eingetauscht. Richtig so!
Mit richtiger Mucke fährt / lebt es sich besser/leichter.

Jessica - eine Zuhörerin - beteiligte sich an einem Ouiz.
Gewinn: Teilnahme an einem Festival in Nashville.
Jessica darf Cowgirlhut, Westernstiefel und Hotpands einpacken. Und natürlich ne Menge Bock auf gute Musik und Square Dance!
Gratulation Jessica!

Den letzten do-to-Punkt am Red Rock - den Scenic Drive Loop - wollten wir doch noch passieren. 
Beim letzten Besuch am Red Rock klappte das nicht - das Wetter schlug um.

Ralf wäre sicherlich enttäuscht gewesen, wenn wir diesen Loop nicht gefahren wären.
Geplant war´s eigentlich mit dem Rad.

Drei junge Adrenalinjunkies hielten sich nicht an ausgewiesene Wege. Sie waren auf Messner´s Spuren. Ich hoffe, alles ist gut gegangen!
Ich versuchte es lieber im Lotussitz.
"Heidi, Heidi - Deine Welt sind die Berge ….!"
So langsam verabschiedeten wir uns aus Nevada.





Flower Power am Haus.
Wir müssen schon in Kalifornien sein.
Yepp - wir sind´s!

Unser heutiges Ziel war Death Valley.
Dieses Valley ist ein Wüstental in Ostkalifornien, in der nördlichen Mojave-Wüste am Rande des Great Basin Desert. Es ist eines der heißesten Orte der Welt.
134 Fahrenheit (57 Grad Celcius) ist Rekord.

Am 15. Juli d.J. findet in Badwater der Ultra-Marathon statt.
Also - dann Wasser marsch!

Im Bryce Canyon waren wir fast 2.700 m hoch. Heute sind wir 85 m unter dem Meeresspiegel.
So was nennt man Kontrastprogramm.
Mehr als 1 Million Zuschauer jährlich lassen sich von diesem Naturwunder begeistern.

Wenn nicht gerade irgendein technisches Gerät daddelt, ist es hier mucksmäuschenstille.

Ähnlich wie im Toten Meer (Israel) bildeten sich hier aufgrund der Witterung Salzkristalle. Es sah aus wie eine Eisschuhlauffläche. 
Insbesondere Japaner (mit Schirm) hatten spaß!
Ich wusste, wir übernachten heute auf einem Campingplatz. 
Nur, dass die Matrazen nicht im Zelt sondern im Auto liegen. 
Dennoch mussten wir einchecken. 
Das Foto zeigt die tiefgekühlte Lobby.
Willkommen bei Riebke´s!
Ein Plätzchen und ein tief gekühltes Bier ist immer da!
Hier sitze ich ganz entspannt.
Wenn ich da gewusst hätte, was heute noch passiert …!
Nachfolgende Foto´s zeigen, was noch so alles zu dieser "Ranch" gehört.
Ist wirklich nett hier!
Geplant war ein BBQ am Feuerring.
Als ich Salat, Eis und Ketchup kaufte/bezahlte, fragte die Kassiererin: "Wir haben auch Besteck im Sortiment."

"Nein, brauch ich nicht. Wir haben alles dabei."

Dann stellten wir fest, dass wir eine Gepäcktasche im Hotel in Las Vegas stehen lassen haben. Und da sind sämtliche Küchensachen dabei, die wir brauchen / uns zum Teil von einem Freund geliehen haben.

D.h. morgen früh raus und Rückwärtsgang nach Remmidemmi Vegas. Ohne Vordertasche Sigrid rechts geht´s nicht.

D.h. Wiedersehen mit Las Vegas. 
Ob wir erfolgreich waren / wir den morgigen Zielort pünktlich erreichen, kann Ralf morgen erzählen. Ich bin ziemlich genervt und freue mich gleich auf meine erste Übernachtung im Dodge. 

Das Leben hat immer Überraschungen parat!

46. Tag - Furnace Creek - Weldon am Lake Isabella

Mittwoch, 29.05.19

Tages-Km: 0 km / -Zeit: 0 h / -Höhenmeter: 0 Hm

Gesamt-Km: 1144,4 km / -Zeit: 72,45 h / -Höhenmeter: 7961 m

Wetter: , Sonne, 36 Grad
Da ist sie wieder !!!
Gott sei Dank !!!
Nachdem wir ja gestern festgestellt hatten, dass wir Sigrids rechte Vorderradrasche mit den Kochutensilien im Motel vergessen hatten, gings es heute Morgen ohne Frühstück auf gut Glück schon um 6.30 Uhr zurück nach Las Vegas. Natürlich auf dem kürzesten Weg, der aber immer noch 193 Kilometer betrug. Um kurz nach 9 Uhr kamen wir am Motel an. 
Zum Glück hatte man die Tasche gefunden und sicher verwahrt. Nach einer Unterschrift für die Tasche ging es dann erst mal zur Tankstelle. Das ist hier schon eigenartig. Man muss erst eine gewisse Summe benennen, dann wird die Zapfsäule freigeschaltet und man kann tanken. 
Noch einen Kaffee und es ging zurück, wieder 193 Kilometer, bis wir um 12.30 Uhr genau an der Stelle ankamen, wo wir heute Morgen losgefahren waren. Ein schöner Umweg, der nicht hätte sein müssen. 
Aber wir müssen ja noch weiter. Wir wollen natürlich zu unserem vorgeplanten Etappenziel am Lake Isabella. Jetzt wird Kilometer um Kilometer durch das Death Valley zurückgelegt. Es geht rauf und runter, mal sind wir auf Meereshöhe, dann wieder über 1000 Meter hoch in den Bergen. 
Unterwegs knacken wir den Hitzerekort. Hier sind nur 95 Grad Fahrenheit angezeigt, wir hatten aber 97 Grad, also 36 Grad Celsius. Gut, dass die Klimaanlage im Auto funktioniert. 
Gegen 16.30 Uhr erreichen wir dann nach heute zurückgelegten 681 Kilometern unser Ziel am Lake Isabella, in unserem 4 Bundesstaat, Californien. Für nur einen geringen Mehrpreis müssen wir nicht im Zelt oder Auto übernachten, sondern gönnen uns nach dem langen Autotag diese beschauliche Blockhütte. 
Da wir so glücklich über die wiedererlangte Radtasche waren, haben wir sogar noch den Grill angeschmissen und die für gestern gedachten Würstchen gegrillt. 
Einen leckeren Californischen Weißwein gab es auch noch dazu. 
Morgen geht's in den Sequoia Nationalpark. 
Mal schauen was dann wieder alles passiert. 


47. Tag - Weldon / Lake Isabella - Cedar Grove / King´s Canyon

Donnerstag, 30.05.19

Tages-Km: 0 km / -Zeit: 0 h / -Höhenmeter: 0 Hm

Gesamt-Km: 1144,4 km / -Zeit: 72,45 h / -Höhenmeter: 7961 m

Wetter: , Sonne, 28 Grad

Die Mehrkosten von 19 Dollar (Autostellplatz hätte uns 42 Dollar gekostet) für die Holzhütte hatten sich gelohnt. 
Gut, dass wir Schlafsäcke, Handtücher und Lebensmittel mit dabei hatten.
In der Nacht hatte ich einen Wadenkrampf. Gott sei Dank hatten wir noch Bananen in der neu erworbenen Kühlbox.

Was würde ich für ein belegtes deutsches Brötchen zum Frühstück geben!

Ham, Egg und Cheese - getarnt als Breakfast-Burger - kann ich nicht mehr sehen!

Wir fahren erstmal (oldfashion) nach Straßenkarte.
D.h. ich bin ALEXA und plappere: "erste links" oder "an der nächsten Kreuzung in Richtung Soundso".

Zwischendurch kommt die Ansage des Fahrers: "Diet Coke oder eine Cookie - bitte anreichen!"

Fazit: wir haben es nicht verlernt.
Unser amerikanisches Mietwagenmodell - ich nenne ihn Schluckspecht - zieht sich eine Gallone nach der anderen rein.
"Hast Du die Tankklappe richtig zu gemacht?! frage ich Ralf.
Ein Boxenstopp nach dem anderen. Wir tankten in 24 Stunden unglaubliche viermal.
Die Scheichs in den VAE können bald den nächsten Luxustower bauen. Wir helfen bei der Finanzierung!

Diese Waffensammlung hing in der Tankstelle überm Getränkeschrank, rechts daneben befindet sich die Kaffeebar.
Für die Kassiererin Shelly ist dies ganz normal.
Anmerkung:
300 Millionen Amerikaner haben Pistolen und Gewehre.

Warum haben hier so viele Menschen Waffen?
Um das zu verstehen, muss man die Geschichte dieses Landes kennen. 
Nach der Gründung der USA entstand im Jahr 1789 eine Liste mit Grundrechten für alle Bürger. 
Darunter das Recht, eine Waffe zu besitzen und zu tragen. Damals misstrauten viele Menschen dem Staat und meinten, sich selbst vor Gefahren schützen zu müssen.
Auch wenn sich seitdem viel geändert hat. Diese Haltung ist noch immer verbreitet. Viele US-Amerikaner wollen sich ihr Grundrecht nicht nehmen lassen.
Schon zuhause hatten wir viel über den Sequoia Nationalpark gehört und gelesen. Den mussten wir uns einfach ansehen.
Diese Wahnsinnsbäume nennt man Redwoods.
Der gewaltigste Baum, der General Sherman Tree, wird auf ca. 2.500 Jahre geschätzt.

Ich hab mal ausgerechnet: 25 Menschen als Menschenkette würden vielleicht ausreichen, um so einen Baum zu umkreisen.
Dieses Foto erinnert mich an die Ballance-Szene bei Dirty Dancing. 
Gleichgewicht sei Dank! 
Überall sieht man entwurzelte Bäume im Park.
Melanie - Rancherin aus Montana - erkärte uns, dass diese Bäume liegen bleiben und der Natur überlassen werden.
Nennt sich wohl Kreislauf der Natur.



Wir erleben hier Klimawechsel - unglaublich.

Auf einmal haben wir rechts und links Schnee.

Die Rancherin hatte uns erzählt, dass es vor 2 Tagen geschneit habe.

Aus dem Nationalpark ging´s zurück ins Tal.
Hier sah´s schon wieder anders aus - die Sonne schien.





Diese Briefkästen (hier genannt: Mailboxes) stehen an einer Straßeneinfahrt.
Einen Briefträger (im Land wo getwittert und gemailt wird) habe ich nicht gesehen.




Auf einmal hatten wir rechts und links Orangenplantagen neben uns.

90 Millionen Kartons Navelorangen werden weltweit versandt.

Nach 230 gefahrenen Meilen war der Kings Canyon unser heutiges Ziel.

Anmerkung:
Der Kings Canyon ist das mit 2.500 Metern tiefste Tal Nordamerikas. Es liegt in der südlichen Sierra Nevada. In ihm entspringt der South Fork Kings River. 
Das Tal ist ein eiszeitliches Trogtal und wurde von Gletschern aus dem Granit der Bergkette ausgeschliffen.
Bambi hatte keine Angst vor Autofahrern und ließ sich gerne ablichten.
Die Tiere sollten aber noch größer werden.

Kurz vorm Etappenziel hatte sich eine Autoschlange gebildet.
Grund: ein Schwarzbär kletterte einen Hang hoch. Er war das Fotomodell des Tages!

Im Death Valley hatten wir frühmorgens eine Begegnung mit einem Steppenwolf. 
Hier ist was los!




Unser nächtliches Quartier " Sentinel Campground " hatten wir erreicht.

Eben noch bei Miss Casanova (die Dame hieß wirklich so) angemeldet. Diese machte uns explizit auf die Bärenboxen (sind an jedem Platz aufgestellt) aufmerksam. Alles, was irgendwie riecht, muss über Nacht in diese Stahlschränke.
So friedlich sah´s noch bei Tageslicht aus!

Während ich irgendwo was bezahlte, fand Ralf diesen Sender. 

Musik aus der Flower-Power-Zeit und dann noch dieses coole Logo!

Fazit des Tages: Gegend und Musik - passt wie´ne Faust auf´s Auge.
Der Song der Beach Boys "Good Vibration" passte zu uns/unserer Stimmung.

Ob wir ohne besonderen Vorkommnisse die Nacht überstanden haben …

Seit gespannt, was Ralf morgen zu berichten hat!

48. Tag - Cedar Grove / King´s Canyon - Dry Gulch / Yosemite Nationalpark

Freitag, 31.05.19

Tages-Km: 0 km / -Zeit: 0 h / -Höhenmeter: 0 Hm

Gesamt-Km: 1144,4 km / -Zeit: 72,45 h / -Höhenmeter: 7961 m

Wetter: Sonne, Regen 8 - 28 Grad
Nach einer phantastischen sternenklaren Nacht sind wir ohne Bärenkontakt aufgewacht. Frühstück gibt es noch dick eingepackt mitten im Wald zwischen den Bäumen in der freien Natur. Der King´s Canyon ist eine Sackgasse und wir müssen die 29 Meilen, die wir gestern hier reingefahren sind, heute wieder zurück. Es geht an Wasserfällen sowie dem King´s River wieder in Serpentinen in die Höhe. Wir machen Meile für Meile in Richtung Yosemite Nationalpark. 
Eine Pause gönnen wir uns trotzdem. Es gibt frische Kirschen am Fahrbahnrand von einer jungen Frau der Amish People mit ihren Kindern. 
Unterwegs auch noch schnell in Fresno für heute Abend leckere Steaks eingekauft.






Weiter geht´s in Richtung Yosemite Nationalpark. 
Es wird kälter und es fängt auch noch an zu regnen. Als wir den Tunnel zum Yosemite Valley passieren, haben wir trotz des schlechten Wetters einen phantastischen Blick ins Yosemite Valley. Rechts der Bridalveil Fall, geradeaus der Half Dome, links der El Capitan, der vor kurzen Berühmtheit durch den Film Free Solo erlangt hat. Die Wand von 1000 Metern wurde zum ersten Mal ohne Sicherung erklettert. 
Da wir im Yosemite Valley schon keinen Campground mehr vorbuchen konnten ( die sind schon mehrere Monate im voraus alle ausgebucht ) müssen wir den Park verlassen und wir haben noch mal 14 Meilen vor uns. 
Wir campen auf einem kleinen Campground ( 5 Plätze ) direkt am Merced River. Gut, dass es eine Toilette gibt, eine Dusche gibt es nicht. Es ist aber zumindest ein Wasserhahn vorhanden. Den soll man aber nicht zum Waschen nutzen, er ist eigentlich nur für Trinkwasser gedacht. Nachdem wir gestern schon keine Dusche hatte, folgt also heute der zweite Tag. 
Zumindest hat es mit der Buchung aus Deutschland gut geklappt. Wir werden schon mit meinem Vornamen empfangen. 
Den Grill angeschmissen, wir freuen uns auf das Steak. Doch das entpuppt sich nicht als tolles Abendessen, sondern als Schuhsohle. So ein Mist. Gut, dass wir noch ein paar andere Sachen zum Abendessen dabei hatten. Auch hier müssen die mitgebrachten Essenssachen in die aufgestellten Bärenboxen. Den Abend verbringen wir dann aber trotz der Warnung vor Bären und Rattlesnakes doch noch ganz entspannt am Lagerfeuer.


49. Tag - Dry Gulch / Yosemite Nationalpark - Modesto

Samstag, 01.06.19

Tages-Km: 0 km / -Zeit: 0 h / -Höhenmeter: 0 Hm

Gesamt-Km: 1144,4 km / -Zeit: 72,45 h / -Höhenmeter: 7961 m

Wetter: Sonne, 32 Grad




Nach einer recht frischen Nacht und einem perfekten Sternenhimmel packten wir frühmorgens unsere Plörren zusammen und machten uns auf den Weg.



Plumpsklo-Restrooms (auch in der Blindenschrift Braille ausgewiesen) und Naturkulisse haben uns für eine Nacht gereicht.

So langsam komme ich hygienetechnisch an meine Grenzen. 
Trotzdem werde ich den Merced River und die Gegend dort in guter Erinnerung behalten.
Tagesziel ist DER Yosemite Nationalpark.

Im Internet gelesen:
Mit dem Frühling kommt das Sprudeln der Wasserfälle. Im Sommer werden die Outdoor-Aktivitäten in Angriff genommen. Der Herbst bringt bunte Blätter und weniger Menschenandrang. Und im Winter wird alles zum Schneewunderland für Langläufer und Schneeschuhwanderer.
Als wir ausstiegen, um diesen Foto zu machen, lief im 60-Radio Louis-Armstrongs "Wonderful world".
Perfekter Moment, perfekte Kulisse!







Überall gab´s Parkplätze.
Wir parkten (recht früh) rund um dieses Häuschen.






Zu diesem Fahrzeug gehörte eine Truppe junger Damen, die was am Vermessen waren. 
Ich sprach eine an. Sie erzählte mir was von Artenschutz.

Der Yosemite ist der Nationalpark-Darling der Amerikaner. Da wird sehr sorgfältig ausgearbeitet, gehegt und gepflegt.

"Einen Baum zu umarmen bringt Gesundheit und Entspannung in unser Leben", hab ich gelesen.
Soviel Zeit muss sein!




Mister Evens - Bärenschutzbeauftragter - (er lebt 5 Monate im Jahr im Yosemite) klärte uns über diese Bärenbox auf.
"Sie sei leer", scherzte er.
Circa 300 - 500 Bären leben in diesem Nationalpark. 





Wir verzichteten auf´s Auto und den Free Shuttle.

Warum haben wir so bequeme Sandalen dabei?

Zu unserem Zielort fahren wir durch den niedlichen Touristenort Mariposa.

Mariposa hat 2.173 Einwohner.
Der Name kommt aus dem Spanischen und bedeutet Schmetterling, was daher rührt, dass erste Zuwanderer Monarchfalter haben überwintern sehen.


Aufgrund Sperrung sämtlicher Pässe am Yosemite mussten wir umdisponieren.

Erst hatten wir überlegt, 2 Tage in die Hauptstadt Kaliforniens - Sacramento - zu fahren. Da hätten wir uns aber von unserer geplanten Route entfernt.

Bis zu unserem Zielort sind´s noch 7 Meilen.

Zu erwähnen sei noch, dass wir morgens bei winterlichen Temperaturen starteten und bei 33 Grad ankamen.


Und wieder ging´s (frisch geduscht, das muss hier erwähnt werden) für´s Abendessen zur "-N-Ready-Zone" bei unserem Lieblingspizzahelden.

Da wissen wir inzwischen wenigstens, was/wieviel wir bekommen.

Unser Zielort wirbt für sich mit den Begriffen: "Wasser, Wohlstand, Zufriedenheit, Gesundheit".

Da wundert es mich, dass seit 2016 die Bevölkerungsanzahl um mehr als die Hälfte zurückging.

Zwei berühmte Söhne hat dieser Ort.

Zum einen ist es der Goldmedaillengewinner Mark Spitz und zum anderen ist es ein weltbekannter Regisseur, der was mit Sternen und Kriegen zu tun hat und der maßgeblich an der Karriere Harrison Ford´s beteiligt war.

Inspektor Ralf wird´s lösen - bleibt dran!


50. Tag - Modesto

Sonntag, 02.06.19

Tages-Km: 16,1 km / -Zeit: 1,14 h / -Höhenmeter: 47 Hm

Gesamt-Km: 1160,5 km / -Zeit: 73,59 h / -Höhenmeter: 8008 m

Wetter: Sonne, 33 Grad


Am Sonntag sollst du ruhen !
Das machen wir natürlich nicht. 
Wie Sigrid ja bereits geschrieben hatte, mussten wir auf Grund des Wetters im Yosemite Nationalpark umplanen. So sind wir hier in Modesto einen zweiten Tag. 
Wir wollen uns diese typisch amerikanische Stadt ein bisschen mit dem Fahrrad anschauen. Bereits bei der Abfahrt am frühen Morgen ist es schon ziemlich heiß. 
Bereits von weitem hörten wir Gospelmusik. Also nichts wie hin.
Ehe wir uns versahen, wurden wir aufgefordert uns dazu zu setzen und wir waren mittendrin in einem außergewöhnlichen Gottesdienst. Dieser wurde von den Gemeindemitgliedern mit viel Musik selber gestaltet. Anschließend konnte jeder seine Gedanken und Wünsche über Jesus und die Welt den Anderen mitteilen. Für uns eine einzigartige Erfahrung.
Sigrid schrieb ja gestern von zwei berühmten Söhnen der Stadt. Vom 7 fachen Goldmedaillengewinner der Olympischen Spiele 1972 in München, Mark Spitz haben wir nichts im Ort gefunden. Vom anderen berühmten Sohn der Stadt, George Lucas ( u.a. Produzent von Star Wars ) nur diese kleine Skulptur. Wir hatten uns mehr erhofft.
Anschließend machten wir uns auf, einmal typisch amerikanische Wohnsiedlungen abzufahren. Für eine Stadt, die sehr der Rezession unterliegt, gibt es hier schöne gepflegte Wohnstraßen. Der Nachbar schaut auch mit, dass es so bleibt. 
Es gibt hier aber auch die andere Seite. Die Stromverlegung ist der Hit. Würde so etwas in Deutschland genehmigt ?
Zu Mittag hin wurde es unerträglich heiß. Deshalb ruckzuck zurück zum Hotel. Da wir ja 2 Tage in den Nationalparks keinen Strom und Internet hatten, stand für den Nachmittag noch Blogschreiben auf dem Programm. 
Den Abend haben wir dann doch noch mit der sonntäglichen Ruhe genossen. 


51. Tag - Modesto - Stockton

Montag, 03.06.19

Tages-Km: 22,7 km / -Zeit: 1,14 h / -Höhenmeter: 28 Hm

Gesamt-Km: 1183,2 km / -Zeit: 75,41 h / -Höhenmeter: 8036 m

Wetter: Sonne, 32 Grad


Angeblich soll das hiesige Bier mit Rocky Mountain-Wasser gebraut werden!
Uns schmeckt´s!

Nicht nur wir haben ständig Durst, auch unser Dodge-Schluckspecht.

Erst Regular bis zum Anschlag an der Tanke nachfüllen.
ca. 10 Gallonen für 40 Dollar.



Zwischendurch haben wir im Radio eine Dekade übersprungen.

D.h. wir sind in "unseren" Seventies angekommen.

Und gleich - ich kann´s kaum glauben - läuft Lobo´s "I´d love you to want me!" Mein Lebenslieblingslied seit unglaublichen 47 Jahren.

Und dann taucht auch noch der Name Mendocino auf.

Alle in unserem Alter singen noch heute auf Oldie-Feten diesen Song mit.
Die Nationalparks haben wir schon lange hinter uns gelassen.
Die Big Cities kommen langsam näher.








Da der heutige Weg von Modesto zu unserem Zielort Stockton nicht weit war, waren wir schon vor Mittag an unserer heutigen Übernachtungsstätte angelangt. Das Einchecken - eigentlich ab 15 Uhr - klappte schon mehr als 3 Stunden vorher.


Schnell um-/ausgepackt saßen wir schon wieder auf den Rädern, um uns diesen Ort anzuschauen. Viel wussten wir nicht über Stockton und das Internet versprach auch nicht die Menge.

was wir aber bereits wussten:
Gründung von Stockton: 1850
Einwohner: ca. 307.000
Flur: San Joaquin River

Slogan: Stockton - stocked full of flavor (Stockton - vollgestopft mit Geschmack)

Der Ort wurde vom deutschen Carl David Weber gegründet und hieß vormals Tuleburg.

Dieser Park sah noch ganz gut aus. Rechts (nicht auf dem Foto) ließ sich ein Brautpaar ablichten.
Und an vielen Stellen lagen Obdachlose. Ob sie betrunken waren oder nur die Sonne genossen haben, ist uns nicht bekannt.
Das erste Vorzeigegebäude ist das Memorial Civic Auditorium
Gebaut wurde dieses 1925.
Es dient als Veranstaltungsort für 5.000 Menschen.





Diese Erinnerungssäule steht vor vorgenanntem Auditorium.
Dieses Memorial gedenkt der amerikanischen Soldaten aus Stockton aus dem 2. Weltkrieg.
Rekrutiert werden sie von beiden Seiten mit der amerikanischen Flagge.
Wir haben uns bemüht, heute nur schöne/positive Motive zu fotografieren.
Die vorherigen Fotos zeigen die Wasserseite Stockton´s. 
Richtung Downtown finden wir das Gerichtsgebäude "San Joaquin Courthouse". Ein neuer/moderner Komplex.
Die Göttin der Gerechtigkeit "Justitia" warnt von oben in Gold. 
Respektvolle Poller sichern die Fläche ab.
Auf der Treppe zum Gebäude saßen 2 Kiffer. "Justitia" verzog von oben keine Mine.



Über sieben Wochen sind wir nun in diesem Land unterwegs. bisher - trotz sommerlicher Temperaturen - hatten wir noch kein Eis.
"Ben und Jerry`s" wurde uns empfohlen. 

Heute war Premiere! Ich hatte zwei Kugeln (Mango und Cookie Dough), Ralf hatte Softeis mit Schokogeschmack.
B + J möchte ich aber noch kennen lernen.
"The Stockton" war mal ein Hotel.
1910 wurde es gebaut. Es gehörte zu den Grand Hotels mit 252 Zimmern und war vor allem beliebt bei finanzkräftigen Besuchern dieser Stadt insbesondere bei reisenden Entertainern.

Ich lief um das Gebäude rum und traf einen älteren Herrn. "Er wohne dort. Ein Hotel sei dies schon lange nicht mehr. Die Zimmer werden einzeln vermietet."
Er bat mich rein. Ich nahm das Angebot nicht an. Es sah alles verwahrlost aus. 
Die komplette Ladenzeile rund um´s Gebäude war leer.
Das vorletzte Foto zeigt ein Haus - gepflegt, wie wir es gewöhnlich von den "Ami´s" kennen. Tippi Toppi incl. Gartengestaltung.

Die Gartendeko mit den Totenköpfen zwang uns zu einem Stopp.
Ralf sprach den Eigentümer (sehr sommerlich bekleidet incl. Hut) an. Wir wollen diese "Kunst" unbedingt auf unseren Blog. "Sure - take a Foto!"

An einem Park mit dem Namen "Eden" fuhren wir vorbei. 
Ne - ein Paradies ist Stockton weiß Gott nicht.

Was ich noch erwähnen möchte:
Die aktuelle Bevölkerung dieser Stadt besteht wie folgt aus:
43,1 % Hispanic oder Latinos, 20,4 % Asiaten and 20 % White Alone.
Die offizielle Sprache ist englisch.
87,6 % sind US-Bürger.
Die Arbeitslosenquote liegt über 16 %.







Kulisse während ich diesen Blog verfasste.

Ralf sorgte für die musikalische Untermalung - mal in deutsch / mal amerikanisch. Auf jeden Fall: bestes Entertainment!

Morgen erreichen wir den Geburtsort eines zweifach ausgezeichneten Oscargewinners. Ort und Schauspieler weiß Ralf.



52. Tag - Stockton - Concord

Dienstag, 04.06.19

Tages-Km: 0 km / -Zeit: 0 h / -Höhenmeter: 0 Hm

Gesamt-Km: 1183,2 km / -Zeit: 75,41 h / -Höhenmeter: 8036 m

Wetter: Sonne, 34 Grad

So langsam nähern wir uns San Francisco. Da wir ja nicht über die Pässe im Yosemite wegen Schnee kamen, haben wir die Anreise nach San Francisco aufgeteilt und uns mehrere amerikanische Kleinstätte angeschaut. Wir fahren über Land. Hier wird Obst angebaut und offensichtlich werden hier auch die Steaks gezüchtet. Der Ort Stockton , den wir gestern besucht haben, ging gar nicht. Es war die erste Stadt, wo wir ein schlechtes Gefühl bezüglich der Sicherheit hatten. Eine extrem hohe Anzahl an abgerissenen Typen. Die Parks waren voll mit Obdachlosen. 
Unterwegs ein Trainingszentrum für die Polizei kurz vor Clayton.

Der kleine Ort Clayton hat uns sehr gut gefallen. Schick und sauber ! Das erste richtige Cafe, was wir gesehen haben. 
Es musste mal sein. Nach mehr als 3 Monaten ohne Friseurbesucht habe ich mich in diesen Laden getraut. Im Internet hatte er gute Bewertungen und der Preis war auch ok. Sigrid meinte zwar die Locken würden mir stehen, ich wollte aber in San Francisco nicht zum Fotomotiv der Flower-Power-Generation werden. Also nichts wie rein. Es kommt der Tag, da muss die Schere schneiden !!! Sigrid war anschließend nicht so begeistert. Ich fühle mich aber wieder wohl.
Dann ging es mit kürzeren Haaren in die City. Wie Sigrid ja bereits schrieb, ist hier ein zweimaliger Oscar-Preisträger geboren worden. Concord ist die Geburtsstadt von Tom Hanks. Spuren von ihm haben wir aber keine gefunden. 
Der Wochenmarkt in Concorde. Viel Obst und Gemüse.
Noch einen Abstecher zum ältesten Haus in Concord. Die Beebe - Villa wurde 1870 erbaut.
Auf Grund der Hitze heute ( 34 Grad ) ging es dann schnell wieder ins klimatisierte Motel zurück.
Morgen geht's nach San Francisco. 


53. Tag - Concord - San Francisco

Mittwoch, 05.06.19

Tages-Km: 9,7 km / -Zeit: 1,14 h / -Höhenmeter: 142 Hm

Gesamt-Km: 1192,9 km / -Zeit: 76,55 h / -Höhenmeter: 8078 m

Wetter: Sonne, 22 Grad
Dieses Foto nahm Ralf heute in unserem Zielort auf. 
Wie wir dorthin kamen / was wir heute erlebt haben, folgt nun:

Für heute hatten wir uns den Wecker gestellt.

Den "Schluckspecht" mussten wir heute um 11.58 h abgeben. Den Verkehr über die Interstate / durch die Großstadt konnten wir nicht vorhersehen.

Eigentlich von A nach B keine lange Anreise.

Aber: Wir hörten heute auf den Befehlsempfänger mit Positionsbestimmung. Das war falsch. 

Vor Übergabe - so unser Plan - wollten wir kurz zum Hotel und unser Gepäck incl. Kühlbox und dessen Inhalt dort zwischenlagern.




Der Weg nach San Francisco (unser Ziel und Standort für die nächsten 5 Tage) ging größtenteils über die Interstates mit jeweils 4 Spuren in eine Fahrtrichtung. Das ist cool und ziemlich stausicher.

Die vierte Spur ist entweder für Auto´s ab 2 Personen oder Arbeiter.
Darauf weisen Schilder hin.

Von wegen "Schleich Dich oder mach Platz für Worker" Das ist Gesetz!"

Je näher wir nach Frisco kamen, um so mehr sahen wir eine veränderte Infrastruktur.

Moderne Hochhäuser - Sitze von berühmten Unternehmen / Hotels - rechts und links der Interstate.

Aus dem Auto Foto´s zu machen, ist nicht leicht. Trotzdem nehme ich Eindrücke auf, die für mich nicht unwichtig sind.

Z.B. Palo Alto ist der Ort, in dem Steve Jobs, Apple, aufwuchs / 2011 verstarb. Geboren wurde er 1955 in San Francisco.
Die Stanford University lag links entlang der Interstate. 
Viele Nobelpreisträger haben hier studiert.
"Die Luft der Freiheit weht" - schreibt sich diese Uni auf ihre Fahnenstange.
Ebenfalls vor San Francisco sah ich einen Hinweis auf das Levi´s Stadion in Santa Clara.
Seit der Saison 2014 ist es die Heimat der 49ers. 68.500 Zuschauer passen rein, bei besonderen Anlässen noch ein paar mehr.
So ein Anlass muss 2016 gewesen sein - da war dieses Stadion Gastgeber des Superbowl.
Die Denver Broncos gewannen und Lady Gaga heizte ein.
Dieses Foto (aufgenommen auf dem Auto) zeigt den Pazifik kurz vor Frisco.
Als ob die uns erwartet hätten …
Hier mussten wir tatsächlich runter. Unser Etappenziel nahte. Gott sein Dank. Die Zeit wurde immer knapper bis zur Autoübergabe.
Seit wir die Naturlandschaften verlassen haben, sahen wir in den letzten Tagen nicht nur schöne Gegenden. 
Und der erste Eindruck von San Francisco war suboptimal.
Wo die Häuser / Straßenzeilen fürchterlich aussahen, kam einfach Graffiti an die Wand. Auf´m Foto siehts auch noch nett aus!




Nur noch paar Minuten und wir haben uns erstes Ziel - das Hotel Super 8, Lombard Street - erreicht.

Schnell das Schwergepäck abladen und sofort zum Autovermieter.

Wenige Minuten vor Abgabeschluss geht der Dodge mackenfrei zurück. Punktlandung!!!

Ist auch gut so: 4,39 Dollar/Gallone kostet hier Regular.




Diese Statue stellt Tony Bennett (amerik. Entertainer) dar und steht rechts am Grandhotel Fairmont.
"Left my heart in San Francisco", erschienen 1962, war ein Hit von Mister Bennett.
Eine nach ihm genannte Suite gibt's dort.
Der normale Zimmerpreis fängt ab ca. 500 Dollar/Nacht an.
Eine 6.000 feet-große Suite ist das nobelste dort Buchbare.





Da wir noch Zeit bis zum Einchecken hatten, wollten wir auf Nummer sicher gehen und uns Ticket´s für Alcatraz besorgen. Zuhause war es noch nicht möglich.
Für nächsten Dienstag hätten wir ein Ticket für knapp 40 Dollar bekommen. 
So lange können wir nicht warten. So mussten wir nehmen, was wir bekamen und zahlten das Doppelte. Gut, dass Ralf Senior ist, so konnten wir noch 2,50 Dollar sparen.
Ich weiß nicht, wie lange ich Alcatraz kenne, die Filme/Doku´s darüber sah.
Und morgen früh ist es so weit: Wir "lochen" ein.
Diese Hängebrücke am Eingang zur Bucht von Frisco über das Golden Gate in Kalifornien ist das Wahrzeichen dieser Stadt.
Länge: 2.737 m / Höhe: 227 m
Fahrzeuge pro Tag: 120.000
Baubeginn: 1933 / Fertigstellung: 1937
Heute haben wir sie nur aus der Entfernung gesehen. Das wird sich in den nächsten Tagen ändern.
Bunte / kuriose Begegnungen / Menschen sieht man in dieser Stadt / in diesem Land ständig.
Die Überbrückungszeit hatten wir gut genutzt.
Inzwischen konnten wir unser Hotel in der Lombard Street 2440 beziehen.
(Das Foto zeigt den Frühstücksbereich - nicht groß/besonders - halt amerikanisch)

Anmerkung zur Lombard Street:
gebaut: 1922
Diese Straße ist der Zubringer zur Golden Gate Bridge. Sie gilt als kurvenreichste Straße der Welt.
An einer Stelle beträgt das Gefälle 27 %.
Vielen wurde sie durch die Serie "Die Straßen von San Francisco" mit Karl Malden und Michael Douglas bekannt.
Foto´s dieser Straße erscheinen in Kürze.






Ohne die Bridge geht hier nix - selbst in unserem Zimmer (Rückenansicht unseres Bettes).









Mir geht´s nach wie vor gut. 
Ich denke, man sieht´s!
Der erste Tag in der 14. größten Stadt Amerika´s hat uns gut gefallen. 
Wie Alcatraz und die Fahrt dorthin morgen wird, ob ich mit Blumen um meine Denkerstirn (nach Udo Jürgens) hier rumlaufe, ob wir zum ersten Mal Scott McKenzie´s Hymne "San Francisco" gehört haben und was wir sonst noch erleben, dafür ist morgen wieder Ralf (guckt gerade "Weissensee" in deutscher Sprache/amerikanischen Untertiteln im US-TV) zuständig.


54. Tag - San Francisco

Donnerstag, 06.06.19

Tages-Km: 0 km / -Zeit: 0 h / -Höhenmeter: 0 Hm

Gesamt-Km: 1192,9 km / -Zeit: 76,55 h / -Höhenmeter: 8078 m

Wetter: Sonne, extremer Wind, 18 Grad
The Rock !!!
Unsere Flucht ist geglückt !!!
Wir machen uns heute Morgen zu Fuß zum Hafen auf. Unterwegs sehen wir die ersten Cable Cars, die auf die ersten Touristen warten. Eine Fahrt steht auch noch auf unserer to-do-Liste. Im Hafen herrscht noch Ruhe vor dem Ansturm, lediglich bei Alcatraz - Ferrys ist das Geschäft schon im vollen Gange. Wir reihen uns in die Schlange der Wartenden ein und legen pünktlich um 9.40 AM ab. 
Heute haben wir mal wieder heftigen Breezy. Das wird ja eine schöne Überfahrt. Nur gut, dass wir ja erprobte und wettertaugliche Seeratten sind. Beim Blick auf die Skyline von San Francisco kann man aufziehenden Nebel sehen, hoffentlich hält der nicht den ganzen Tag an. Unser erstes Ziel ist heute, bevor es nach Alcatraz geht, die Insel Angel Island in der Bucht von San Francisco. Zuvor schippern wir bei heftigem Seegang aber an Alcatraz vorbei.
An der Golden Gate Bridge zieht auch der Nebel auf. 
Auf Angel Island angekommen, merken wir vom heftigen Breezy nichts mehr. Die Ankerbucht liegt auf der Leeseite und es ist schön warm. 

Angel Island ist eine Insel von 3,11 Quadratkilometern und hat 57 Einwohner. Seit 50 Jahren ist die Insel ein Naturschutzgebiet. Während des Sezessionskrieges richtete die Unionsarmee 1863 ein Lager mit einer Infanteriekaserne ein. Von 1910 bis 1940 wurde die Insel als Sammellager für Immigranten genutzt. Im 2.Weltkrieg wurden hier japanische und deutsche Kriegsgefangene interniert. 1952 wurde eine Luftabwehrraketenstation errichtet. 
Was uns als erstes auffällt, ist eine Gruppe junger Pioniere, die mächtig Spaß, aber auch Disziplin haben. 
Dann geht's für uns mit einem kleinen Elektrozug zu einer geführten tollen Inselerkundung. An den schönsten Punkten der Insel gibt es einen Halt für einen Fotostopp. 
Nach gut 2 Stunden geht es dann weiter nach Alcatraz. Hier herrscht ein Gewimmel wie auf dem Jahrmarkt. 
Alcatraz besuchen jährlich ca. 1 Million Besucher. Wir besorgen uns einen Audioguide und los geht's. 
Einkleidung und Ausrüstung empfangen !!!
Die berühmtesten bösen Buben !!!
Drei Etagen, Zelle an Zelle.
Die Zelle: 1,52 x 2,74 Meter !
Inventar: Waschbecken, Toilette, Bett.
Die Häftlinge verbrachten zwischen 18 und 23 Stunden am Tag in der Zelle. 
The Hole !
Dunkelkammer !
Eine hat man vergessen zu entlassen !
Der berühmteste Ausbruch. Die drei wurden nie gefunden !
Sportbereich und Freigang !
Der Wind bläst uns fast weg. 
Auf der Rückfahrt schaukelt es ganz schön. 
Wir machen uns noch zu einem Rundgang zum Financial District sowie nach Chinatown auf. 
Leckeres Abendessen gab es in Chinatown. 
Ein letzter Blick runter auf die Lombard Street, bevor wir nach 10 Stunden und fast 20 Kilometern zu Fuß wieder im Motel ankommen. 
Mal schauen, was wir uns morgen anschauen.

55. Tag - San Francisco

Freitag, 07.06.19

Tages-Km: 45,1 km / -Zeit: 3,36 h / -Höhenmeter: 381 Hm

Gesamt-Km: 1238,0 km / -Zeit: 80,31 h / -Höhenmeter: 8459 m

Wetter: Sonne, 22 Grad
In meinem Elternhaus gab´s einen Bildband u.a. mit Foto´s von Miss Liberty, den Niagara-Fällen und der Golden Gate Bridge. 
Miss Liberty habe ich inzwischen besucht / einige Male gesehen.
Die kanadischen Wasserfällen standen bisher noch nicht auf meiner Bucket-List.
Die Golden Gate Bridge dagegen zog mich schon immer in ihren Bann.
Deshalb war ich heute in großer Erwartung - zwei Erlebnisse der besonderen Art sollten heuten meinen Weg kreuzen.
Der Reihe nach!





Wenn man hier nicht Bus fährt, ist man mit dem Fahrrad am flexibelsten. 
Und unsere beiden treuen Veloträume stehen startbereit. 
Um 9.30 Uhr ging´s mit der Bicycle Odyseé los.
Diesen Park hatten wir nicht auf´m Schirm.
Es ist der Golden Gate Park.
Er ist mit seinen 4,1 qkm größer als der Central Park in Manhattan.
1860 wurde er geplant. 1902 wurde für die Versorgung der Gewässer (Wasserfall, Seen) eigens eine holländische Windmühle gebaut. Ein Gewächshaus sowie ein japanischer Teegarten findet man dort.
Makato Hagiwara, erst Gärtner, dann Verwalter des hiesigen Teegartens, soll der Erfinder der Glückskekse gewesen sein.

Ich kann´s nicht glauben!
Vor mir liegt "die" Brücke!






Blinker links und wir nähern uns meinem ersten Highlight.

Der Blick aus der Entfernung ist spektakulär. 
Ich habe Pipi in den Augen.
Vorher treffe ich aber noch diesen Herrn:
Joseph Baermann Strauss
geb. 9.1.1870 in Cincinnati / gest. 16.5.1938 in Los Angeles
Von Beruf war Mister Strauss US-amerikanischer Brückenbau-Ingenieur.
1921 lieferte er erste Pläne für eine Brücke über das Golden Gate ab. 
1929 wurde er zum Chefingenieur der Golden Gate Bridge ernannt und leitete deren Bau.

Einen anderen Herrn Strauss möchte ich bei dieser Gelegenheit ebenfalls vorstellen:
Lewi Strauss
Am 26.2.1829 als Löb Strauss in Buttenheim/Oberfranken geworden und am 26.9.1902 in San Francisco gestorben.
Mutter Rebecca wanderte 1847 (der Vater von Lewi war bereits tot) mit ihm und seinen zwei Geschwistern nach Amerika aus. Sie folgten damit den beiden ältesten Strauss-Brüdern nach New York, die sich dort ihr Brot durch Textilhandel verdienten.
Die Geschichte von Lewi Strauss müsste jedermann bekannt sein, der eine "501" jeweils besessen hat.
Die erste Jeans meiner Tochter war DIE 501 - damals 139,90 Deutsche Mark.
Was seinerzeit als strapazierfähige Arbeitshose gedacht war, ist heute gesellschaftsfähig und fast zu jedem Anlass tragbar.
Den großen Erfolg dieser Hose hat der Erfinder nicht mehr erlebt. Ein Patent auf diese Hose ist auf das Jahr 1873 datiert.
Bei bestem Wetter erreichten wir die wohl berühmteste Brücke der Welt.
G O L D E N   G A T E   B R I D G E
Baubeginn: 5. Januar 1933 / Fertigstellung: 19. April 1937
Gesamtlänge: 2.737 m / Breite: 27 m / Höhe: 227 m
Fahrzeuge pro Tag: 120.000
Ich denke, auch für Ralf ging heute ein Traum in Erfüllung. 
Auf dieser Tafel sind alle Verantwortlichen - sicherlich das "who is who" der damaligen Zeit - verewigt.

Erste Pläne zur Überbrückung der Bucht stammten bereits aus dem Jahr 1872, aber die offensichtlichen Schwierigkeiten (Nebel, Stürme, Erdbebenrisiken) führten zu Bedenken, ob der Brückenbau möglich/finanzierbar sei.
Diese Man at work sorgen dafür, dass das Bauwerk noch lange steht / nach wie vor sicher ist.
Ratzfatz hatten wir "unsere" Brücke überquert.
Schön, dass wir recht viele Foto´s gemacht haben. Immer gerne werden wir uns an diese Minuten erinnern.
Hat man die Golden Gate Bridge überquert, ist man schnell in Sausalito - auch gerne genannt Cote d´Azur dieser Gegend.
In einer Kurve - während einer Kaffepause - sprach uns David an.
David ist Volunteer und verantwortlich für die Fahrradstatistik in Sausalito.
Wir unterhielten uns über Räder, diesen Ort und unsere Tour. 
Er zeigte mir seinen Wochenzettel:
Montag radelten 713 Biker durch "seinen" Ort, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag waren´s etwas weniger. Die Heute-Statistik war noch nicht vollständig. Wir sind auf jeden Fall dabei.
David hat eine Visitenkarte von uns bekommen.
"David - thank you for the talk. Nice, that there are volunteers in the service of the good cause!"
"Dieses Segelboot war Teilnehmer am America´s Cup (berühmteste Segelregatta der Welt) vor ca. 10 Jahren," teilte uns David mit.
Sausalito hat uns gut gefallen. Schön, dass wir den Abstecher heute dorthin gemacht haben.
Wir hätten von Sausalito mit der Fähre zurück nach San Francisco fahren können.
Einen Ort weiter liegt Tiburon - fast noch schöner als Sausalito.

Tiburon - City of Belvedere
Einwohner: 8.962
Gründung: 23.6.1964
Das rund 34,2 qkm große Stadtgebiet liegt auf einer Halbinsel am westlichen Rand der Bucht von Frisco.
Viele Menschen, die dort wohnen, pendeln täglich nach San Francisco. 
Hochgeschwindigkeitsfähren und dem Highway 101 sei Dank.

46,8 % der Bewohner dort sind männlich, 53,2 % weiblich.
Das mittlere Alter der Bevölkerung beträgt 48,0 Jahre.

In Tiburon heißen die Waschsalons "Voque Cleanery", das Feuerwehrdepartement sieht aus wie ein gepflegtes Südstaatenhaus und der hiesige Ferarrihändler zeigt seine Luxusschätzchen outdoor.

Freitag Nachmittags wird im Frühjahr und Sommer die Mainstreet für den Autoverkehr gesperrt und in eine Restaurantmeile umgewandelt. Während dieser "Friday Nights on main" bieten die Restaurant und Bars ihren Gästen Livemusik an.
Überwältig nach so vielen Eindrücken haut´s mich quasi um.
Diese Bank stand Gott sei Dank dort.
"Guck mal, die ersten Pelikane", rief Ralf auf einmal.
Und schwupps war die Aufnahme im Kasten.






Als wir am Kai ankamen, stand schon "unsere" Fähre dort.

Viele Radler hatten den gleichen Tagesplan wie wir.

Eben noch 2 Tickets besorgt (Ralf zahlte als Senior genau die Hälfte - nämlich 7,50 Dollar), dann ging´s zurück zum Pier in Frisco.
Um 14.40 Uhr lief das Schiff aus.
Ne Minute später entstand dieses Foto.
Tiburon - bis dato nie gehört - können wir nur weiter empfehlen.








Und noch einmal einen Schlenker um Alcatraz. 
Auch an diesen gestrigen "Einlochtermin" werden wir noch lange und gerne denken.
Wieder zurück am Fishermann´s Wharf schauten wir bei Madame Tussauds vorbei. 
Für Mister Facebook Zuckerberg hatte das Geld wohl nicht mehr für Schuhe gereicht. Oder der MAC hat den Kostenrahmen gesprengt.
Deutsche Oldtimer unter sich!
Dieser Bulli steht im Entreé des Wachsfigurenkabinett´s.



Ich wusste bereits in Deutschland, dass Ende Mai der Film "Rocketman" läuft. 
Die Vorschau hatte ich bereits in einem Kino zuhause gesehen. 
"Einen ganzen Film mir über das Leben von Elton John ansehen?" - wollte ich das eigentlich?
Als im Vorspann der Soundtrack ablief, war mir klar: "Da muss ich hin."
Eine Straßenecke weiter, befinden sich zwei weitere Filmtheater. 
Meine erste Single war Anfang der Siebziger "Crocodile Rock" von EJ.
Der Film war ganz große klasse. Absolut empfehlenswert!!!
Fünf weitere Besucher hatten auch Spaß.






Ich finde, dieser Tag / unser Programm hat den OSCAR verdient.

Wir wünschen alles Followern ein schönes langes Wochenende und schon jetzt Frohe Pfingsten!


56. Tag - San Francisco

Samstag, 08.06.19

Tages-Km: 0 km / -Zeit: 0 h / -Höhenmeter: 0 Hm

Gesamt-Km: 1238,0 km / -Zeit: 80,31 h / -Höhenmeter: 8459 m

Wetter: Sonne, 26 Grad
Cable Car !
Ein Muss in San Francisco !
Wir haben es heute Morgen gemacht.
Die Fahrt war ein Erlebnis. 
Die erste Strecke gibt es seit dem 2. August 1873.

Nach 20 Minuten kommen wir am Endhaltepunkt South of Market an. Hier ist ganz offensichtlich die Shoppigmeile von San Francisco mit allen Nobelmarken. Ein paar Meter weiter sieht es dann aber schon wieder ganz anders aus. Abgerissene Typen und es stinkt nach Marihuana. 
Die guten alten Hardrocker stehen hier noch ganz hoch im Kurs.
Das erste Hinweisschild auf zu Hause. Warum gerade Kiel ?

Na klar ! Partnerstadt !!!
Die Fifth Avenue gibt es eigentlich in jeder Stadt.
Wir machen uns auf den Rückweg. 
Einen Zwischenstopp legen wir noch in Fisherman´s Wharf ein.






Noch ein kleiner Abstecher ins Marine Museum.
Ich weiß gar nicht, warum sich meine Frau schon nach 2 Tagen so anstellt. 
Noch ein Blick zurück auf Pier 39
Nach einem tollen indischen Abendessen noch ein Abendspaziergang !


57. Tag - San Francisco

Sonntag, 09.06.19

Tages-Km: 0 km / -Zeit: 0 h / -Höhenmeter: 0 Hm

Gesamt-Km: 1238,0 km / -Zeit: 80,31 h / -Höhenmeter: 8459 m

Wetter: Sonne, 30 Grad
Alle, die beim heutigen Escape Alcatraz Triathlon mitmachten, hatten sicherlich einen spektakuläreren Start als ich. 
Doch dazu komme ich gleich.
Ich hatte mir den heutigen Vormittag für Wäsche waschen vorgemerkt. Morgen geht´s weiter und wann wir wieder ne Laundry haben, keine Ahnung.
Mein Mann hatte während dieser Zeit das bessere Unterhaltungsprogramm:
entspannt an der Strecke stehen und die Triathleten unterstützen.
Nun zum "Flucht aus Alcatraz"-Triathlon:
Um 7.30 Uhr - alle Teilnehmer waren auf einem alten Dampfschiff - fiel der Startschuss. "Alle Mann von Bord" und schupp waren sie im eiskalten Pazifik, um die erste Disziplin (2,4 km schwimmen) zu absolvieren. Anschließend 29 km radeln und 12,8 km joggen.
Es ist zwar ein "Mini"-Marathon aber einer der ganz besonderen Art.
Teilnehmer der letzten Jahre - so das Internet - berichteten, sie hätten aus jeder Perspektive die Golden Gate Bridge gesehen - cool!

Gegen Mittag machten wir uns auf den Weg zum Pier.
Unterwegs trafen wir mehrere Triathleten. Einen sprach ich an. Er war glücklich und erschöpft. 
"Was war die schwierigste Challenge", wollte ich von ihm wissen. "Definitiv das Schwimmen."
Wievielter er geworden sei, wisse er nicht. 

"Du hast drei Möglichkeiten: aufgeben, nachgeben oder alles geben!" 
Die Teilnehmer/-innen dieses Events haben heute alles gegeben - Respekt/Glückwunsch!





Leichter als die Triathleten oder wir, kann man´s hier überall haben.

Diese elektrischen Fahrräder kann man mieten - ist aber nicht billig!






Diese kleinen gelben Flitzer sieht man hier häufig. 
Wären sie nicht so knallig, würde man sie zwischen den Ami-Schlitten nicht wahrnehmen.
Dass die überhaupt im Straßenverkehr zugelassen sind, wundert mich. 
Wundern hier? Sollte ich mir abschaffen!
So viele Oldtimer, wie heute hier auf dem Pier unterwegs waren, haben wir selten gesehen. 
Der Pier war heute deren Catwalk.
Kaum vorstellbar, dass wir die ersten beiden San-Francisco-Tage gefroren haben. 
Seit 3 Tagen haben wir tagsüber 30 Grad. Und so zog es heute einige zum Strand.
Schön, wer so was vor der Haustür hat.
Den maritimen Charakter am Pier findet man häufig. 
Beim Anblick dieses Polizeischätzchen wurde ich daran erinnert, dass San Francisco doch eine Stadt mit einer hohen Kriminalitätsrate ist. Wir haben uns sicher gefühlt und wenig Polizei wahrgenommen.


Inzwischen waren wir im San Francisco Maritime National Park (Seitengasse vom Pier) angelangt. 
Besonders angetan hatte es mir ein Hausboot aus dem Jahre 1890. Innen und außen - picco bello und groß genug für 2 Personen. 




Darf ich vorstellen: Phil, der Ranger!

Auf diesen "Typen" machte mich Ralf aufmerksam. Er erinnerte ihn an den Harpunier "Queequeg" aus dem Film Mobby Dick. 

Ich sprach ihn höflich an, erzählte ihm von unserer Reise und dem Blog und dass wir immer besondere Begegnungen suchen/ablichten und darüber berichten.

Phil war nicht sonderlich amused und stellte sich sofort vor die Handylinse.

So grimmig, wie er auf diesem Foto ausschaut, war er gar nicht.








An der einen Ecke hörte man "Get lucky", an der anderen Ecke Abba und noch ne Ecke weiter kam Bob Seger`s "Still the same". Mal kamen sie aus der Konserve und mal waren sie live.
Dieser junge "Lone Sound Ranger" war ein Musikallrounder und richtig gut.

Der Besuch des Hard Rock Café in Frisco lohnt sich wirklich.
Tolle Location, tolle Musik und wirklich coole Klamotten, die man zum normalen Kurs dort erwerben kann.








Sonntag Nachmittag heißt bei uns: Kaffee und Kuchen.
Kuchen hatten wir noch vom Frühstücksbuffet, Kaffee gab´s an diesem Kiosk.
Ralf (wir waren hier schon ziemlich nass geschwitzt, wie man sieht) gab 2 "Cup of Love" aus, den wir uns - auf einer Wiese sitzend - schmecken ließen..
Von dort muss Ralf das Parkhaus Pier 39 und dessen oberstes Parkdeck gesehen haben.
Also auf nach oben und Foto marsch!
Alte Auto´s, Motorräder und Musik ließen uns vor dieser Kneipe halten.
An jedem Sonntag zwischen 16 und 18 Uhr gibt's was für Legends and Friends.
Das muss auf jeden Fall was mit legendärer Musik zu tun haben, dachten wir.
Ralf besorgte zwei Bier (für unglaubliche 16 Dollar) und ich fragte den DJ, ob er denn auch Scott McKenzie´s "San Franzisco" performe. "So was altes habe ich nicht im Repertoire."
Wir tranken das Bier aus und gingen enttäuscht weiter.
Nachfolgend Fotos, die wir heute am Pier machten - mal ohne Kommentar!






"Cuesa Summer Bash" nennt sich diese Veranstaltung.

Heute war die Eröffnung der Sommersaison mit Essen/Trinken für Leib und Seele in cooler Hafenlocation.
45 der besten Restaurants/Bars sind hier die Gastgeber - ähnlich Dortmund a la Carte.
Dieser spektakuläre Eingang gehört zum Palace Hotel.
Dieses gehobene Hotel aus der Jahrhundertwende liegt im Financial District. 
Es wird auch als "New" Palace Hotel bezeichnet, weil es das ursprüngliche, 1875 errichtete und im Erdbeben von 1906 zerstörte Hotel gleichen Namens, ersetzte.
Fünf ereignisreiche/emotionale Tage in dieser Stadt gehen zu Ende. Das Super 8-Motel war eine gute Adresse, da sehr zentral gelegen.

"It´s biketime", hörte ich heute im Vorbeigehen eine Stimme. 
So ist es. Morgen früh geht es vollgepackt weiter Richtung Süden.

"Meine Füße müssen weiter, doch mein Herz bleibt hier!"
Dieses Zitat stammt von Udo Lindenberg und sagt das aus, was ich fühle. 

Unser morgiges Ziel hat was mit dem Halbmond zu tun. 
Ob wir dort mit dem Rad ankommen … - Ralf informiert/illustriert.



58. Tag - San Francisco - Half Moon Bay

Montag, 10.06.19

Tages-Km: 58,6 km / -Zeit: 4.40 h / -Höhenmeter: 593 Hm

Gesamt-Km: 1296,6 km / -Zeit: 85,11 h / -Höhenmeter: 9052 m

Wetter: Sonne, 32 Grad
Es geht wieder los !
Der Pacific-Coast-Highway nach Los Angeles wartet auf uns. 
Wir machen uns auf den Weg zum Halbmond. Unser heutiges Ziel ist die Half Moon Bay.
Allein der Weg aus San Francisco mit den Rädern raus ist ein Highlight und dauert fast 1,5 Stunden. Ein Highlight aber nur für die Beine und Kondition. Dazu kommt, dass die Hitze ständig zunimmt. Bereits bei unserer Abfahrt haben wir 25 Grad. Dann sind wir aber aus der Bucht von San Francisco raus und sehen die Klippen, den Strand und den Pacific. 
Der Highway Nr. 1, dem werden wir jetzt bis Los Angeles folgen. 
Die Hitze nimmt immer mehr zu, wir radeln jetzt bei 32 Grad im Schatten. Nur wo ist Schatten ? Mittags geht's erst einmal zu der bekannten schottischen Burgerfiliale, dort können wir immer für kleines Geld die Getränkeflaschen füllen, die sind heute nämlich ständig leer.
Nachdem wir den ersten heftigen Anstieg heute noch gut bewältigt haben, folgt nun der zweite. Wir dürfen kurz hinter dem Ort Pacifica nicht durch den Tunnel. Das Tunnelende kann man sogar sehen, der Tunnel selber ist für uns gesperrt. Es geht auf eine Nebenstrecke, aber immer steil den Berg hoch. Es sind meist keine langen Anstiege, dafür aber immer kurze, sehr steile Rampen. Diese hier jedoch zieht sich endlos in die Höhe. Fahren ist nicht mehr drin, wir müssen einen Teil schieben. Als wir kurz vor dem Gipfel sind, müssen wir auf einem kleinen Parkplatz erst einmal eine längere Pause einlegen, wir sind beide fix & foxy und die Sonne brennt. 
Nach einer halben Stunde geht es weiter, das Schlimmste haben wir für heute geschafft. Ab jetzt folgen phantastische Ausblicke auf den Ozean. 
Durch diesen Tunnel durften wir nicht durch. In der rechten Tunnelröhre kann man sogar das Ende sehen.
Vor uns liegt unser Etappenziel, die Half Moon Bay. 
Unser Campingplatz liegt im Half Moon Bay State Park und ist der Francis Campground. Wir bekommen einen Platz für Hiker & Biker zugewiesen. Es ist unsere bislang günstigste Übernachtung ( bis auf wildes Campen ganz zu Anfang der Tour ) für nur 14 Dollar und das Zelt steht nur 50 Meter vom Strand entfernt. 
Nach dem Zeltaufbau geht es erst einmal an den Strand zum Relaxen. Die heutige Etappe hat uns nach den ganzen Nichtradeltagen und der Hitze ganz schön zugesetzt. 
Es ist einfach nur wunderschön hier. 
Da wir noch einige nicht verplante Tage haben, überlegen wir, hier noch einen zweiten Tag zu bleiben. Ihr werdet es sehen. 
Der Sonnenuntergang war der Hammer. So was haben wir noch nicht gesehen. 


59. Tag - Half Moon Bay

Dienstag, 11.06.19

Tages-Km: 12,2 km / -Zeit: 0.59 h / -Höhenmeter: 47 Hm

Gesamt-Km: 1308,8 km / -Zeit: 86,10 h / -Höhenmeter: 9099 m

Wetter: Sonne, 33 Grad
Wir haben in Half Moon Bay gut geschlafen und verlängert.
Wir saßen gerade beim Frühstück (ganz bescheiden - Kaffee aus der Tüte und Plätzchen vom Motel aus San Francisco), als ein uniformierter Herr vorbei ging und uns freundlich "Guten Morgen" wünschte.
Da wir mal wieder keine Stromzufuhr auf unserem Platz hatten, fragte ich ihn, wo wir unsere Geräte "füttern" können. "No Problem! Kommen Sie nachher in mein Office!"
Er stellte sich als Ken vor und sei Park-Guide auf diesem Campingplatz sowie der angrenzenden Flächen. Er erwarte gegen 10 Uhr eine Middleschool-Klasse mit mehr als 40 Schülern. 

Thema: "Pflanzenkultur"

Beim Gespräch mit Ken merkte ich gleich, wie fachkundig und interessiert er an "seiner" Umwelt ist.

"Probier mal", meinte er und hielt mir einen grünen Strauch hin.
Es sei Spinat und essbar. Ich vertraute ihm und probierte.

Spinat mit dem Blubb, Spiegelei und Kartoffeln zuhause schmeckt zwar besser. Wieviel Geschmacksverstärker drin sind - weiß man´s? 

Von meinen Eltern im heimischen Eifelgarten habe ich es als Kind gelernt, dass man Obst/Gemüse/Salat aus dem Garten gleich essen konnte. Nicht gespritzt - einfach nur natürlich.







Auf dem Weg zur Anmeldung kam ich an diesem RV mit Vorgartendeko vorbei. Pretty in Pink!






Wie bereits am Anfang erwähnt, wir haben um einen Tag verlängert. 

Sicherlich auch, um uns von den Strapazen des Vortages zu erholen.

Pünktlich um 10 Uhr kam der Schulbus, von Ken bereits erwartet.
"Let´s do it", seine Begrüßung und die Karawane zog los.

Hier ist nicht alles besser als bei uns - aber:
Einige Male bekamen wir mit, wie Schüler auf´s Lehrerwort hören. 
Wir konnten das auch.
Mit den Rädern ging´s in den Ort Half Moon Bay.
Auf einem Werbeschild las ich "Love you to the Moon and back".
So romantisch und wunderschön!

Half Moon Bay - Anmerkungen:
Einwohner = 11.324
Gründung = 15.7.1959
Größe des Stadtgebiets = 16,8 qkm
Am Maverick (Surfspot) , einem Unterwasserfelsen vor dem Pillar-Point am Nordende der Half Moon Bay, brechen die Pazifikwellen aufgrund der besonderen Form des Meerbodens besonders hoch.
Nach starken Winterstürmen erreichen die Brecher hier Höhen zwischen 7,5 und 25 Metern.
Die beiden Foto´s entstanden beim Durchradeln.
Wie ihr seht, sind unsere Räder nicht nur verkehrs- sonders auch alltagstauglich.
Übrigens: der Wein (natürlich kalifornischer) schmeckte hervorragend am Abend!
Mit dem Rad waren wir an diesem Tag die Bay City Rollers.
Wenn unser Tippi schon mal wenige Meter - quasi umme Ecke - vom Pazifik/Strand entfernt ist, muss man das ausnutzen. Zumal das Wetter hervorragend war.
Ich liebe/lebe Flower Power!

Gestern Abend dachte ich: "kleiner Ort mit nettem Ortsnamen, ein Blog reicht."
Aber Amiland enttäuscht mich nie. Immer neue Eindrücke / Begegnungen.
Ob wir bei unserer morgigen Adresse die Pferde zügeln und wie wir dort hinkommen, berichtet Ralf - der Mann mit einem PS - im nächsten Blog.
Gerade informieren mich meine Tochter und Freundinnen über den Artikel "Post von Sigrid on the road" - erschienen in der neuen Ausgabe der Zeitschrift MEINS - die Zeitschrift mit dem WOW-Effekt!
Darüber haben wir uns total gefreut. 
Der Kontakt zu diesem Magazin entstand im Februar im Café ALEX in Dortmund. Ich kam mit einer supernetten Mitarbeiterin von "MEINS - Frauen wie wir!" ins Gespräch und erzählte ihr von unserem Reiseplan.
Dass Steffi Graf auf dem Cover dieser Ausgabe ist, gefällt mir sehr. Vor wenigen Wochen waren wir ziemlich nah an dieser tollen Sportlerin dran.
Auch wir gratulieren der "Gräfin" zu ihrem 50. Geburtstag.
MEINS hat die Adresse unserer Homepage veröffentlicht.


60. Tag - Half Moon Bay - Davenport

Mittwoch, 12.06.19

Tages-Km: 63,2 km / -Zeit: 4.31 h / -Höhenmeter: 404 Hm

Gesamt-Km: 1359,8 km / -Zeit: 89,42 h / -Höhenmeter: 9456 m

Wetter: Sonne, 24 Grad

Diese Nacht haben wir schlecht in unserer grünen Herberge geschlafen.
"Wir hatten nämlich ungebetenen Besuch"

Wir gingen, wie immer, auf den Campgrounds mit einbrechender Dunkelheit auf unsere aufblasbaren Matratzen. Das Zelt zugezogen und mit dem Meeresrauschen eingeschlafen. So gegen 23 Uhr raschelte und polterte es im Vorzelt, wir wurden dadurch wach. Bei der Nachschau stellten wir fest, dass ein Rucksack und eine Plätzchentüte vor dem Zelt lagen. Zunächst dachten wir uns noch nichts dabei, als jedoch gut eine halbe Stunde später das ganze wieder losging, wurde uns doch ein bisschen mulmig und wir packten die Essenssachen erst einmal sicher weg. Am Morgen erfuhren wir dann, dass uns vermutlich ein Waschbär besucht hat. Gesehen haben wir ihn jedoch nicht. Jetzt wissen wir auch, warum die alten Holzverschläge am Stellplatz angebracht sind. Zum Frühstück gab es heute von den übrig gebliebenen Sachen nichts mehr, ein Kaffee musste zunächst reichen. 

Nach den Zeltabbau ging es dann vollbepackt erst einmal zum Frühstück in den Ort. Hier wurden wir dann ziemlich schnell in deutsch angesprochen. Der Inhaber der Bäckerei stellte sich als Thomas aus Gelsenkirchen vor. Er sagte uns, dass er vor 35 Jahren ausgewandert sei und in den USA hängen geblieben ist. Half Moon Bay sei ein traumhafter Ort, um hier sein Leben zu verbringen. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es dann heute erst um 10 Uhr los. 
Ein leichter englischer Einschlag am Ortsausgang. Was man nicht so alles über den großen Teich schafft.
Wir machen Höhenmeter um Höhenmeter. Das ist heute gar nicht so schlimm, viel schlimmer ist, das uns ein heftiger Wind von vorne um die Nase weht. Eigentlich ist auf dem Highway Nr. 1 Nordwestwind, d.h. wir hätten ihn seitlich von hinten. Deshalb fahren auch alle Radler von Nord nach Süd. Bei uns ist es heute einmal umgekehrt und wir müssen mächtig gegen den Wind ankämpfen. Wir könnten mit dem Wind auf dieser Reise ja auch mal Glück haben. Bislang kam er immer von vorne. Trotzdem genießen wir die traumhaften Ausblicke auf den Pacific. 
Man wohnt nicht schlecht hier, vorne der Pacific, auf der anderen Seite die Berge.
Anstieg bei heftigem Gegenwind. 
Am Ano Nuevo Point ( Leuchttum ) befindet sich ein Hostel. Wir überlegen, ob wir hier für heute Schluss machen. Wir können aber jeder nur ein Bett im Schlafsaal bekommen, Essen muss man selber mit den mitgebrachten Sachen machen. Wir haben aber nichts für das Abendessen sowie das morgige Frühstück dabei. Außerdem sind wir erst 40 Kilometer geradelt. Also geht es weiter. 
Am Nachmittag schlägt das Wetter um. Die Sonne verschwindet, es zieht Nebel auf. Es hat auf einmal auch ganz schön abgekühlt. 
Wir hatten eigentlich vor, im Redswood State Park, auf der Rancho Del Oso Horse Camp zu zelten. Bei dem Wetter haben wir dann aber schnell Abstand davon genommen und es ging noch 10 Kilometer weiter bis Davenport. 
Am Nachmittag erreichen wir dann den Ort Davenport mit seinen 408 Einwohnern. Ehe man sich versieht ist man auch schon durch. 
Zum Glück gibt es im Ort ein Motel. Es ist auch das einzige und hat den Namen Roadhouse. Ein Zimmer ist auch frei und so können wir heute nach einer sehr windigen Fahrt Schluss machen.  
Mal schauen, wie es morgen weiter geht und bis wo uns unsere Drahtesel tragen. 

61. Tag - Davenport - Beach South Camp / Höhe Watsonville

Donnerstag, 13.06.19

Tages-Km: 52,1 km / -Zeit: 3.55 h / -Höhenmeter: 518 Hm

Gesamt-Km: 1411,9 km / -Zeit: 93,37 h / -Höhenmeter: 9974 m

Wetter: bewölkt, 22 Grad


Nach dem wir gestern Bonusmeilen gemacht haben, war für heute eine Kurzetappe geplant.

Nach 2 Tagen im Zelt - total zerstochen und mit tierischem Überraschungsbesuch in der Nacht (Ralf berichtete) - gönnten wir uns letzte Nacht ein Hotel in Davenport - auch WhaleCity genannt.

Die Wasch-/Duschbären waren hier Ralf und ich.

Von der Terrasse zu unserem Hotelzimmer aus konnten wir sehen, wo wir hin mussten.

Und das hieß gegen 10 Uhr erstmal runterschalten und (gestärkt von Bacon & Eggs) mächtig in die Pedale treten. 

Nach einer Kurzrampe oben angelangt, gings mit über 40 km/h im Karacho wieder runter.
Meist sieht man den Pazifik rechts.






Hier wird ein Artischockenfeld bewässert. 
Hab im Internet gelesen, dass hier der kühle Nebel und die warme Sonne Anfang Juni die perfekte Voraussetzung zum Anbau dieser Delikatesse sind.
Etwas weiter wurden Erdbeeren geerntet.





Mittlerweile waren wir wieder in der Zivilisation angelangt.
Hier sieht man das Eingangsschild eines StartUp-Unternehmens, welches sich "Biotechnologie trifft Lebensqualität" auf die Fahnenstange geschrieben hat. 
Santa Cruz war der erste größere Ort, den wir heute erreichten.
Die nächsten Foto´s zeigen die Westcliff Street in Santa Cruz.
Ein Mix aus älteren Häusern (schön/antik/maritim - heute auch gerne Shabby Chick genannt) und neuen Villen (ähnlich dem aktuellen Baustil der Deutschen).
Wie ich bereits in einem vorherigen Block schrieb:
Wir veröffentlichen/schreiben am liebsten Positives. 
Aber: wo Licht ist, ist in der Regel auch Schatten.
Und den sehen wir momentan ziemlich oft.

Mittlerweile fragen wir uns beim Anblick eines schwer bepackten Menschens oder eines Uralt-RV´s - homeless People?
Dazu komme ich später nochmal drauf zurück.
Freizeitvergnügen in Santa Cruz.
Entweder man betätigt sich sportlich oder man amüsiert sich für viele Dollar Einsatz, ähnlich wie in Las Vegas - mit Riesenrad, Vergnügungspromenade, Casino.
Santa Cruz - genannt Surfe City
Einwohner: 64.500
Größe: 40,4 qkm

Beim Loma-Prieta-Erdbeben 1989 wurden viele Gebäude - insbesondere im Zentrum der Stadt - beschädigt, einige der Ziegelbauten stürzten ein. Bei diesem Erdbeben starben 5 Menschen.

Gegen 13 Uhr erreichten wir unser Tagesziel "Sunset State Park" hinter Santa Cruz.
Eine Tafel zeigte "ausgebucht" an.
Da wir wissen, dass diese Campingplätze Hiker & Biker aufnehmen müssen, fragten wir höflich nach.
"Sie können erst um 16 Uhr einchecken." 
Das hatten wir bisher noch nicht. Ich wollte wissen, warum.
"Das hänge mit den homeless People zusammen", sagte mir der Herr am Desk.
Ich habe das so verstanden, dass die staatlichen Campgrounds verpflichtet sind, die Heimatlosen für 24 Stunden aufzunehmen. Um 13 Uhr müssen die dann das Terrain verlassen.
Auch wir hätten hier nur eine Übernachtung buchen können.
Drei Stunden warten - da hatten wir nun wirklich keinen Bock drauf.
Plan B muss her. Die Unterkünfte in dieser Gegend sind fast unbezahlbar.

Inzwischen hatten wir Hunger und Durst. 
Erstmal zur nächsten Tanke und uns stärken.
Hier gab´s Bänke outside (da saßen wir) und inside (nette Buchauswahl).
Wir wollten nur noch ankommen und das Zelt aufbauen.

Zwischendurch sehen wir nette Häuser. 4 Ladies spielen in einem Park Boccia. 
Ich muss an die Serie "Desperate Housewives" denken. Alles scheint in Ordnung.
Sie haben ein Haus überm Kopf und der Kühlschrank ist sicherlich gut gefüllt. 
Beneide ich diese Damen jetzt wirklich? Das darf nicht wahr sein!!!!

Kurz nach 16 Uhr erreichen wir den Camping Platz "Sunset State Beach" 
Übernachtungsgebühren: 5 Dollar/Person

Nach einer ordentlichen Berg- und Talfahrt erreichten wir unseren armseligen Bereich.
Eine abgerockte Wiese, eine dreckige Bankgarnitur incl. Holztresor (für den Fall, dass wieder animalischer Übernachtbesuch auftaucht) war unsere No-Go-Area über Nacht.

Gott sei Dank hatten wir in La Selva Beach in einem kleinen Markt Lebensmittel/Getränke besorgt. 
Der Campingplatz hatte weder Verpflegungsmöglichkeiten/noch Internet.

Unsere Nachbarin - sie stellte sich als Karen aus San Francisco vor - begrüßte uns verschnupft und herzlich. Sie sei 9 Tagen unterwegs und bereits auf dem Rückweg.

Gegen 19 Uhr kamen auch noch Gregory und Peter aus Belgien.

Wenn vier Radler zusammen kommen, gib´s Gesprächsstoff.

Während "wir" Europäer schon den halben Globus bereist haben, scheint Karen nur "ihr" Land zu kennen.
Als wir uns Gute Nacht und Tschüss sagten, war dies bereits vertraut/herzlich.

Wäre schon schön, wenn ein heißer Kaffee und ein Radlerfrühstück uns nach diesem Tag begrüßen würde. Ich bezweifele dies aber. 
Mit Glück erreichen wir morgen einen Ort, dessen wichtigste Einnahmequelle früher die Fischerei und der Walfang war und heute der Tourismus ist. 
Ob hier eine Übernachtung in unser Budget passt …
Darüber informiert Euch morgen Zahlmeister Ralf.


62. Tag - Beach South Camp / Höhe Watsonville - Seaside

Freitag, 14.06.19

Tages-Km: 44,7 km / -Zeit: 3.04 h / -Höhenmeter: 245 Hm

Gesamt-Km: 1456,6 km / -Zeit: 96,41 h / -Höhenmeter: 10219 m

Wetter: bewölkt, 16 Grad

Sigrid schrieb gestern von einem heißen Kaffee und einem Radlerfrühstück am Morgen. 
Zumindest das Radlerfrühstück fiel aus. Einen heißen Kaffee gab es dann nur im Stehen neben dem Zelt. 
Wie kam es dazu ?

Unsere Campingnachbarn Karen, Gregory und Peter wollten eigentlich schon sehr früh, so gegen 6 Uhr, aufbrechen. Als wir wach wurden, hörten wir sie draußen reden. Da stimmt doch was nicht. Ich also raus aus dem Zelt und nachgeschaut. Schon beim Aufziehen des Reißverschlusses kam mir ein Schuss Wasser entgegen. Beim Blick nach draußen stellte ich dann fest, dass leichter Nieselregen vom Nebel die ganze Gegend und natürlich auch unser Zelt schön durchgeweicht hatte. Die anderen Drei waren dabei, ihr Zelt und die Gegenstände zu trocknen und zu verpacken. Das stand uns natürlich bei dem Wetter ( es nieselte immer noch ) natürlich auch bevor. Na das wird ein Spaß beim Abbauen werden.  
Aber zunächst gab es erst mal den heißen Kaffee. 
Gregory und Peter, die nur mit ganz kleinen Zelt und Gepäck radeln, hatten sich in der Zwischenzeit verabschiedet. Karen packte auch zusammen. 
Nach dem Kaffee waren wir dann dran. Soweit möglich, alle Sachen im Innenzelt trocken verpacken und dann zum Waschhaus bringen. Das Zelt haben wir natürlich nur halbwegs trocken bekommen, es musste so halb feucht verpackt werden. Gegen 10 Uhr waren auch wir dann fertig. Karen war in der Zwischenzeit auch fertig geworden und hatte sich verabschiedet. 
Wir wollten heute bis nach Monterey, so knapp 50 Kilometer weiter. Das Wetter wurde aber nicht besser, bewölkt und es war kalt.
Heute wieder Zelt ? Ne, dass geht gar nicht. 
Kurz vor diesem Abzweig war dann ein Cafe mit freiem Wifi-Zugang. Die Handys wurden rausgeholt und nach einem Zimmer in Monterey oder der Gegend geschaut. Das Problem hier im Moment ist, in Monterey werden aktuell die US-Open im Golf gespielt. Dementsprechend sind hier im Moment auch die Hotel-/Motelpreise. Um es genau zu sagen, astronomisch hoch. Wir haben dann aber doch nach langen Suchen ein Motel in Seaside, einen Ort vor Monterey zu einem für uns noch akzeptablen Preis für 2 Tage ergattern können. Also auf nach Seaside, wo wir dann auch gegen 15 Uhr angekommen sind. Jetzt erst einmal alle Sachen aus den Taschen und zum trocknen aufgehängt. Alles war vom Regen irgendwie klamm. 



Auf dem Weg zum Hotel haben wir unseren geliebten chinesischen Panda gesehen, da ging es dann am Abend zu Fuß noch hin. Der Spaziergang machte aber nicht so richtig Spaß, es war einfach nur nasskalt. Das Wetter haben wir nun seit 2,5 Tagen, ab Sonntag soll es aber langsam wieder besser werden. Dann geht es für uns auch wieder auf Tour. Zunächst werden wir uns einmal Monterey anschauen. 
Mittlerweile kommt es uns so vor, als wenn wir gar nicht mehr in den USA sind. Hier ist alles südamerikanisch geprägt. Nicht nur die Läden und Restaurants auch die Bevölkerung hat einen sehr hohen südamerikanischen Anteil. Das schlimmste sind die vielen homeless People, die hier in großer Anzahl rumlaufen und mit ihren vollbepackten Einkaufswagen überall rumliegen. 

Is that the sunshine Staate ?
Vielleicht gibt es am Sonntag ja mal eine Bratwurst!
Wir sind jetzt mal auf Monterey gespannt. Über unseren Ausflug dorthin wird Sigrid dann berichten. 


63. Tag - Seaside

Samstag, 15.06.19

Tages-Km: 0 km / -Zeit: 0 h / -Höhenmeter: 0 Hm

Gesamt-Km: 1456,6 km / -Zeit: 96,41 h / -Höhenmeter: 10219 m

Wetter: bewölkt, 16 Grad
Endlich war heute mal wieder Leben in der Bude!
Und davon werde ich jetzt berichten.

"Ich mach mal die Heizung an," waren die ersten Worte heute Morgen von Ralf.
In der Nacht hatte er sich den Schlafsack rausgekramt. Es war ziemlich kalt heute Nacht und die Schmuddeloberdecke wollten wir uns nicht antun.
Heute wollten wir uns Monterey anschauen, ein Ort, von dem wir schon gehört hatten und der sehr mondän sein soll.





Um 10.40 Uhr fuhren wir mit dem Bus zum Zielort Monterey.

Erwähnenswert ist, dass hier alle Informationen sowohl in englisch als auch in spanisch ausgewiesen sind. Das hätten wir vor unserer Reise so nicht erwartet!
Endstation "Aquarium" stiegen wir aus.
Das Monterey Bay Aquarium soll eines der größten öffentlichen Schauaquarien weltweit sein. Eröffnet wurde es 1984.
Für 2 Personen 100 Dollar Eintritt bezahlen, wollten wir nicht. 






Auch diese Ausstellung ist derzeit in Monterey. 
Wir fielen quasi vom Bus in die Cannery Row (wörtlich etwa Konservenfabrikreihe).
Die Cannery Row ist die Küstenstraße und das Touriviertel von Monterey.
Den Namen hat sie von vielen Ölsardinenfabriken, die hier zwischen 1895 und etwa 1950 entstanden.

Anmerkungen zu Monterey::
Einwohner = 27.800
Fläche = 30,4 qkm

Sicherlich eins der besten Hotels ist das Intercontinental.
Ich ging rein und fragte höflich den Doorman, ob ich mir das Hotel ansehen dürfe.
"It´s public" - seine Antwort.
Leider ist mein Foto von der Lobby nix geworden. Gefallen hat mir das Hotel auf jeden Fall besser als unser Motel in der Fremontstreet.
Die amerikanische Bauweise erstaunt uns sehr.
Diese Installation incl. Zähleruhr vom Hotel Intercontinental befindet sich draußen im Durchlauf.
Sitzmöglichkeiten mit Werbefiguren findet man hier überall. 
Und ne kostenlose Umarmung ist auch noch drin. 
Amerikanisches Süßzeug´s - wir fotografieren und verzichten 
In diesem Laden konnte man alles kaufen, was man überhaupt nicht braucht.
Obwohl (siehe Coverfoto) die Sachen waren schon wieder so abgefahren, dass sie uns ansprachen und wir sie verewigen mussten.


In diesen Tagen ist Golf das Gesprächsthema in Monterey. Ständig hört man den Namen Tiger Woods.

Der Besitzer eines hiesigen Geschäfts teilte mir mit, dass 2009 die U.S. Open in Monterey ausgetragen wurden. Und nun - 10 Jahre später - sei man erneut Gastgeber. 
Die U.S. Open - veranstaltet seit 1895 - hat ständig wechselnde Austragungsorte. 
Im Hotel Monterey Plaza Hotel & Spa trafen man sich zum Public Viewing vor dem Fernseher.
Gerade schlägt Woods auf. Ich höre nur "drive, chip & putt".

Anmerkung:
Eldrick Tont Woods, die Sportgemeinde kennt ihn nur als Tiger, wurde geboren am 30.12.1985 in Cypress/California.
Er ist ein US-amerik. Profigolfer.
Bisher gewann er 15 Major-Turniere. U.a. die U.S. Open dreimal (2000, 2002, 2008)
2000 wurde er zum Weltsportler ernannt.
Preisgeld der U.S. Open = 12.000.000 Dollar
Der Sieger bekommt 2.160.000 Dollar
Diese Lady ist Santa Rosalia
Sie ist die Patronin der italienischen Fishermen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach Monterey kamen.
Dieser Herr ist John Steinbeck

Geboren am 27.2.1902 in Salinas/California / gestorben am 20.12.1968 in New York City

Steinbeck war einer der meistgelesenen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.

1940 erhielt er den Pulitzerpreis und 1962 den Nobelpreis für Literatur.

Sein Großvater väterlicherseits war ein Tischler aus Heiligenhaus.

"Jenseits von Eden" - Paraderolle von James Dean - ist ein Roman von Steinbeck.

Einige seiner Romane haben einen Bezug zu Monterey.






Auch in Monterey gibt´s (wie in San Francisco) den Fisherman´s Wharf.
Dieser lag auf unserem Rückweg.

Um 13 Uhr sah Ralf diesen Stand mit Fisch und weiteren Delikatessen.
2 Stück Garlicbrot war unser günstiges Mittagessen bisher.
Dem alten Zollhaus statteten wir einen Besuch ab.
Hier macht man eine Reise in die Vergangenheit.
Kann man sich heute alles nicht mehr vorstellen. Man geht in einen Supermarkt, füllt den Wagen nach Lust, Laune und Hunger und kein Mensch fragt sich, wie diese Lebensmittel in "dieses" Regal kommen. 
Der Seeotter ist wohl so ein Maskottchen dieses Ortes.
Nett, wie man sich hier beim Namen des berühmtesten Zauberlehrlings der Welt bedient hat.
Haben wir Monterey als mondän empfunden?

Ich habe diesen Ort heute einige Male mit dem Timmendorfer Strand verglichen. Und da kamen wir beide zu dem Entschluss, dass der schleswig-holsteinische Ort mehr Charme/Mondänität hat.

"Morgen soll ein anstrengender Tag werden", hörte ich die warnenden Worte meines Mannes.
U.a. werden wir morgen durch einen Ort radeln, wo vor einiger Zeit ein ganz berühmter US-Schauspieler Bürgermeister war.
Ob er für seine Tätigkeit als OB "eine Hand voll Dollars" bekommen hat, ist mir nicht bekannt.
Vielleicht fährt er ja mit seinem "Grand Torino" an uns vorbei. Dann würde ich ihn fragen.

64. Tag - Seaside - Big Sur / Pfeiffer Campground

Sonntag, 16.06.19

Tages-Km: 58,0 km / -Zeit: 4,17 h / -Höhenmeter: 698 Hm

Gesamt-Km: 1514,6 km / -Zeit: 100,58 h / -Höhenmeter: 10917 m

Wetter: Sonne, bewölkt, Nebel 22 Grad
Heute werden wir reichlich Höhenmeter machen. Deshalb muss erst einmal eine solide Grundlage her. Im Restaurant gegenüber sind um 8.30 AM schon alle Plätze belegt. Frühstücken die Amerikaner eigentlich nicht zu Hause ? Auf zum nächsten Diner. Im Black Bear Diner ist für uns noch Platz. Dass die Portionen so groß ausfallen hätten wir nicht gedacht. Kein Wunder, dass in Amerika Übergewicht herrscht, wenn es schon zum Frühstück solche Portionen gibt. Wir haben unsere nicht geschafft. Es geht dann auch erst um 10 AM los. Zunächst 5 Kilometer nach Monterey, dann fangen die Steigungen auch schon an. Die Erste zieht sich über 3 Kilometer nach Carmel hoch. 
Carmel müssen wir uns anschauen. Hier war Clint Eastwood Bürgermeister. Der Ort ist ganz anders als Monterey. Klein, nobel und elitär. Viele kleine Boutiquen und Galerien. Wir schieben die Räder durch den Ort, bis wir vor dem kleinen schicken Hotel Cypress Inn stehen. Dieses gehörte der Schauspielerin Doris Day. 
Selbst die Tankstellen sehen in Carmel anders aus.
Mal eine Foto von uns beiden. 
I
n den Bergen von Carmel stehen traumhafte Villen. Die meisten sieht man aber nicht. Die Wohnlage dürfte verdammt teuer sein. 


Unterwegs zieht erster Nebel auf. Wir machen Meter um Meter die Küste entlang. Es geht rauf und runter.


Die wohl berühmteste Brücke auf dem Pacific-Coast-Highway. 
Die Bixby Creek Bridge. 
So schön die Brücke auch ist, danach geht es mächtig nach oben...


Am frühen Nachmittag schlägt das Wetter um. Der Nebel verzeiht sich, es folgt herrlicher Sonnenschein.

Gegen 4 PM erreichen wir unser Tagesziel, den Pfeiffer Campground im Big Sur Nationalpark. Der Campground ist natürlich voll belegt, wir bekommen aber einen Platz für Hiker & Biker. Dieser liegt aber im tiefen dunklen Wald zwischen den Redwoodbäumen. Ein bisschen Sonne wäre schön, aber was will man für 10 Dollar für zwei Tage verlangen. So lange wollen wir nämlich bleiben. Es sind auch bereits zwei andere Biker da. Nachdem wir dann das Zelt aufgebaut haben, will Sigrid noch etwas im Store zum Abendessen holen. Als sie losfahren will, stellt sie fest, dass der Hinterreifen platt ist. Unsere erste Panne nach 1500 Kilometern. Den Schlauch wechsele ich aber erst morgen. In der Zwischenzeit haben sich noch mehrere Biker eingefunden, es herrscht reger Zeltaufbau. Am Abend gibt es dann noch ein nettes Gespräch mit unserer Zeltnachbarin Darcia aus Canada. In den Schlafsack krabbeln wir wieder recht früh, da es im dunklen Wald recht früh kalt wird. Gute Nacht.

65. Tag - Big Sur / Pfeiffer Campground

Montag, 17.06.19

Tages-Km: 0 km / -Zeit: 0 h / -Höhenmeter: 0 Hm

Gesamt-Km: 1514,6 km / -Zeit: 100,58 h / -Höhenmeter: 10917 m

Wetter: Sonne, Nebel, feucht, 20 Grad
übersetzt: "Kannst du den Wald vor lauter Bäumen sehen?"
Auflage 2 aus 2017 des Reise Know How informiert, dass der Pfeiffer Big Sur State Park ein guter Campingplatz sei. 
Auch er - wie alle Plätze in Big Sur * - sind seit langem ausgebucht.

Die drei nächsten Fotos zeigen den Weg zu unserem Platz, den wir seit gestern "bewohnen".

Abgesehen von Tiergeräuschen und Schnarchattacken eines Nachbarn hatten wir ganz gut geschlafen, dick eingemummelt in unsere Schlafsäcke.

Ralf war zuständig für die dunkle Dröhnung am Morgen und ich für die Nahrungskomponente.
Vom "Backshop" quasi auf unseren Naturholztisch kam ein 14 Dollar teures Sandwich.
Dieses war 4 Dollar teurer als die Übernachtungen auf diesem Hiker-/Bikerplatz.

Auf einem Hiker-/Bikerplatz ist ein ständiges Verabschieden und Kommen.
Gott sei Dank blieb Darcia from Galgary. Die kanadische Lady ist sehr nett und wir vertrauen uns. Das ist hier sehr wichtig!

Plötzlich bekamen wir Besuch von einem Paar. 
Sie waren anlässlich der U.S. Open in dieser Gegend und heute war Wandertag.
Beide spielten Golf und sehr an Sport interessiert. Von Bernhard Langer und Boris Becker hielten sie viel.
"Er habe deutsche Wurzeln" (wie ganz viele, die wir hier unterwegs treffen), erzählte er.
Sie waren sehr an unserer Tour interessiert, zudem wir durch "ihren" Bundesstaat Arizona geradelt sind.
Wir gaben gerne unsere Homepageadresse an Mary und Larry aus Scottdale/Arizona weiter.
Schön, Euch kennen gelernt zu haben!

Auf einmal ging´s zu wie in einem Taubenschlag. Mindestens 12 Chinesen mit Profikameraausrüstung stürmten auf unseren Platz wie Paparazzi.
"We are not homeless People", rief ich ihnen zu. Das schien sie nicht zu beeindrucken. Sie knipsten einfach drauf los.

In der Zwischenzeit flickte Ralf meinen kaputten Reifen, der nach kurzer Zeit erneut platt war.
Beim zweiten Anlauf assistierte Krankenschwester Darcia mit kanadischem Flickzeug und Sachverstand.







Der geplante Walk zum Wasserfall fiel aus. Der Ranger erzählte was von einer Sperrung. Schade!








Da wir nicht wissen, wann wir wieder in der Zivilisation sind, mussten wir uns mit Lebensmittel eindecken. Mit Ralf´s Rad radelte ich in diesen Supermarkt.
Den Nachmittag vertrödelten wir mit lesen, quatschen und frieren.
Zu diesem Campingplatz gehört ein Hotel incl. Restaurant.
Zumindest ich bin auf dieser Radreise ständig hungrig. 
Im Restaurant gab ich unsere Bestellung auf. Die Wartezeit verbrachte ich in der gemütlichen Lobby.

Diese Meldung fand ich in dieser Lobby.
Basin Complex war ein massives Lauffeuer am 21.6.2008 und war das Ergebnis eines Blitzschlages. Es betraf auch diesen Campingplatz.

Oben links sieht man den damaligen Gouverneur von Kalifornien - Mister Arnold Schwarzenegger.
* Anmerkung zu Big Sur - die Gegend, wo wir uns gerade aufhalten:
Big Sur wurde mir stets als schönste Ecke am Pazifik angepriesen. Lange dachte ich, es würde sich um einen Ort handeln.
Big Sur ist ein Küstenstreifen im US-Bundesstaat Kalifornien. Er umfasst etwa 100 km Küstenlinie und die dahinter steil gelegenen Berge der Santa Lucia Range.

Aufgrund des nordkalifornieschen Wetters ist Big Sur eine rauhe Naturschönheit.
Diese Wanderstöcke sah ich im hiesigen Markt. 
Ich denke nicht, dass wir noch mal verlängern. Oder doch? Bleibt dran!


66. Tag - Big Sur / Pfeiffer Campground - Plaskett Campground

Dienstag, 18.06.19

Tages-Km: 54,5 km / -Zeit: 3,59 h / -Höhenmeter: 721 Hm

Gesamt-Km: 1569,1 km / -Zeit: 104,57 h / -Höhenmeter: 11638 m

Wetter: bewölkt, Nebel 20 Grad
Sigrid hatte gestern Abend für uns noch jeweils ein Sandwich zum Frühstück besorgt. Lag es an der Feuchtigkeit, jedenfalls waren beide heute Morgen schimmelig. So gab es zum Frühstück mal wieder nur Kaffee und ein paar Cookies. Zumindest die Nacht war nicht so feucht wie die letzte. Unsere anderen Zeltnachbarn waren auch schon weg, wir hatten aber am Abend zuvor gemeinsam beschlossen, dass wir uns Nachmittags alle wieder auf dem Campground Plaskett Creek treffen. Diesen hatten wir gemeinsam ausgesucht, da er noch das Mindestmaß an Komfort bot. Die beiden anderen hatten kein Trinkwasser sowie warmes Wasser und Duschen. Bei Pleskett Creek mussten wir nur auf das warme Wasser und die Duschen verzichten. Leicht gestärkt geht es um 9 Uhr auch vom Campground aus schon fast 300 Meter in die Höhe. Die Sonne ist ausnahmsweise auch mal da, immer wenn man sie nicht gebrauchen kann. Als wir kurz vor der Passhöhe sind, gibt es im ersten Restaurant erst einmal ein Sandwich und einen Kaffee. Gestärkt geht es dann bis zur Passhöhe und just haben wir auch wieder Nebel. 
Wir wissen, dass es heute an der Küste einer der härtesten Tage wird. Das Höhenprofil zeigt uns an, dass es heute den ganzen Tag nur rauf und runter geht. Das heißt, Jacke an, Jacke aus. 





Noch gut 300 Meilen bis zu unserem Endpunkt 
Los Angeles.  
Wieder eine von 32 Brücken auf dem Pacific Coast Highway.
Das Wetter wird nicht besser, es herrscht den ganzen Tag Nebel.
Gegen 16 Uhr erreichen wir dann den Campground Plaskett Beach. Eigentlich ein schöner Platz, wenn nur eine Dusche da wäre. Wir sind vom ganzen Auf und Ab ganz schön durchgeschwitzt. Darcia aus Canada und das Paar aus Virginia sind auch schon da. Schnell unser Zelt aufgebaut. Als alles steht und eingeräumt ist, kommt die Rangerin und teilt uns mit, dass wir außerhalb des Hiker & Biker Platzes stehen. Na super, wir müssen umziehen. Gemeinsam mit den Anderen tragen wir dann das Zelt an einen neuen Platz. Da es natürlich auf dem Platz auch keinen Store gibt, hatten wir 2 Dosen Ravioli mitgenommen. Die werden jetzt erst mal zum Abendessen heiß gemacht. Beim Auftragen rutscht mir dann der Topf aus der Halterung und ich schütte einiges erst mal auf Sigrids Jacke. Das passt ganz gut zu dem Platz und der Witterung. Der Nebel ist ganz schön feucht und wir können auch nicht allzu lang draußen bleiben. 
Zum Abschluss des Abends dann noch mal kurz zum Pacific. Auf Grund des Nebels ist der Blick schon sehr mystisch. Das Zelt ist jetzt schon ganz nass, das wird morgen wieder ein Spaß beim Einpacken.  

ENDE TEIL 1
ZU TEIL 2
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