Mai-August 2022 / D-NL-B-F / Teil 2

Eine Radreise vom 21.05. - 09.08.2022 


durch


Deutschland - Niederlande - Belgien - Frankreich


Teilnehmer: Sigrid & Ralf 


Teil 2



78. Tag - Samstag, 06.08.2022

Remagen-Krip -- Köln

62,8 km - 4,33 Std. - 105 Höhenmeter 


Es hat merklich abgekühlt - gerade mal 11 Grad beim Losradeln.

Heute gehts nach Kölle.


Beim Verlassen des Hotels treffen wir im Hof zwei junge Niederländer.

Gestartet in Amsterdam / Ziel ist Rom.

Einer erzähle, dass man nach einer Vorlage eines Radreisenden aus 1996 fahre / diese nur optimiert habe. Wir finden das cool und wünschen gute Fahrt.


Wir radeln entlang des Rhein.


Um 10 Uhr blicken wir auf die andere Rheinseite / den Ort Unkel - bekannt geworden u.a. durch Willy Brandt.


Wir kommen bei "Fahrrad Müsing"  vorbei und pumpen nach.


Wir verlassen Rheinland-Pfalz und erreichen NRW.

Warum werden in Deutschland Bundesländergrenzen nicht ausgewiesen? Sollte man dazu Nationalstolz haben?

Kurz darauf sehen wir den Drachenfels.


Wir treffen dort eine Dame, sitzend vor ihrem Instrument.

Sie spiele "Das Lied der Deserteure" nur für sich. "Bitte keine Fotos machen," fordert sie Sigrid auf!

Ihr Notenheft hat sie mit Wäscheklammern gesichert.

Den Kaffee und leckeren Kuchen gibts heute im Café "Spatzentreff" in Wesseling.

Trotz großer Auswahl entscheiden wir uns für Heidelbeer- und Schokoladentorte und Kaffee.

Am frühen Nachmittag erreichen wir Köln.

Erste Rast machen wir an den Kranhäusern.

Am Rheinaufhafen ist an diesem Wochenende "50er / 70er Jahre Festival".

Ralf begeistert sich für die Oldtimer / Sigrid ist insbesondere von Ohrringen des Designers Yves Saint Laurent entzückt.

Kurz vor Erreichen der Jugendherberge in Köln-Deutz überqueren wir eine Fußgänger-/Radfahrerbrücke.

Den ganzen Tage trällert Sigrid „Kölsche Jung“ und „Polka Polka“ der Kölschgruppe Brings vor sich hin.


Auf einmal sieht Sigrid auf dieser Brücke ein Bandmitglied dieser Band.

Sigrid fällt der Name nicht ein, sie ruft nur BRINGS!.

Er versteht dies / hebt den Arm zum Gruß.

Unglaublich!


Um 16 Uhr erreichen wir das ausgebuchte Hostel.

Wir haben ein Zimmer mit Balkon incl. Blick auf „den“ Dom. Die Räder stehen in einer Garage. Cool!

Da Ralf Stammgast bei booking ist, haben wir ein Zimmer- und Frühstück-Upgrade bekommen. Wir fühlen uns sofort wohl in dieser Auberge.


Für 8,00 €/Person speisen wir hier zu Abend:

Auf unseren Tellern landen: Nudeln, Rindfleisch, Salat und anschl. ein Dessert!

Die ganze Stadt ist brechend voll.

Unser Plan, ein Foto von uns / den Rädern vor dem berühmtesten Dom Deutschlands zu machen, scheitert.


Wir wollen einfach nur weiter.

79. Tag - Sonntag, 07.08.2022

Köln -- Düsseldorf

44,6 km - 3,02 Std. - 109 Höhenmeter 


Diese Jugendherberge stellt sich als wahrer Glücksgriff dar.

Auch das Frühstücksbuffet ist klasse.

Dennoch bekommen wir mit, dass sich ein Mann bei seiner Frau beschwert, dass ihm die Auswahl nicht passe / zu gering sei. Wir schütteln unsere Köpfe.

10 Minuten nach Verlassen der Herberge überqueren wir die Nieler Brücke in Köln.

Heute ist entspanntes Radeln angesagt.


Mehr als 1 Stunde benötigen wir, um Köln zu verlassen.


Am Mittag erreichen wir den Ort Stürzelberg.

Hier herrscht Schützenfeststimmung.

In einem Outdoor-Lokal essen wir Pommes / Currywurst und beobachten die Kirmesstimmung / bewundern die dekorierten Schützen..

Aus der Ferne sehen wir bereits Düsseldorf und seine Wahrzeichen: Brücke und Fernsehturm

Wir checken im Hotel „Bellevue“ ein.

Hier hatten wir bereits im Jahre 2020 übernachtet. Wir waren auf Radreise von Trier nach Dortmund.

Kurz vor Düsseldorf hatte Sigrid einen Schwächeanfall (zu viel km und zu wenig trinken/Nahrung). Wir waren damals sehr zufrieden mit diesem Hotel. Also warum lange in Düsseldorf suchen?


Heute geht's uns besser. Nach dem Duschen machen wir uns auf zur Kö / Altstadt.


Wir befinden uns inmitten von einem Weinfest.

"Man muss auch mal "WEIN" sagen können! Prost!"

In dieser Altstadt hat sich für uns viel verändert.

Wo früher das "Bolker 9" war (hier traf man uns in den 90ern - grölend die Klassiker von Petry, Westernhagen und Berg - häufig), findet man nun ein Steakhouse.


Es ist immer noch richtig warm.

Das Abendessen nehmen wir outdoor bei einem Chinesen ein.


Morgen ist der vorletzte Tag. Wir könnens nicht glauben.

80. Tag - Montag, 08.08.2022

Düsseldorf -- Essen

82,7 km - 5,37 Std. - 200 Höhenmeter 

Am morgen radeln wir vom  „Bellevue“ Richtung Düsseldorfer Messegelände.


Ständig sehen wir Flugzeuge am Himmel - Start und Landeanflug über Düsseldorf.

Wir machen einen Umweg von 2 x 4 km und besuchen "Ruhrorange".

Am Ende des Ruhrtalradwegs steht hier diese orangefarbene Skulptur.

Hier mündet die Ruhr in den Rhein.

Zurück gehts nach Duisburg, dann über Mülheim a.d.Ruhr, unter der Ruhrtalbrücke hindurch nach Essen.

Entlang Kettwig / Baldeneysee / Heisingen / Steele erreichen wir um 16 Uhr Essen-Kray.


Hier haben wir heute Nacht Warmshowers bei Sigrids Tochter and Family. Wir haben uns ziemlich lange nicht gesehen.

Wir ordern/essen Pizza / unterhalten uns über unsere Tour / wollen alle nur noch ins Bett.

Für unseren Schwiegersohn geht der Wake-up-Call bereits um 4.30.



81. Tag - Dienstag, 09.08.2022

Essen -- Dortmund

66,8 km - 4,42 Std. - 395 Höhenmeter 



Finaaale!


Um 9.30 Uhr gehts von Essen-Kray los. Milo - unser Enkel - macht das letzte Foto dieser Tour von uns.


Der Ruhrradweg ist ziemlich befahren - meistens von Pedelecfahrern/-innen.


Um 11.15 Uhr blicken wir auf die Heinrichshütte.

Wir sind happy, dass uns die Ruhrtalfähre "Hardenstein" zwischen der Schleuse Herbede und der Burgruine Hardenstein übersetzt. 

Diese Fähre ist kostenlos.

Dennoch: Eine Tippbox steht bereit - wer will, wirft was rein. Wir haben es getan!


Unsere finale Mittagspause (nach 37 km) verbringen wir bei "Brinker" in Witten.

„Ich hätte gerne nen Pott Kaffee und diesen Stutenkerl,“ so gibt Sigrid ihre Bestellung auf.

„Das ist ein Schülerlotse. Morgen werden die I-Dötzchen eingeschult,“ wird sie belehrt.




Den letzten richtigen Anstieg dieser Tour sind die 2,11 km Hohensyburger Serpentinen. Da merkt man erneut, wieviel Gepäck wir mit uns schleppen. Und heiß ist es zudem.


Um 15.45 Uhr rollen unsere Räder in unsere Hauseinfahrt.

Wir sind stolz / happy. Alles hat geklappt. Unsere Erwartungen wurden sogar übertroffen.

Obwohl: Die Unfälle hätten nicht sein müssen. Aber: wir lernen draus.


Ein letztes Selfie an der Haustür wird uns stets an diese Tour erinnern.

F a z i t:


Gesamttage: 81

Aktivtage mit den Rädern: 61

Kilometer: 3.614

Netto-Fahrzeit: 249,25 Std.

Höhenmeter: 13.737

Last/Person: 50 kg


Übernachtungen:

Zelt, Warmshowers-Hosts, booking, AirBnB, Familie, Freunde


Was uns richtig gut gefiel:

  • die gesamte Route
  • die belgischen Metropolen incl. Besuch des Atomiums
  • die Freundlichkeit / Begeisterung der Menschen, wenn sie uns sahen
  • die Schlösser der Loire
  • die Übernachtungen bei unseren Warmshowers-Hosts
  • die Licht-und Tonshows in Orleans und Mulhouse
  • so viel Essen zu können (insbesondere die belgischen Trüffel) wie man möchte ohne zuzunehmen


Was hat uns nicht gefallen:

  • die Infrastruktur - in Bezug auf Radreisende - in Frankreich
  • dass man sich kaum mit der französischen Bevölkerung verständigen konnte
  • häufig keine Rastmöglichkeiten unterwegs ( wer ist überhaupt für die Planung von Radwegen zuständig ), häufig zu eng, Baumwurzeln, Schotterpisten, steile Rampen
  • immer noch schwaches Internet in vielen Regionen Europa´s


Inzwischen sind die Fahrräder sauber ( Ralfs Rad repariert - neue Vorderradgabel ), die Wäsche gewaschen, die Post bearbeitet.


Für 2023 haben wir bereits neue Pläne, Ziele und Visionen. Wir sind halt wahre Cycloholics.


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